Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite
Schlacht-Zeit.
Von den Därmen und Würsten.

Die Därme saubert und reiniget man/ um Wür-
ste darein zumachen; Es werden aber die Würste
auf unterschiedene Manier/ entweder von der Leber
oder vom Fleische/ welches die Westphälinger Mett/
und die Würste davon Mett-Würste nennen; An-
dere nehmen Haber/ Gersten oder Grütze mit oder
ohne Blut. Diese unterschiedliche Arten werden
mit lieblichen Kräutern vermenget/ und dadurch
schmackhafft gemacht.

Schweine-Würste (Sausiesen)/ zu
machen.

Nehmt zu 3. Pfund gehackten Fleische/ 2. Muß-
caten-Nüsse/ ein Loth grob gestossen Pfeffer/ eine
kleine Hand voll Saltz (etwas Spanischen-Wein
wird hiebey nicht schaden) kneter diß durch einander/
und füllt damit die Därmen/ doch nicht zu steiff/
wolt ihr sie länger bewahren/ und zu räuchern auf-
hangen/ so könt ihr dickere Därmen nehmen/ und
sie 2. oder 3. Tage in Peckel liegen lassen. Anders-
wo thut man auch wohl so viel halb gehacktes Schaaf-
Fleisch dazu.

Eine andere Manier Sausiesen zu
machen.

Nehmt sechs Pfund mager Schwein-Fleisch/ da
keine Sehnen in seyn/ 4. Pfund mager Rind-Fleisch
oder Schaaff-Fleisch so besser ist/ hackt dieses wohl
unter einander/ doch nicht zu klein/ thut dazu an-
derthalb Pfund klein geschnittnen Speck/ ein halb
Pfund Saltz/ vier Loth gestossenen Pfeffer/ mit ein

wenig
Schlacht-Zeit.
Von den Daͤrmen und Wuͤrſten.

Die Daͤrme ſaubert und reiniget man/ um Wuͤr-
ſte darein zumachen; Es werden aber die Wuͤrſte
auf unterſchiedene Manier/ entweder von der Leber
oder vom Fleiſche/ welches die Weſtphaͤlinger Mett/
und die Wuͤrſte davon Mett-Wuͤrſte nennen; An-
dere nehmen Haber/ Gerſten oder Gruͤtze mit oder
ohne Blut. Dieſe unterſchiedliche Arten werden
mit lieblichen Kraͤutern vermenget/ und dadurch
ſchmackhafft gemacht.

Schweine-Wuͤrſte (Sauſieſen)/ zu
machen.

Nehmt zu 3. Pfund gehackten Fleiſche/ 2. Muß-
caten-Nuͤſſe/ ein Loth grob geſtoſſen Pfeffer/ eine
kleine Hand voll Saltz (etwas Spaniſchen-Wein
wird hiebey nicht ſchaden) kneter diß durch einander/
und fuͤllt damit die Daͤrmen/ doch nicht zu ſteiff/
wolt ihr ſie laͤnger bewahren/ und zu raͤuchern auf-
hangen/ ſo koͤnt ihr dickere Daͤrmen nehmen/ und
ſie 2. oder 3. Tage in Peckel liegen laſſen. Anders-
wo thut man auch wohl ſo viel halb gehacktes Schaaf-
Fleiſch dazu.

Eine andere Manier Sauſieſen zu
machen.

Nehmt ſechs Pfund mager Schwein-Fleiſch/ da
keine Sehnen in ſeyn/ 4. Pfund mager Rind-Fleiſch
oder Schaaff-Fleiſch ſo beſſer iſt/ hackt dieſes wohl
unter einander/ doch nicht zu klein/ thut dazu an-
derthalb Pfund klein geſchnittnen Speck/ ein halb
Pfund Saltz/ vier Loth geſtoſſenen Pfeffer/ mit ein

wenig
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <floatingText>
          <body>
            <div n="1">
              <div n="2">
                <div n="3">
                  <pb facs="#f0468" n="90"/>
                  <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Schlacht-Zeit.</hi> </fw><lb/>
                  <div n="4">
                    <head> <hi rendition="#fr">Von den Da&#x0364;rmen und Wu&#x0364;r&#x017F;ten.</hi> </head><lb/>
                    <p>Die Da&#x0364;rme &#x017F;aubert und reiniget man/ um Wu&#x0364;r-<lb/>
&#x017F;te darein zumachen; Es werden aber die Wu&#x0364;r&#x017F;te<lb/>
auf unter&#x017F;chiedene Manier/ entweder von der Leber<lb/>
oder vom Flei&#x017F;che/ welches die We&#x017F;tpha&#x0364;linger Mett/<lb/>
und die Wu&#x0364;r&#x017F;te davon Mett-Wu&#x0364;r&#x017F;te nennen; An-<lb/>
dere nehmen Haber/ Ger&#x017F;ten oder Gru&#x0364;tze mit oder<lb/>
ohne Blut. Die&#x017F;e unter&#x017F;chiedliche Arten werden<lb/>
mit lieblichen Kra&#x0364;utern vermenget/ und dadurch<lb/>
&#x017F;chmackhafft gemacht.</p>
                  </div><lb/>
                  <div n="4">
                    <head> <hi rendition="#fr">Schweine-Wu&#x0364;r&#x017F;te (Sau&#x017F;ie&#x017F;en)/ zu<lb/>
machen.</hi> </head><lb/>
                    <p>Nehmt zu 3. Pfund gehackten Flei&#x017F;che/ 2. Muß-<lb/>
caten-Nu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e/ ein Loth grob ge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en Pfeffer/ eine<lb/>
kleine Hand voll Saltz (etwas Spani&#x017F;chen-Wein<lb/>
wird hiebey nicht &#x017F;chaden) kneter diß durch einander/<lb/>
und fu&#x0364;llt damit die Da&#x0364;rmen/ doch nicht zu &#x017F;teiff/<lb/>
wolt ihr &#x017F;ie la&#x0364;nger bewahren/ und zu ra&#x0364;uchern auf-<lb/>
hangen/ &#x017F;o ko&#x0364;nt ihr dickere Da&#x0364;rmen nehmen/ und<lb/>
&#x017F;ie 2. oder 3. Tage in Peckel liegen la&#x017F;&#x017F;en. Anders-<lb/>
wo thut man auch wohl &#x017F;o viel halb gehacktes Schaaf-<lb/>
Flei&#x017F;ch dazu.</p>
                  </div><lb/>
                  <div n="4">
                    <head> <hi rendition="#fr">Eine andere Manier Sau&#x017F;ie&#x017F;en zu<lb/>
machen.</hi> </head><lb/>
                    <p>Nehmt &#x017F;echs Pfund mager Schwein-Flei&#x017F;ch/ da<lb/>
keine Sehnen in &#x017F;eyn/ 4. Pfund mager Rind-Flei&#x017F;ch<lb/>
oder Schaaff-Flei&#x017F;ch &#x017F;o be&#x017F;&#x017F;er i&#x017F;t/ hackt die&#x017F;es wohl<lb/>
unter einander/ doch nicht zu klein/ thut dazu an-<lb/>
derthalb Pfund klein ge&#x017F;chnittnen Speck/ ein halb<lb/>
Pfund Saltz/ vier Loth ge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;enen Pfeffer/ mit ein<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wenig</fw><lb/></p>
                  </div>
                </div>
              </div>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[90/0468] Schlacht-Zeit. Von den Daͤrmen und Wuͤrſten. Die Daͤrme ſaubert und reiniget man/ um Wuͤr- ſte darein zumachen; Es werden aber die Wuͤrſte auf unterſchiedene Manier/ entweder von der Leber oder vom Fleiſche/ welches die Weſtphaͤlinger Mett/ und die Wuͤrſte davon Mett-Wuͤrſte nennen; An- dere nehmen Haber/ Gerſten oder Gruͤtze mit oder ohne Blut. Dieſe unterſchiedliche Arten werden mit lieblichen Kraͤutern vermenget/ und dadurch ſchmackhafft gemacht. Schweine-Wuͤrſte (Sauſieſen)/ zu machen. Nehmt zu 3. Pfund gehackten Fleiſche/ 2. Muß- caten-Nuͤſſe/ ein Loth grob geſtoſſen Pfeffer/ eine kleine Hand voll Saltz (etwas Spaniſchen-Wein wird hiebey nicht ſchaden) kneter diß durch einander/ und fuͤllt damit die Daͤrmen/ doch nicht zu ſteiff/ wolt ihr ſie laͤnger bewahren/ und zu raͤuchern auf- hangen/ ſo koͤnt ihr dickere Daͤrmen nehmen/ und ſie 2. oder 3. Tage in Peckel liegen laſſen. Anders- wo thut man auch wohl ſo viel halb gehacktes Schaaf- Fleiſch dazu. Eine andere Manier Sauſieſen zu machen. Nehmt ſechs Pfund mager Schwein-Fleiſch/ da keine Sehnen in ſeyn/ 4. Pfund mager Rind-Fleiſch oder Schaaff-Fleiſch ſo beſſer iſt/ hackt dieſes wohl unter einander/ doch nicht zu klein/ thut dazu an- derthalb Pfund klein geſchnittnen Speck/ ein halb Pfund Saltz/ vier Loth geſtoſſenen Pfeffer/ mit ein wenig

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/468
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/468>, abgerufen am 22.11.2024.