Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.Cap. X. Vom verpflantzen der Bäume etc. Mond an/ biß zu Anfang deß neuenMonds versetzet; Hingegen aber alle Kräuter und Bluhmen von dem Neu-Mond an biß auff das volle Licht verpflantzet werden/ denn die Erfahrung bezeugts/ wie ich denn selber an den Negelein offt versucht daß/ wo selbige bey An- fang und Eintritt des vollen Monds zwey oder drey mahlen versetzet werden/ sie viel besser gefüllet seyn/ welches auch viele mit den Bäumen und Stauden so halten/ und solche in Zunehmen versetzen. Schließlich/ die Lufft oder Tage bey der Ver- Wie ihr mit Versetzen der Küchen- und andern Die Blumen aber erfordern vielmehr Mühe fein D
Cap. X. Vom verpflantzen der Baͤume ꝛc. Mond an/ biß zu Anfang deß neuenMonds verſetzet; Hingegen aber alle Kraͤuter und Bluhmen von dem Neu-Mond an biß auff das volle Licht verpflantzet werden/ denn die Erfahrung bezeugts/ wie ich denn ſelber an den Negelein offt verſucht daß/ wo ſelbige bey An- fang und Eintritt des vollen Monds zwey oder drey mahlen verſetzet werden/ ſie viel beſſer gefuͤllet ſeyn/ welches auch viele mit den Baͤumen und Stauden ſo halten/ und ſolche in Zunehmen verſetzen. Schließlich/ die Lufft oder Tage bey der Ver- Wie ihr mit Verſetzen der Kuͤchen- und andern Die Blumen aber erfordern vielmehr Muͤhe fein D
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Cap. X. Vom verpflantzen der Baͤume ꝛc.
Mond an/ biß zu Anfang deß neuen
Monds verſetzet; Hingegen aber alle Kraͤuter
und Bluhmen von dem Neu-Mond an biß
auff das volle Licht verpflantzet werden/
denn die Erfahrung bezeugts/ wie ich denn ſelber an
den Negelein offt verſucht daß/ wo ſelbige bey An-
fang und Eintritt des vollen Monds zwey oder drey
mahlen verſetzet werden/ ſie viel beſſer gefuͤllet ſeyn/
welches auch viele mit den Baͤumen und Stauden
ſo halten/ und ſolche in Zunehmen verſetzen.
Schließlich/ die Lufft oder Tage bey der Ver-
pflantzung belangend/ ſo ſoll man ſich fuͤr allen Din-
gen fuͤrſehen/ daß man nichts bey vollem Mittag/
ſondern des Abends oder des Morgens verſetze;
Nichts deſto weniger ſeyn auch die Pflantz-Tage viel
angenehmer und erſprießlicher/ die feucht und lau-
licht Wetter haben/ als die ſo gar heiß oder zu kalt
ſeyn. Jn Summa/ man ſoll niemahls einen
Baum Nachmittag/ ſondern allezeit Vor-
mittag verſetzen.
Wie ihr mit Verſetzen der Kuͤchen- und andern
guten Kraͤutern/ als Salbey/ Lavendel/ Tymian/ ꝛc.
zu verfahren/ wird bey den Monaten gnugſam an-
gewieſen werden.
Die Blumen aber erfordern vielmehr Muͤhe
und Fleiß/ damit ihr ſie/ wann ihr euch reſolviret/
welche/ und was vor Sorten in die Bette kommen
ſollen/ und ſelbige an Hand gebracht/ nicht unor-
dentlich untereinander einleget und ſetzet: Bringet
die Zwiebel- und Knollen-Gewaͤchſe/ als Tulpen/
Fritilarien/ Narciſſen/ Hyacinthen/ Anemone/ ꝛc.
fein
D
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