Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 5. Riga, 1795.
Menschheit. Ihm weihten beide, ob- Comenius, wissen Sie, war der letz-
Menſchheit. Ihm weihten beide, ob- Comenius, wiſſen Sie, war der letz- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><hi rendition="#g"><pb facs="#f0049" n="34"/> Menſchheit</hi>. Ihm weihten beide, ob-<lb/> wohl auf den verſchiedenſten Wegen, alle<lb/> ihre Gedanken und Beſtrebungen; beiden<lb/> ſchien alles das entbehrliche Ueppigkeit<lb/> oder haͤßliche Unſitte, was nicht dahin<lb/> fuͤhrte. Beide haben eine ſchoͤne Klarheit<lb/> des Geiſtes, eine beneidenswuͤrdige Ord-<lb/> nung und Einfalt der Gedanken; ſie ſind<lb/> von allem Leidenſchaftlichen ſo fern und<lb/> los; es verdrießet ſie nicht, Eine Sache<lb/> oft, meiſtens mit denſelben Worten zu ſa-<lb/> gen, damit man ſie faſſen und ja nicht<lb/> vergeſſen moͤge, daß auch in dieſen lie-<lb/> benswuͤrdigen Fehlern ſie einander aͤhn-<lb/> lich erſcheinen. Der letzte Zweck ihrer Be-<lb/> muͤhungen iſt ganz derſelbe.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Comenius</hi>, wiſſen Sie, war der letz-<lb/> te Biſchof der Boͤhmiſchen Kirche. Er<lb/> lebte in den traurigen Zeiten des dreiſſig-<lb/> jaͤhrigen Krieges, da mit ihm ſo viele,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [34/0049]
Menſchheit. Ihm weihten beide, ob-
wohl auf den verſchiedenſten Wegen, alle
ihre Gedanken und Beſtrebungen; beiden
ſchien alles das entbehrliche Ueppigkeit
oder haͤßliche Unſitte, was nicht dahin
fuͤhrte. Beide haben eine ſchoͤne Klarheit
des Geiſtes, eine beneidenswuͤrdige Ord-
nung und Einfalt der Gedanken; ſie ſind
von allem Leidenſchaftlichen ſo fern und
los; es verdrießet ſie nicht, Eine Sache
oft, meiſtens mit denſelben Worten zu ſa-
gen, damit man ſie faſſen und ja nicht
vergeſſen moͤge, daß auch in dieſen lie-
benswuͤrdigen Fehlern ſie einander aͤhn-
lich erſcheinen. Der letzte Zweck ihrer Be-
muͤhungen iſt ganz derſelbe.
Comenius, wiſſen Sie, war der letz-
te Biſchof der Boͤhmiſchen Kirche. Er
lebte in den traurigen Zeiten des dreiſſig-
jaͤhrigen Krieges, da mit ihm ſo viele,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |