Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 5. Riga, 1795.per zusammen; sie wirkten an- und gegen per zuſammen; ſie wirkten an- und gegen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0091" n="76"/> per zuſammen; ſie wirkten an- und gegen<lb/> einander; Eins wurde durch das andre<lb/> gehoben und belebet. In Italien und<lb/> Frankreich (England kenne ich nicht) iſt<lb/> dies auf den beſten Buͤhnen auch alſo:<lb/> daher der Theatergeſchmack in dieſen Laͤn-<lb/> dern ſolang' umherirrte, bis er einen<lb/><hi rendition="#g">Punkt der Vereinigung mit ſei</hi>-<lb/><hi rendition="#g">nem Publikum</hi> fand, und ſich entwe-<lb/> der durch muſikaliſches oder durch drama-<lb/> tiſches Spiel in eine Mitte des Gebens<lb/> und Nehmens, des gegenſeitigen Genuſſes<lb/> und Belehrens ſetzte. Ich zweifle, ob<lb/> dies in Deutſchland, wenige Charaktere<lb/> und Scenen ausgenommen, je der Fall ge-<lb/> weſen. Daß man es wenigſtens auf die<lb/> Vereinigung und gegenſeitige Ausbildung<lb/> des Geſchmacks der Buͤhne und des Pu-<lb/> blicums ſehr ſpaͤt und aͤußerſt ſelten an-<lb/> geleget hat, iſt aus der Geſchichte des<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [76/0091]
per zuſammen; ſie wirkten an- und gegen
einander; Eins wurde durch das andre
gehoben und belebet. In Italien und
Frankreich (England kenne ich nicht) iſt
dies auf den beſten Buͤhnen auch alſo:
daher der Theatergeſchmack in dieſen Laͤn-
dern ſolang' umherirrte, bis er einen
Punkt der Vereinigung mit ſei-
nem Publikum fand, und ſich entwe-
der durch muſikaliſches oder durch drama-
tiſches Spiel in eine Mitte des Gebens
und Nehmens, des gegenſeitigen Genuſſes
und Belehrens ſetzte. Ich zweifle, ob
dies in Deutſchland, wenige Charaktere
und Scenen ausgenommen, je der Fall ge-
weſen. Daß man es wenigſtens auf die
Vereinigung und gegenſeitige Ausbildung
des Geſchmacks der Buͤhne und des Pu-
blicums ſehr ſpaͤt und aͤußerſt ſelten an-
geleget hat, iſt aus der Geſchichte des
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |