Herder, Johann Gottfried von: Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. Bd. 1. Riga u. a., 1784.auf mehr als Einem andern Stern das Loos und der Fort- kann (c) Von der Sonne als einem vielleicht bewohnbaren Körper s. Bo-
dens Gedanken über die Natur der Sonne in den Beschäftig. der berlinschen Gesellsch. naturforschender Freunde B. 2. S. 225. auf mehr als Einem andern Stern das Loos und der Fort- kann (c) Von der Sonne als einem vielleicht bewohnbaren Koͤrper ſ. Bo-
dens Gedanken uͤber die Natur der Sonne in den Beſchaͤftig. der berlinſchen Geſellſch. naturforſchender Freunde B. 2. S. 225. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0036" n="14"/> auf mehr als Einem andern Stern das Loos und der Fort-<lb/> ſchritt unſres Schickſals ſeyn koͤnnte, oder daß es endlich viel-<lb/> leicht gar unſre Beſtimmung waͤre, mit allen zur Reife ge-<lb/> langten Geſchoͤpfen ſo vieler und verſchiedener Schweſter-<lb/> welten Umgang zu pflegen. Wie bei uns unſere Gedanken<lb/> und Kraͤfte offenbar nur aus unſrer Erd-Organiſation<lb/> keimen und ſich ſo lange zu veraͤndern und zu verwan-<lb/> deln ſtreben, bis ſie etwa zu der Reinigkeit und Fein-<lb/> heit gediehen ſind, die dieſe unſre Schoͤpfuug gewaͤhren<lb/> kann: ſo wirds, wenn die Analogie unſre Fuͤhrerin ſeyn darf,<lb/> auf andern Sternen nicht anders ſeyn; und welche rei-<lb/> che Harmonie laͤſſet ſich gedenken, wenn ſo verſchieden ge-<lb/> bildete Weſen alle zu Einem Ziel wallen <note place="foot" n="(c)">Von der Sonne als einem vielleicht bewohnbaren Koͤrper ſ. Bo-<lb/> dens Gedanken uͤber die Natur der Sonne in den Beſchaͤftig.<lb/> der berlinſchen Geſellſch. naturforſchender Freunde B. 2. S. 225.</note> und ſich ein-<lb/> ander ihre Empfindungen und Erfahrungen mittheilen. Un-<lb/> ſer Verſtand iſt nur ein Verſtand der Erde, aus Sinnlich-<lb/> keiten, die uns hier umgeben, allmaͤlich gebildet: ſo iſts<lb/> auch mit den Trieben und Neigungen unſres Herzens; eine<lb/> andre Welt kennet ihre aͤußerlichen Huͤlfsmittel und Hinder-<lb/> niſſe wahrſcheinlich nicht. Aber die letzten Reſultate derſel-<lb/> ben ſollte ſie nicht kennen? Gewiß! alle Radien ſtreben auch<lb/> hier zum Mittelpunkt des Kreiſes. Der reine Verſtand<lb/> <fw place="bottom" type="catch">kann</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [14/0036]
auf mehr als Einem andern Stern das Loos und der Fort-
ſchritt unſres Schickſals ſeyn koͤnnte, oder daß es endlich viel-
leicht gar unſre Beſtimmung waͤre, mit allen zur Reife ge-
langten Geſchoͤpfen ſo vieler und verſchiedener Schweſter-
welten Umgang zu pflegen. Wie bei uns unſere Gedanken
und Kraͤfte offenbar nur aus unſrer Erd-Organiſation
keimen und ſich ſo lange zu veraͤndern und zu verwan-
deln ſtreben, bis ſie etwa zu der Reinigkeit und Fein-
heit gediehen ſind, die dieſe unſre Schoͤpfuug gewaͤhren
kann: ſo wirds, wenn die Analogie unſre Fuͤhrerin ſeyn darf,
auf andern Sternen nicht anders ſeyn; und welche rei-
che Harmonie laͤſſet ſich gedenken, wenn ſo verſchieden ge-
bildete Weſen alle zu Einem Ziel wallen (c) und ſich ein-
ander ihre Empfindungen und Erfahrungen mittheilen. Un-
ſer Verſtand iſt nur ein Verſtand der Erde, aus Sinnlich-
keiten, die uns hier umgeben, allmaͤlich gebildet: ſo iſts
auch mit den Trieben und Neigungen unſres Herzens; eine
andre Welt kennet ihre aͤußerlichen Huͤlfsmittel und Hinder-
niſſe wahrſcheinlich nicht. Aber die letzten Reſultate derſel-
ben ſollte ſie nicht kennen? Gewiß! alle Radien ſtreben auch
hier zum Mittelpunkt des Kreiſes. Der reine Verſtand
kann
(c) Von der Sonne als einem vielleicht bewohnbaren Koͤrper ſ. Bo-
dens Gedanken uͤber die Natur der Sonne in den Beſchaͤftig.
der berlinſchen Geſellſch. naturforſchender Freunde B. 2. S. 225.
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