Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 4. Riga, 1794.Reich seyd ihr an Pflanzen von mannich- faltigen Kräften, Quellentrunkene Thäler und sonnige Hügel der Alpen. Neben dem Akonit entfalten die Genzia- nen, Töchter desselben Hügels die heilenden Safran- glocken. Siehe! den Teneriff' und den Flammengipfel des Aetna, Caucasus Felsenhaupt, Dich, höheren Chim- borasso Decket ewiges Eis, seit euch die Fluthen um- stürmten. Euer beschneyete Scheitel, dem hundert Quel- len entstürzen, Der das hohe Gewölbe des Himmels zu tra- gen uns scheinet, Kleidet sich über den Wolken in reine ätheri- sche Bläue. Flora's Reich beginnet am Rande des ewigen Schneereichs; Reich ſeyd ihr an Pflanzen von mannich- faltigen Kraͤften, Quellentrunkene Thaͤler und ſonnige Huͤgel der Alpen. Neben dem Akonit entfalten die Genzia- nen, Toͤchter deſſelben Huͤgels die heilenden Safran- glocken. Siehe! den Teneriff' und den Flammengipfel des Aetna, Caucaſus Felſenhaupt, Dich, hoͤheren Chim- boraſſo Decket ewiges Eis, ſeit euch die Fluthen um- ſtuͤrmten. Euer beſchneyete Scheitel, dem hundert Quel- len entſtuͤrzen, Der das hohe Gewoͤlbe des Himmels zu tra- gen uns ſcheinet, Kleidet ſich uͤber den Wolken in reine aͤtheri- ſche Blaͤue. Flora's Reich beginnet am Rande des ewigen Schneereichs; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0065" n="60"/> <lg type="poem"> <l>Reich ſeyd ihr an Pflanzen von mannich-</l><lb/> <l>faltigen Kraͤften,</l><lb/> <l>Quellentrunkene Thaͤler und ſonnige Huͤgel der</l><lb/> <l>Alpen.</l><lb/> <l>Neben dem <hi rendition="#g">Akonit</hi> entfalten die <hi rendition="#g">Genzia</hi>-</l><lb/> <l><hi rendition="#g">nen</hi>,</l><lb/> <l>Toͤchter deſſelben Huͤgels die heilenden Safran-</l><lb/> <l>glocken.</l><lb/> <l>Siehe! den Teneriff' und den Flammengipfel</l><lb/> <l>des Aetna,</l><lb/> <l>Caucaſus Felſenhaupt, Dich, hoͤheren Chim-</l><lb/> <l>boraſſo</l><lb/> <l>Decket ewiges Eis, ſeit euch die Fluthen um-</l><lb/> <l>ſtuͤrmten.</l><lb/> <l>Euer beſchneyete Scheitel, dem hundert Quel-</l><lb/> <l>len entſtuͤrzen,</l><lb/> <l>Der das hohe Gewoͤlbe des Himmels zu tra-</l><lb/> <l>gen uns ſcheinet,</l><lb/> <l>Kleidet ſich uͤber den Wolken in reine aͤtheri-</l><lb/> <l>ſche Blaͤue.</l><lb/> <l>Flora's Reich beginnet am Rande des ewigen</l><lb/> <l>Schneereichs;</l><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [60/0065]
Reich ſeyd ihr an Pflanzen von mannich-
faltigen Kraͤften,
Quellentrunkene Thaͤler und ſonnige Huͤgel der
Alpen.
Neben dem Akonit entfalten die Genzia-
nen,
Toͤchter deſſelben Huͤgels die heilenden Safran-
glocken.
Siehe! den Teneriff' und den Flammengipfel
des Aetna,
Caucaſus Felſenhaupt, Dich, hoͤheren Chim-
boraſſo
Decket ewiges Eis, ſeit euch die Fluthen um-
ſtuͤrmten.
Euer beſchneyete Scheitel, dem hundert Quel-
len entſtuͤrzen,
Der das hohe Gewoͤlbe des Himmels zu tra-
gen uns ſcheinet,
Kleidet ſich uͤber den Wolken in reine aͤtheri-
ſche Blaͤue.
Flora's Reich beginnet am Rande des ewigen
Schneereichs;
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |