Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Helmholtz, Hermann von: Theorie der Luftschwingungen in Röhren mit offenen Enden. In: Journal für die reine und angewandte Mathematik 57 (1860), Heft 1, S. 1-72.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

Helmholtz, über Luftschwingungen in offenen Röhren.
und setzen wir wie bei der ersten Oeffnung in (29k.)
,
so wird in den von der Oeffnung entfernteren Stellen des inneren Raumes
.
Dies muss aber gleich werden dem früher festgesetzten Werthe von Ps im
Innern der Kugel:
.
Daraus folgt, dass
,
.
Aus der zweiten Gleichung folgt, dass t sehr klein ist, und demgemäss aus
der ersten, dass mit Vernachlässigung kleiner Grössen
C = C1.
Nun wird aus Gleichung (28c.)

oder
(31.) ,
dazu
,
(31a.) .

Damit ein Minimum werde, und die stärkste Resonanz ein-
trete, setzen wir
(31b.) ,
durch welche Gleichung die Tonhöhe der stärksten Resonanz bestimmt ist,
wie es in (30.) für eine Oeffnung geschehen war. Diese Gleichung stimmt,
wenn die Oeffnungen geometrisch ähnlich sind, mit dem von Sondhauss aus
den Versuchen abgeleiteten Gesetze. Sind beide Oeffnungen congruent, so
verhält sich die Schwingungszahl des Körpers zu der desselben Körpers mit
einer Oeffnung, wie . Der Ton ist also im ersten Falle um eine ver-
minderte Quinte höher als im zweiten Falle, was genau mit einigen Ver-
suchen von Sondhauss *) übereinstimmt.

Heidelberg, im März 1859.



*) Poggendorffs Annalen LXXXI S. 366.

Helmholtz, über Luftschwingungen in offenen Röhren.
und setzen wir wie bei der ersten Oeffnung in (29k.)
,
so wird in den von der Oeffnung entfernteren Stellen des inneren Raumes
.
Dies muſs aber gleich werden dem früher festgesetzten Werthe von Ψ im
Innern der Kugel:
.
Daraus folgt, daſs
,
.
Aus der zweiten Gleichung folgt, daſs τ sehr klein ist, und demgemäſs aus
der ersten, daſs mit Vernachlässigung kleiner Gröſsen
C = C1.
Nun wird aus Gleichung (28c.)

oder
(31.) ,
dazu
,
(31a.) .

Damit ein Minimum werde, und die stärkste Resonanz ein-
trete, setzen wir
(31b.) ,
durch welche Gleichung die Tonhöhe der stärksten Resonanz bestimmt ist,
wie es in (30.) für eine Oeffnung geschehen war. Diese Gleichung stimmt,
wenn die Oeffnungen geometrisch ähnlich sind, mit dem von Sondhauſs aus
den Versuchen abgeleiteten Gesetze. Sind beide Oeffnungen congruent, so
verhält sich die Schwingungszahl des Körpers zu der desselben Körpers mit
einer Oeffnung, wie . Der Ton ist also im ersten Falle um eine ver-
minderte Quinte höher als im zweiten Falle, was genau mit einigen Ver-
suchen von Sondhauſs *) übereinstimmt.

Heidelberg, im März 1859.



*) Poggendorffs Annalen LXXXI S. 366.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0082" n="72"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Helmholtz</hi>, über Luftschwingungen in offenen Röhren</hi>.</fw><lb/>
und setzen wir wie bei der ersten Oeffnung in (29<hi rendition="#sup"><hi rendition="#i">k</hi></hi>.)<lb/><formula notation="TeX">\int h_1d\omega = \tfrac{1}{2}C_1M_1</formula>,<lb/>
so wird in den von der Oeffnung entfernteren Stellen des inneren Raumes<lb/><formula notation="TeX">\Psi = C_1\cos(2\pi nt-\tau)+\tfrac{1}{2}kC_1M_1\sin(2\pi nt - \tau)</formula>.<lb/>
Dies mu&#x017F;s aber gleich werden dem früher festgesetzten Werthe von &#x03A8; im<lb/>
Innern der Kugel:<lb/><formula notation="TeX">\Psi = C\cos(2\pi nt)</formula>.<lb/>
Daraus folgt, da&#x017F;s<lb/><formula notation="TeX">C_1[\cos \tau - \tfrac{1}{2}kM_1\sin\tau] = C</formula>,<lb/><formula notation="TeX">\sin\tau + \tfrac{1}{2}kM_1\cos\tau = 0</formula>.<lb/>
Aus der zweiten Gleichung folgt, da&#x017F;s &#x03C4; sehr klein ist, und demgemä&#x017F;s aus<lb/>
der ersten, da&#x017F;s mit Vernachlässigung kleiner Grö&#x017F;sen<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#i">C</hi></hi> = <hi rendition="#b"><hi rendition="#i">C</hi></hi><hi rendition="#sub">1</hi>.</hi><lb/>
Nun wird aus Gleichung (28<hi rendition="#sup"><hi rendition="#i">c</hi></hi>.)<lb/><formula notation="TeX">\int\frac{d\Psi}{dn}d\omega = 2\pi\int hd\omega + 2\pi\int h_1d\omega = k^2CS</formula><lb/>
oder<lb/>
(31.) <formula notation="TeX">\pi M(C-H)+\pi M_1C = k^2CS</formula>,<lb/>
dazu<lb/><formula notation="TeX">J = -\frac{k^3CS}{2\pi}</formula>,<lb/>
(31<hi rendition="#sup"><hi rendition="#i">a</hi></hi>.) <formula notation="TeX">\frac{H^2J^2}{C^2} = \frac{(\pi(M+M_1)-k^2S)^2}{\pi^2M^2} + \frac{k^3S}{2\pi}</formula>.</p><lb/>
          <p>Damit <formula notation="TeX">\frac{H^2J^2}{C^2}</formula> ein Minimum werde, und die stärkste Resonanz ein-<lb/>
trete, setzen wir<lb/>
(31<hi rendition="#sup"><hi rendition="#i">b</hi></hi>.) <formula notation="TeX">\pi(M+M_1) = k^2S</formula>,<lb/>
durch welche Gleichung die Tonhöhe der stärksten Resonanz bestimmt ist,<lb/>
wie es in (30.) für eine Oeffnung geschehen war. Diese Gleichung stimmt,<lb/>
wenn die Oeffnungen geometrisch ähnlich sind, mit dem von <hi rendition="#b"><hi rendition="#i">Sondhau&#x017F;s</hi></hi> aus<lb/>
den Versuchen abgeleiteten Gesetze. Sind beide Oeffnungen congruent, so<lb/>
verhält sich die Schwingungszahl des Körpers zu der desselben Körpers mit<lb/>
einer Oeffnung, wie <formula notation="TeX">\sqrt{2}:1</formula>. Der Ton ist also im ersten Falle um eine ver-<lb/>
minderte Quinte höher als im zweiten Falle, was genau mit einigen Ver-<lb/>
suchen von <hi rendition="#b"><hi rendition="#i">Sondhau&#x017F;s</hi></hi> <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#i">Poggendorff</hi>s Annalen LXXXI S. 366.</note> übereinstimmt.</p><lb/>
          <p>Heidelberg, im März 1859.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[72/0082] Helmholtz, über Luftschwingungen in offenen Röhren. und setzen wir wie bei der ersten Oeffnung in (29k.) [FORMEL], so wird in den von der Oeffnung entfernteren Stellen des inneren Raumes [FORMEL]. Dies muſs aber gleich werden dem früher festgesetzten Werthe von Ψ im Innern der Kugel: [FORMEL]. Daraus folgt, daſs [FORMEL], [FORMEL]. Aus der zweiten Gleichung folgt, daſs τ sehr klein ist, und demgemäſs aus der ersten, daſs mit Vernachlässigung kleiner Gröſsen C = C1. Nun wird aus Gleichung (28c.) [FORMEL] oder (31.) [FORMEL], dazu [FORMEL], (31a.) [FORMEL]. Damit [FORMEL] ein Minimum werde, und die stärkste Resonanz ein- trete, setzen wir (31b.) [FORMEL], durch welche Gleichung die Tonhöhe der stärksten Resonanz bestimmt ist, wie es in (30.) für eine Oeffnung geschehen war. Diese Gleichung stimmt, wenn die Oeffnungen geometrisch ähnlich sind, mit dem von Sondhauſs aus den Versuchen abgeleiteten Gesetze. Sind beide Oeffnungen congruent, so verhält sich die Schwingungszahl des Körpers zu der desselben Körpers mit einer Oeffnung, wie [FORMEL]. Der Ton ist also im ersten Falle um eine ver- minderte Quinte höher als im zweiten Falle, was genau mit einigen Ver- suchen von Sondhauſs *) übereinstimmt. Heidelberg, im März 1859. *) Poggendorffs Annalen LXXXI S. 366.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/helmholtz_luftschwingungen_1860
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/helmholtz_luftschwingungen_1860/82
Zitationshilfe: Helmholtz, Hermann von: Theorie der Luftschwingungen in Röhren mit offenen Enden. In: Journal für die reine und angewandte Mathematik 57 (1860), Heft 1, S. 1-72, hier S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/helmholtz_luftschwingungen_1860/82>, abgerufen am 22.12.2024.