Nun haben wir noch C und q' zu bestimmen. Man überlege, wie s vertheilt wird, während b auf der mecha- nischen Schwelle verharrt. Nur unter a und c kann es vertheilt werden; also entsteht hier eine ähnliche Beschleunigung plötzlich, wie im §. 75. bemerkt. Ferner, die Verschmelzungshülfe des b kann dem a nicht mehr zu Statten kommen, da von b nichts mehr zu hem- men ist, allemal aber das Helfende einen Theil des Leidens von dem, welchem es hilft übernehmen muss. Also a und c theilen ganz nach ihrem ursprünglichen Hemmungsverhältnisse des Quantum der Hemmungs- summe, welches in diesem Zeitraume sinkt. Da- durch wird a verhältnissmässig mehr und schneller ange- spannt, als vorhin; und die Kraft seines Wiederaufstre- bens folgt jetzt einem neuen Gesetze. Aber von dieser Kraft ist derjenige Theil constant, der durch das Sinken des a, bevor b die Schwelle erreichte, gebildet worden. Diesen finden wir, indem wir S statt s in den Werth des von a Gehemmten setzen (§. 77.); es ist also der- selbe =
[Formel 1]
. Dazu muss addirt werden das gleich- falls constante Gehemmte von b, nämlich der ganze Rest aus der fühern Hemmung, =
[Formel 2]
; dies giebt
[Formel 3]
. Hiezu kommt endlich noch c, als Hemmungssumme; so bilden diese drey Theile zusammen die constante Kraft, welche die Bewegung verursacht, =c+
[Formel 4]
. Mit dieser constanten Kraft ist nun noch die veränder- liche verbunden; und sie ist = der hinzukommenden Span- nung von a seit völliger Hemmung von b, weniger s. Wegen der Vertheilung des Gehemmten zwischen a und c, finden wir die hinzukommende Spannung von a, wenn wir mit dem Bruche
[Formel 5]
dasjenige multipliciren, was gehemmt worden, seit b die Schwelle erreicht hat; näm- lich s--S. Die so entstehende Grösse
[Formel 6]
zerle-
Nun haben wir noch C und q' zu bestimmen. Man überlege, wie σ vertheilt wird, während b auf der mecha- nischen Schwelle verharrt. Nur unter a und c kann es vertheilt werden; also entsteht hier eine ähnliche Beschleunigung plötzlich, wie im §. 75. bemerkt. Ferner, die Verschmelzungshülfe des b kann dem a nicht mehr zu Statten kommen, da von b nichts mehr zu hem- men ist, allemal aber das Helfende einen Theil des Leidens von dem, welchem es hilft übernehmen muſs. Also a und c theilen ganz nach ihrem ursprünglichen Hemmungsverhältnisse des Quantum der Hemmungs- summe, welches in diesem Zeitraume sinkt. Da- durch wird a verhältniſsmäſsig mehr und schneller ange- spannt, als vorhin; und die Kraft seines Wiederaufstre- bens folgt jetzt einem neuen Gesetze. Aber von dieser Kraft ist derjenige Theil constant, der durch das Sinken des a, bevor b die Schwelle erreichte, gebildet worden. Diesen finden wir, indem wir Σ statt σ in den Werth des von a Gehemmten setzen (§. 77.); es ist also der- selbe =
[Formel 1]
. Dazu muſs addirt werden das gleich- falls constante Gehemmte von b, nämlich der ganze Rest aus der fühern Hemmung, =
[Formel 2]
; dies giebt
[Formel 3]
. Hiezu kommt endlich noch c, als Hemmungssumme; so bilden diese drey Theile zusammen die constante Kraft, welche die Bewegung verursacht, =c+
[Formel 4]
. Mit dieser constanten Kraft ist nun noch die veränder- liche verbunden; und sie ist = der hinzukommenden Span- nung von a seit völliger Hemmung von b, weniger σ. Wegen der Vertheilung des Gehemmten zwischen a und c, finden wir die hinzukommende Spannung von a, wenn wir mit dem Bruche
[Formel 5]
dasjenige multipliciren, was gehemmt worden, seit b die Schwelle erreicht hat; näm- lich σ—Σ. Die so entstehende Gröſse
[Formel 6]
zerle-
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Nun haben wir noch C und q' zu bestimmen. Man
überlege, wie σ vertheilt wird, während b auf der mecha-
nischen Schwelle verharrt. Nur unter a und c kann es
vertheilt werden; also entsteht hier eine ähnliche
Beschleunigung plötzlich, wie im §. 75. bemerkt.
Ferner, die Verschmelzungshülfe des b kann dem a nicht
mehr zu Statten kommen, da von b nichts mehr zu hem-
men ist, allemal aber das Helfende einen Theil des
Leidens von dem, welchem es hilft übernehmen muſs.
Also a und c theilen ganz nach ihrem ursprünglichen
Hemmungsverhältnisse des Quantum der Hemmungs-
summe, welches in diesem Zeitraume sinkt. Da-
durch wird a verhältniſsmäſsig mehr und schneller ange-
spannt, als vorhin; und die Kraft seines Wiederaufstre-
bens folgt jetzt einem neuen Gesetze. Aber von dieser
Kraft ist derjenige Theil constant, der durch das Sinken
des a, bevor b die Schwelle erreichte, gebildet worden.
Diesen finden wir, indem wir Σ statt σ in den Werth
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liche verbunden; und sie ist = der hinzukommenden Span-
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c, finden wir die hinzukommende Spannung von a, wenn
wir mit dem Bruche [FORMEL] dasjenige multipliciren, was
gehemmt worden, seit b die Schwelle erreicht hat; näm-
lich σ—Σ. Die so entstehende Gröſse [FORMEL] zerle-
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Herbart, Johann Friedrich: Psychologie als Wissenschaft. Bd. 1. Königsberg, 1824, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herbart_psychologie01_1824/280>, abgerufen am 24.11.2024.
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