Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herbart, Johann Friedrich: Psychologie als Wissenschaft. Bd. 1. Königsberg, 1824.

Bild:
<< vorherige Seite

Weiter, [Formel 1] ; [Formel 2]
= 0,8772... Nun kann b nicht auf die mechanische
Schwelle kommen; denn der Ausdruck des von b Ge-
hemmten ist [Formel 3] , wird hierin s=S=1, so
ist jenes Gehemmte nahe = [Formel 4] , welches letztre den
Rest von b aus der frühern Hemmung ausmacht. Also
setzen wir gleich nebst dem gefundenen q und S' auch
S für s in die Gleichung für t', und erhalten t'=1,316..
Dies ist die zweyte Zeit. Eine dritte der Verwei-
lung auf der Schwelle fällt hier weg, indem nun sogleich
die unendliche Zeit des Steigens beginnt. Es ist t+t'
=1,563; in dieser Zeit sinkt jetzt die ganze Hemmungs-
summe, wozu sonst unendliche Zeit nöthig ist. Der nie-
drigste Stand von a und von b ist nach der obigen Be-
merkung nahe = [Formel 5] ; ihm gleichzeitig ist
von c noch [Formel 6] im Bewusstseyn; von hier an
muss aber c doppelt so schnell sinken, als a und b
steigen.

Zweytens sey a=1; b=0,7; c=1; demnach S=1;
um aber S0 zu finden, müssen wir zuerst die frühere
Hemmung von a und b betrachten. Von a war gehemmt
[Formel 7] ; von b [Formel 8] ; jenes =0,28823.. dieses =0,41177..
Da nun c hinzukommt, so ist nach §. 69. von a zu hem-
men 0,48814; von b, 0,50317... Die Differenzen sind,
für a, 0,1999; für b, 0,0914. Hier zeigt sich, dass nicht
zugleich a und b auf ihren neuen statischen Punct von
dem vorigen herabsinken; denn gewiss verliert eher b die
kleine Grösse 0,0914, als a um 0,1999 herabsinkt. Des-
halb erstreckt sich jetzt die erste Zeit nur bis dahin, wo
b seinen statischen Punct erreicht; alsdann folgt eine
einzuschaltende Zeit, bis auch a den seinigen an-
trifft. Was b verliert, verhält sich zu dem was a ver-
liert, wie ba2:ab2=1,016:0986; also während von b,
0,0914, wird von a gehemmt 0,0887. Was a verliert,

Weiter, [Formel 1] ; [Formel 2]
= 0,8772... Nun kann b nicht auf die mechanische
Schwelle kommen; denn der Ausdruck des von b Ge-
hemmten ist [Formel 3] , wird hierin σ=S=1, so
ist jenes Gehemmte nahe = [Formel 4] , welches letztre den
Rest von b aus der frühern Hemmung ausmacht. Also
setzen wir gleich nebst dem gefundenen q und S' auch
S für σ in die Gleichung für t', und erhalten t'=1,316..
Dies ist die zweyte Zeit. Eine dritte der Verwei-
lung auf der Schwelle fällt hier weg, indem nun sogleich
die unendliche Zeit des Steigens beginnt. Es ist t+t'
=1,563; in dieser Zeit sinkt jetzt die ganze Hemmungs-
summe, wozu sonst unendliche Zeit nöthig ist. Der nie-
drigste Stand von a und von b ist nach der obigen Be-
merkung nahe = [Formel 5] ; ihm gleichzeitig ist
von c noch [Formel 6] im Bewuſstseyn; von hier an
muſs aber c doppelt so schnell sinken, als a und b
steigen.

Zweytens sey a=1; b=0,7; c=1; demnach S=1;
um aber Σ0 zu finden, müssen wir zuerst die frühere
Hemmung von a und b betrachten. Von a war gehemmt
[Formel 7] ; von b [Formel 8] ; jenes =0,28823.. dieses =0,41177..
Da nun c hinzukommt, so ist nach §. 69. von a zu hem-
men 0,48814; von b, 0,50317… Die Differenzen sind,
für a, 0,1999; für b, 0,0914. Hier zeigt sich, daſs nicht
zugleich a und b auf ihren neuen statischen Punct von
dem vorigen herabsinken; denn gewiſs verliert eher b die
kleine Gröſse 0,0914, als a um 0,1999 herabsinkt. Des-
halb erstreckt sich jetzt die erste Zeit nur bis dahin, wo
b seinen statischen Punct erreicht; alsdann folgt eine
einzuschaltende Zeit, bis auch a den seinigen an-
trifft. Was b verliert, verhält sich zu dem was a ver-
liert, wie 2:2=1,016:0986; also während von b,
0,0914, wird von a gehemmt 0,0887. Was a verliert,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0284" n="264"/>
Weiter, <formula/>; <formula/><lb/>
= 0,8772... Nun kann <hi rendition="#i">b</hi> nicht auf die mechanische<lb/>
Schwelle kommen; denn der Ausdruck des von <hi rendition="#i">b</hi> Ge-<lb/>
hemmten ist <formula/>, wird hierin <hi rendition="#i">&#x03C3;</hi>=<hi rendition="#i">S</hi>=1, so<lb/>
ist jenes Gehemmte nahe =<formula/>, welches letztre den<lb/>
Rest von <hi rendition="#i">b</hi> aus der frühern Hemmung ausmacht. Also<lb/>
setzen wir gleich nebst dem gefundenen <hi rendition="#i">q</hi> und <hi rendition="#i">S'</hi> auch<lb/><hi rendition="#i">S</hi> für <hi rendition="#i">&#x03C3;</hi> in die Gleichung für <hi rendition="#i">t'</hi>, und erhalten <hi rendition="#i">t'</hi>=1,316..<lb/><hi rendition="#g">Dies ist die zweyte Zeit</hi>. Eine dritte der Verwei-<lb/>
lung auf der Schwelle fällt hier weg, indem nun sogleich<lb/>
die unendliche Zeit des Steigens beginnt. Es ist <hi rendition="#i">t</hi>+<hi rendition="#i">t'</hi><lb/>
=1,563; in dieser Zeit sinkt jetzt die ganze Hemmungs-<lb/>
summe, wozu sonst unendliche Zeit nöthig ist. Der nie-<lb/>
drigste Stand von <hi rendition="#i">a</hi> und von <hi rendition="#i">b</hi> ist nach der obigen Be-<lb/>
merkung nahe =<formula/>; ihm gleichzeitig ist<lb/>
von <hi rendition="#i">c</hi> noch <formula/> im Bewu&#x017F;stseyn; von hier an<lb/>
mu&#x017F;s aber <hi rendition="#i">c</hi> doppelt so schnell sinken, als <hi rendition="#i">a</hi> und <hi rendition="#i">b</hi><lb/>
steigen.</p><lb/>
              <p>Zweytens sey <hi rendition="#i">a</hi>=1; <hi rendition="#i">b</hi>=0,7; <hi rendition="#i">c</hi>=1; demnach <hi rendition="#i">S</hi>=1;<lb/>
um aber &#x03A3;<hi rendition="#sup">0</hi> zu finden, müssen wir zuerst die frühere<lb/>
Hemmung von <hi rendition="#i">a</hi> und <hi rendition="#i">b</hi> betrachten. Von <hi rendition="#i">a</hi> war gehemmt<lb/><formula/>; von <hi rendition="#i">b</hi> <formula/>; jenes =0,28823.. dieses =0,41177..<lb/>
Da nun <hi rendition="#i">c</hi> hinzukommt, so ist nach §. 69. von <hi rendition="#i">a</hi> zu hem-<lb/>
men 0,48814; von <hi rendition="#i">b</hi>, 0,50317&#x2026; Die Differenzen sind,<lb/>
für <hi rendition="#i">a</hi>, 0,1999; für <hi rendition="#i">b</hi>, 0,0914. Hier zeigt sich, da&#x017F;s nicht<lb/><hi rendition="#g">zugleich</hi> <hi rendition="#i">a</hi> und <hi rendition="#i">b</hi> auf ihren neuen statischen Punct von<lb/>
dem vorigen herabsinken; denn gewi&#x017F;s verliert eher <hi rendition="#i">b</hi> die<lb/>
kleine Grö&#x017F;se 0,0914, als <hi rendition="#i">a</hi> um 0,1999 herabsinkt. Des-<lb/>
halb erstreckt sich jetzt die erste Zeit nur bis dahin, wo<lb/><hi rendition="#i">b</hi> seinen statischen Punct erreicht; alsdann folgt eine<lb/><hi rendition="#g">einzuschaltende</hi> Zeit, bis auch <hi rendition="#i">a</hi> den seinigen an-<lb/>
trifft. Was <hi rendition="#i">b</hi> verliert, verhält sich zu dem was <hi rendition="#i">a</hi> ver-<lb/>
liert, wie <hi rendition="#i">b&#x03B1;</hi><hi rendition="#sup">2</hi>:<hi rendition="#i">a&#x03B2;</hi><hi rendition="#sup">2</hi>=1,016:0986; also während von <hi rendition="#i">b</hi>,<lb/>
0,0914, wird von <hi rendition="#i">a</hi> gehemmt 0,0887. Was <hi rendition="#i">a</hi> verliert,<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[264/0284] Weiter, [FORMEL]; [FORMEL] = 0,8772... Nun kann b nicht auf die mechanische Schwelle kommen; denn der Ausdruck des von b Ge- hemmten ist [FORMEL], wird hierin σ=S=1, so ist jenes Gehemmte nahe =[FORMEL], welches letztre den Rest von b aus der frühern Hemmung ausmacht. Also setzen wir gleich nebst dem gefundenen q und S' auch S für σ in die Gleichung für t', und erhalten t'=1,316.. Dies ist die zweyte Zeit. Eine dritte der Verwei- lung auf der Schwelle fällt hier weg, indem nun sogleich die unendliche Zeit des Steigens beginnt. Es ist t+t' =1,563; in dieser Zeit sinkt jetzt die ganze Hemmungs- summe, wozu sonst unendliche Zeit nöthig ist. Der nie- drigste Stand von a und von b ist nach der obigen Be- merkung nahe =[FORMEL]; ihm gleichzeitig ist von c noch [FORMEL] im Bewuſstseyn; von hier an muſs aber c doppelt so schnell sinken, als a und b steigen. Zweytens sey a=1; b=0,7; c=1; demnach S=1; um aber Σ0 zu finden, müssen wir zuerst die frühere Hemmung von a und b betrachten. Von a war gehemmt [FORMEL]; von b [FORMEL]; jenes =0,28823.. dieses =0,41177.. Da nun c hinzukommt, so ist nach §. 69. von a zu hem- men 0,48814; von b, 0,50317… Die Differenzen sind, für a, 0,1999; für b, 0,0914. Hier zeigt sich, daſs nicht zugleich a und b auf ihren neuen statischen Punct von dem vorigen herabsinken; denn gewiſs verliert eher b die kleine Gröſse 0,0914, als a um 0,1999 herabsinkt. Des- halb erstreckt sich jetzt die erste Zeit nur bis dahin, wo b seinen statischen Punct erreicht; alsdann folgt eine einzuschaltende Zeit, bis auch a den seinigen an- trifft. Was b verliert, verhält sich zu dem was a ver- liert, wie bα2:aβ2=1,016:0986; also während von b, 0,0914, wird von a gehemmt 0,0887. Was a verliert,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/herbart_psychologie01_1824
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/herbart_psychologie01_1824/284
Zitationshilfe: Herbart, Johann Friedrich: Psychologie als Wissenschaft. Bd. 1. Königsberg, 1824, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herbart_psychologie01_1824/284>, abgerufen am 24.11.2024.