Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.Kräuter-Wein zu machen. es so 5. oder 6. Tage lang stehen. Darnach gießes allgemach von dem Grund ab in ein steinern Be- cken oder in Ermangelung dessen in ein zinnern Geschirr/ und thue so viel Rheinischen oder andern weissen Wein darzu/ daß es eine gute Farbe gewin- ne/ mache ihn darnach süß mit Hut-Zucker oder son- sten/ biß er nach deinem Geschmack recht ist. Fülle alsdenn die Flaschen darmit an und stopffe sie wohl zu/ je länger sie behalten werden je besser ist es. Guter Kräuter-Wein; zu einen Eymer Wein. . Engelsüß/ und Benedicten-Wurtzel/ i. e. Rad. NB. Ein Eymer Wein in Thüringen hat achtze- Be-
Kraͤuter-Wein zu machen. es ſo 5. oder 6. Tage lang ſtehen. Darnach gießes allgemach von dem Grund ab in ein ſteinern Be- cken oder in Ermangelung deſſen in ein zinnern Geſchirr/ und thue ſo viel Rheiniſchen oder andern weiſſen Wein darzu/ daß es eine gute Farbe gewin- ne/ mache ihn darnach ſuͤß mit Hut-Zucker oder ſon- ſten/ biß er nach deinem Geſchmack recht iſt. Fuͤlle alsdenn die Flaſchen darmit an und ſtopffe ſie wohl zu/ je laͤnger ſie behalten werden je beſſer iſt es. Guter Kraͤuter-Wein; zu einen Eymer Wein. ℞. Engelſuͤß/ und Benedicten-Wurtzel/ i. e. Rad. NB. Ein Eymer Wein in Thuͤringen hat achtze- Be-
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Kraͤuter-Wein zu machen.
es ſo 5. oder 6. Tage lang ſtehen. Darnach gieß
es allgemach von dem Grund ab in ein ſteinern Be-
cken oder in Ermangelung deſſen in ein zinnern
Geſchirr/ und thue ſo viel Rheiniſchen oder andern
weiſſen Wein darzu/ daß es eine gute Farbe gewin-
ne/ mache ihn darnach ſuͤß mit Hut-Zucker oder ſon-
ſten/ biß er nach deinem Geſchmack recht iſt. Fuͤlle
alsdenn die Flaſchen darmit an und ſtopffe ſie wohl
zu/ je laͤnger ſie behalten werden je beſſer iſt es.
Guter Kraͤuter-Wein; zu einen Eymer
Wein.
℞. Engelſuͤß/ und Benedicten-Wurtzel/ i. e. Rad.
cariophyllat. jedes ℔ß/ Suͤßholtz/ Johannis-Brod/
jedes ein viertels Pfund Krauſemuͤntzen-Kraut/
2. Handvoll/ Cardobenedicten eine Hand voll/ die
Spitzgen oben von den Wermuth eine Hand voll/
Hollunder-Bluͤt/ Johannis-Blumen/ Tauſend-
Guͤlden-Kraut-Bluͤthe/ jedes anderthalb Hand
voll/ Roßmarin eben ſo viel/ Hollunder-Beere ℔ß.
Aniß-Saamen ein Loth/ Zimmet und Negelein je-
des zwey Quentlein/ auch ſo viel Citronen-Scha-
len und Cardamomen. Die Kraͤuter am Schat-
ten gedoͤrret/ alles groͤblicht zerſchnitten. So die-
ſe Species drey Tage infundiret/ kan man den Wein
ſchon trincken. Schmeckt der Wein zu ſtarck nach
dieſen Sachen kan man Wein nachfuͤllen oder drun-
ter gieſſen.
NB. Ein Eymer Wein in Thuͤringen hat achtze-
hen Stuͤbichen/ oder ſechs und dreißig Kannen/
oder zwey und ſtebenzig Maaß.
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