Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 4. Riga, 1794.Tiefgesättigtes Blau, der Lobelia flammende Röthe, Noch der Purpur und Safran der strahlenden Poinciana, Nicht der Aurikel Sammt und die Strah- len der Ringelblume (Wenn sie die goldenen Augen dem thauenden Morgenroth aufschleußt) Fesseln allein nicht mehr der Flora sammlenden Günstling. Thätige Weisheit umstrahlt des Menschen- freundlichen Forschers Wärmere Seele, zu nützen mit Muth dem Menschengeschlechte. Jetzt erhob sich Linneus Urberg der Tiefgeſaͤttigtes Blau, der Lobelia flammende Roͤthe, Noch der Purpur und Safran der ſtrahlenden Poinciana, Nicht der Aurikel Sammt und die Strah- len der Ringelblume (Wenn ſie die goldenen Augen dem thauenden Morgenroth aufſchleußt) Feſſeln allein nicht mehr der Flora ſammlenden Guͤnſtling. Thaͤtige Weisheit umſtrahlt des Menſchen- freundlichen Forſchers Waͤrmere Seele, zu nuͤtzen mit Muth dem Menſchengeſchlechte. Jetzt erhob ſich Linneus Urberg der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0064" n="59"/> <l>Tiefgeſaͤttigtes Blau, der <hi rendition="#g">Lobelia</hi> flammende</l><lb/> <l>Roͤthe,</l><lb/> <l>Noch der Purpur und Safran der ſtrahlenden</l><lb/> <l><hi rendition="#g">Poinciana</hi>,</l><lb/> <l>Nicht der <hi rendition="#g">Aurikel</hi> Sammt und die Strah-</l><lb/> <l>len der <hi rendition="#g">Ringelblume</hi></l><lb/> <l>(Wenn ſie die goldenen Augen dem thauenden</l><lb/> <l>Morgenroth aufſchleußt)</l><lb/> <l>Feſſeln allein nicht mehr der Flora ſammlenden</l><lb/> <l>Guͤnſtling.</l><lb/> <l>Thaͤtige Weisheit umſtrahlt des Menſchen-</l><lb/> <l>freundlichen Forſchers</l><lb/> <l>Waͤrmere Seele, zu nuͤtzen mit Muth dem</l><lb/> <l>Menſchengeſchlechte.</l> </lg><lb/> <p>Jetzt erhob ſich <hi rendition="#g">Linneus</hi> Urberg der<lb/> Schoͤpfung vor mir, auf welchem vom<lb/> Gipfel an bis zur niedrigſten Tiefe alle<lb/> Gewaͤchſe bluͤhen, deren Fruchtſtaub ſeit-<lb/> dem uͤber die ganze Erde verweht iſt:</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [59/0064]
Tiefgeſaͤttigtes Blau, der Lobelia flammende
Roͤthe,
Noch der Purpur und Safran der ſtrahlenden
Poinciana,
Nicht der Aurikel Sammt und die Strah-
len der Ringelblume
(Wenn ſie die goldenen Augen dem thauenden
Morgenroth aufſchleußt)
Feſſeln allein nicht mehr der Flora ſammlenden
Guͤnſtling.
Thaͤtige Weisheit umſtrahlt des Menſchen-
freundlichen Forſchers
Waͤrmere Seele, zu nuͤtzen mit Muth dem
Menſchengeſchlechte.
Jetzt erhob ſich Linneus Urberg der
Schoͤpfung vor mir, auf welchem vom
Gipfel an bis zur niedrigſten Tiefe alle
Gewaͤchſe bluͤhen, deren Fruchtſtaub ſeit-
dem uͤber die ganze Erde verweht iſt:
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |