Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 1. Riga, 1793.Euch gebühret zu herrschen Ueber schwächere Geister, Und vor euren Altären Alle Söhne des Irrthums Feiernd opfern zu sehn. In der Mitternacht hör' ich Oft den himmlischen Wohllaut Eures Wettgesangs, höre Polyhymniens Saiten Und Uraniens Lied. Und zerfließe vor Wonne: Denn ihr singet die Thaten Der unsterblichen Götter, Unterrichtet die Weisen Und Regenten der Welt. Angenehme Gefühle Und mein Genius reißen Allgewaltig mich zu euch, Ketten ewig an Euren Siegeswagen mich an. E 4
Euch gebuͤhret zu herrſchen Ueber ſchwaͤchere Geiſter, Und vor euren Altaͤren Alle Soͤhne des Irrthums Feiernd opfern zu ſehn. In der Mitternacht hoͤr' ich Oft den himmliſchen Wohllaut Eures Wettgeſangs, hoͤre Polyhymniens Saiten Und Uraniens Lied. Und zerfließe vor Wonne: Denn ihr ſinget die Thaten Der unſterblichen Goͤtter, Unterrichtet die Weiſen Und Regenten der Welt. Angenehme Gefuͤhle Und mein Genius reißen Allgewaltig mich zu euch, Ketten ewig an Euren Siegeswagen mich an. E 4
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Euch gebuͤhret zu herrſchen
Ueber ſchwaͤchere Geiſter,
Und vor euren Altaͤren
Alle Soͤhne des Irrthums
Feiernd opfern zu ſehn.
In der Mitternacht hoͤr' ich
Oft den himmliſchen Wohllaut
Eures Wettgeſangs, hoͤre
Polyhymniens Saiten
Und Uraniens Lied.
Und zerfließe vor Wonne:
Denn ihr ſinget die Thaten
Der unſterblichen Goͤtter,
Unterrichtet die Weiſen
Und Regenten der Welt.
Angenehme Gefuͤhle
Und mein Genius reißen
Allgewaltig mich zu euch,
Ketten ewig an Euren
Siegeswagen mich an.
E 4
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