Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 6. Riga, 1795.Seele dem gütigen Pluto und der Pro- Du, der Proserpina Bote, wer ist es, den du o Hermes Schon so frühe dem Reich dunkeler Schatten gesellst? "Jener Ariston ists von sieben Jahren. Du siehest Zwischen den Eltern ihn dort stehen im traurigen Mahl." Thränenliebender Pluto; dir reift ja Alles, was athmet; Und du mähest die Frucht früh' in der Blume dir schon? Um den Schmerz der Mutterliebe zu Seele dem guͤtigen Pluto und der Pro- Du, der Proſerpina Bote, wer iſt es, den du o Hermes Schon ſo fruͤhe dem Reich dunkeler Schatten geſellſt? „Jener Ariſton iſts von ſieben Jahren. Du ſieheſt Zwiſchen den Eltern ihn dort ſtehen im traurigen Mahl.“ Thraͤnenliebender Pluto; dir reift ja Alles, was athmet; Und du maͤheſt die Frucht fruͤh' in der Blume dir ſchon? Um den Schmerz der Mutterliebe zu <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0126" n="111"/> Seele dem guͤtigen <hi rendition="#g">Pluto</hi> und der <hi rendition="#g">Pro</hi>-<lb/><hi rendition="#g">ſerpina</hi> darſtellt, hoͤre ich jene fragende<lb/> Stimme:</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Du, der <hi rendition="#g">Proſerpina</hi> Bote, wer iſt es, den</l><lb/> <l>du o <hi rendition="#g">Hermes</hi></l><lb/> <l>Schon ſo fruͤhe dem Reich dunkeler</l><lb/> <l>Schatten geſellſt?</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>„Jener <hi rendition="#g">Ariſton</hi> iſts von ſieben Jahren. Du</l><lb/> <l>ſieheſt</l><lb/> <l>Zwiſchen den Eltern ihn dort ſtehen im</l><lb/> <l>traurigen Mahl.“</l><lb/> <l>Thraͤnenliebender <hi rendition="#g">Pluto</hi>; dir reift ja Alles,</l><lb/> <l>was athmet;</l><lb/> <l>Und du maͤheſt die Frucht fruͤh' in der</l><lb/> <l>Blume dir ſchon?</l> </lg> </lg><lb/> <p>Um den Schmerz der Mutterliebe zu<lb/> hoͤren, leſen Sie der <hi rendition="#g">Hekuba</hi>, <hi rendition="#g">Prog</hi>-<lb/><hi rendition="#g">ne</hi>, der <hi rendition="#g">Andromache</hi> Klagen; hoͤren<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [111/0126]
Seele dem guͤtigen Pluto und der Pro-
ſerpina darſtellt, hoͤre ich jene fragende
Stimme:
Du, der Proſerpina Bote, wer iſt es, den
du o Hermes
Schon ſo fruͤhe dem Reich dunkeler
Schatten geſellſt?
„Jener Ariſton iſts von ſieben Jahren. Du
ſieheſt
Zwiſchen den Eltern ihn dort ſtehen im
traurigen Mahl.“
Thraͤnenliebender Pluto; dir reift ja Alles,
was athmet;
Und du maͤheſt die Frucht fruͤh' in der
Blume dir ſchon?
Um den Schmerz der Mutterliebe zu
hoͤren, leſen Sie der Hekuba, Prog-
ne, der Andromache Klagen; hoͤren
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