Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 1. Riga, 1793.Willen Schaden. Dadurch schwächt er die coetusque vulgares et vdam Spernat humum fugiente penna. In diesem höheren, freieren Raume be- Sehr gut also, daß unsre Musenalma- Willen Schaden. Dadurch ſchwaͤcht er die coetusque vulgares et vdam Spernat humum fugiente penna. In dieſem hoͤheren, freieren Raume be- Sehr gut alſo, daß unſre Muſenalma- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0177" n="170"/> Willen Schaden. Dadurch ſchwaͤcht er die<lb/> gute Wirkung ſeiner Gedichte ſelbſt: denn<lb/> in kurzem iſt die Situation der Zeit vor-<lb/> uͤber; man ſiehet die Dinge anders an;<lb/> man behandelt ihn als einen abgekommenen<lb/> Barden. Alſo bleibe die Poeſie in ihrem<lb/> reinen Aether, der <hi rendition="#g">Sphaͤre der Menſch</hi>-<lb/><hi rendition="#g">heit</hi>,</p><lb/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#aq">coetusque vulgares et vdam</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">Spernat humum fugiente penna.</hi> </hi> </l> </lg><lb/> <p>In dieſem hoͤheren, freieren Raume be-<lb/> gegnen ſich alle politiſche Meinungen als<lb/> Freundinnen und Schweſtern: denn im<lb/> Elyſium wohnt keine Feindſchaft.</p><lb/> <p>Sehr gut alſo, daß unſre Muſenalma-<lb/> nache aͤußerſt wenige politiſche Oden mit ſich<lb/> fuͤhren. Bald wuͤrden zween gegen ein-<lb/> ander im Streit liegen; und uͤberhaupt iſts<lb/> doch nur Spiel, wenn Genien mit Waffen<lb/> der großen Goͤtter ſpielen.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [170/0177]
Willen Schaden. Dadurch ſchwaͤcht er die
gute Wirkung ſeiner Gedichte ſelbſt: denn
in kurzem iſt die Situation der Zeit vor-
uͤber; man ſiehet die Dinge anders an;
man behandelt ihn als einen abgekommenen
Barden. Alſo bleibe die Poeſie in ihrem
reinen Aether, der Sphaͤre der Menſch-
heit,
coetusque vulgares et vdam
Spernat humum fugiente penna.
In dieſem hoͤheren, freieren Raume be-
gegnen ſich alle politiſche Meinungen als
Freundinnen und Schweſtern: denn im
Elyſium wohnt keine Feindſchaft.
Sehr gut alſo, daß unſre Muſenalma-
nache aͤußerſt wenige politiſche Oden mit ſich
fuͤhren. Bald wuͤrden zween gegen ein-
ander im Streit liegen; und uͤberhaupt iſts
doch nur Spiel, wenn Genien mit Waffen
der großen Goͤtter ſpielen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |