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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Cap. X. Vom Verpflantzen der Bäume etc.
fein in die Rundung oder wie die Bette gestaltet/
und die Corona imperialis in die Mitten/ finden
sich kleine und junge Zwiebeln dabey/ so setzet solche
etwas höher und näher an einander als die Grossen/
die drey Zoll tieff und sechs Zoll von einander stehen
müssen/ befleißiget euch aber dabey/ daß jeder Zwie-
beln-Spitze oder Auge sonderlich der Fritillarien
und Anemone oben gekehret/ und die Zwiebeln zwi-
schen den Fingern nicht zu sehr gedrücket werden/
und geschicht diese Einlegung insgemein gegen den
Vollmond in dem Krebs/ Außgangs October. wo-
von aber näherer Bericht folgen wird.

Habt ihr die Persianische Tulpe/ müsset ihr sol-
che über 2. Finger tieff nicht setzen/ leget sie aber in
der Erde in ein absonderlich Gefäß/ so unten eben
keine Löcher haben darff/ wie etliche wollen/ dadurch
werdet ihr alsdenn verhindern/ daß sie nicht in
die Erde sincket/ welches sie sonsten wohl bey zwey
Ellen tieff thut/ solcher Gestalt wird sie ordentlich
blühen und junge absetzen.

Den jenigen Zwiebeln/ so Schupen oder Blätt-
lein haben/ als da sind: allerley Lilien/ Corona im-
perialis &c.
müssen bey dero Einsetzung vorhero de-
ren gar zu lange Wurtzeln oder Spitzen mit einem
Messer etwas abgestutzt werden/ damit sie den Safft
desto leichter an sich ziehen; die Ranunculi aber wol-
len in Betten und Töpffen durchaus ihre Stelle al-
leine haben und nicht bey den andern stehen/ wiewohl
es nicht allezeit beobachtet werden kan.

Säet und setzet auch keine zaserichte Wurtzel-
Blumen zwischen und unter obige/ bringet sie auf

die

Cap. X. Vom Verpflantzen der Baͤume ꝛc.
fein in die Rundung oder wie die Bette geſtaltet/
und die Corona imperialis in die Mitten/ finden
ſich kleine und junge Zwiebeln dabey/ ſo ſetzet ſolche
etwas hoͤher und näher an einander als die Groſſen/
die drey Zoll tieff und ſechs Zoll von einander ſtehen
muͤſſen/ befleißiget euch aber dabey/ daß jeder Zwie-
beln-Spitze oder Auge ſonderlich der Fritillarien
und Anemone oben gekehret/ und die Zwiebeln zwi-
ſchen den Fingern nicht zu ſehr gedruͤcket werden/
und geſchicht dieſe Einlegung insgemein gegen den
Vollmond in dem Krebs/ Außgangs October. wo-
von aber naͤherer Bericht folgen wird.

Habt ihr die Perſianiſche Tulpe/ muͤſſet ihr ſol-
che uͤber 2. Finger tieff nicht ſetzen/ leget ſie aber in
der Erde in ein abſonderlich Gefäß/ ſo unten eben
keine Loͤcher haben darff/ wie etliche wollen/ dadurch
werdet ihr alsdenn verhindern/ daß ſie nicht in
die Erde ſincket/ welches ſie ſonſten wohl bey zwey
Ellen tieff thut/ ſolcher Geſtalt wird ſie ordentlich
bluͤhen und junge abſetzen.

Den jenigen Zwiebeln/ ſo Schupen oder Blaͤtt-
lein haben/ als da ſind: allerley Lilien/ Corona im-
perialis &c.
muͤſſen bey dero Einſetzung vorhero de-
ren gar zu lange Wurtzeln oder Spitzen mit einem
Meſſer etwas abgeſtutzt werden/ damit ſie den Safft
deſto leichter an ſich ziehen; die Ranunculi aber wol-
len in Betten und Toͤpffen durchaus ihre Stelle al-
leine haben und nicht bey den andern ſtehen/ wiewohl
es nicht allezeit beobachtet werden kan.

Saͤet und ſetzet auch keine zaſerichte Wurtzel-
Blumen zwiſchen und unter obige/ bringet ſie auf

die
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[50/0066] Cap. X. Vom Verpflantzen der Baͤume ꝛc. fein in die Rundung oder wie die Bette geſtaltet/ und die Corona imperialis in die Mitten/ finden ſich kleine und junge Zwiebeln dabey/ ſo ſetzet ſolche etwas hoͤher und näher an einander als die Groſſen/ die drey Zoll tieff und ſechs Zoll von einander ſtehen muͤſſen/ befleißiget euch aber dabey/ daß jeder Zwie- beln-Spitze oder Auge ſonderlich der Fritillarien und Anemone oben gekehret/ und die Zwiebeln zwi- ſchen den Fingern nicht zu ſehr gedruͤcket werden/ und geſchicht dieſe Einlegung insgemein gegen den Vollmond in dem Krebs/ Außgangs October. wo- von aber naͤherer Bericht folgen wird. Habt ihr die Perſianiſche Tulpe/ muͤſſet ihr ſol- che uͤber 2. Finger tieff nicht ſetzen/ leget ſie aber in der Erde in ein abſonderlich Gefäß/ ſo unten eben keine Loͤcher haben darff/ wie etliche wollen/ dadurch werdet ihr alsdenn verhindern/ daß ſie nicht in die Erde ſincket/ welches ſie ſonſten wohl bey zwey Ellen tieff thut/ ſolcher Geſtalt wird ſie ordentlich bluͤhen und junge abſetzen. Den jenigen Zwiebeln/ ſo Schupen oder Blaͤtt- lein haben/ als da ſind: allerley Lilien/ Corona im- perialis &c. muͤſſen bey dero Einſetzung vorhero de- ren gar zu lange Wurtzeln oder Spitzen mit einem Meſſer etwas abgeſtutzt werden/ damit ſie den Safft deſto leichter an ſich ziehen; die Ranunculi aber wol- len in Betten und Toͤpffen durchaus ihre Stelle al- leine haben und nicht bey den andern ſtehen/ wiewohl es nicht allezeit beobachtet werden kan. Saͤet und ſetzet auch keine zaſerichte Wurtzel- Blumen zwiſchen und unter obige/ bringet ſie auf die

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/66>, abgerufen am 25.11.2024.