Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 6. Riga, 1795.chen Schürze, mit der kostenden Zunge Der Verfasser geht die andern schönen M 2
chen Schuͤrze, mit der koſtenden Zunge Der Verfaſſer geht die andern ſchoͤnen M 2
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chen Schuͤrze, mit der koſtenden Zunge
und Salz in der verſtaͤndigen Hand. Sie
laͤßt ihren geiſtreichern Schweſtern gern
ihren unbeſtrittenen Rang.“
Der Verfaſſer geht die andern ſchoͤnen
Kuͤnſte, den Blick auf ſeine Stadt gehef-
tet, durch, und endet mit dem wahren
Spruche: „Der fuͤr das Schoͤne gebildete
Sinn leitet den guten Aufwand. Dem
verderblichen Aufwande des Buͤrgers ſetzt
nichts Schranken, als die Bildung eines
veſten Sinnes fuͤr Gerechtigkeit und Pflicht.
Haͤusliche Weisheit im Nationalgeiſte ſu-
chet zu pflanzen durch jede Kraft der Re-
ligion, der Beiſpiele und Staatskunſt.
Dieſer moraliſche Sinn ſtreitet nicht mit
dem Sinne fuͤr Schoͤnheit; beide ſind viel-
mehr nahe mit einander verwandt, beide
fuͤhren auf des Menſchen letzten Zweck,
ſeine Veredlung.“
M 2
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Zitationshilfe: | Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 6. Riga, 1795, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet06_1795/194>, abgerufen am 17.07.2024. |