Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 6. Riga, 1795.wissenschaftliche Unterhaltung, worinn Ci- Hier ein Opfer der Achtung "dem lie- wiſſenſchaftliche Unterhaltung, worinn Ci- Hier ein Opfer der Achtung „dem lie- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0203" n="188"/><choice><sic>wiſſentſchaftliche</sic><corr>wiſſenſchaftliche</corr></choice> Unterhaltung, worinn <hi rendition="#g">Ci</hi>-<lb/><hi rendition="#g">cero</hi> die Beluſtigung der Alten ſetzt, iſt<lb/> hier geſorget. Gelehrte in und auſſerhalb<lb/> Geſchaͤften verſammeln ſich; wider gelehr-<lb/> ten und politiſchen Betrug, fuͤr Wahrheit<lb/> waren alle eingenommen; auſſer dieſer Ue-<lb/> bereinſtimmung fuͤr gute Aufklaͤrung fand<lb/> ich uͤbrigens die Meinungen uͤber Perſo-<lb/> nen und Sachen ſo verſchieden, daß der<lb/><hi rendition="#g">Berlinismus</hi> hier wenigſtens ſeinen<lb/> Sitz nicht hat, wenn uͤberhaupt das Wort<lb/> Sinn haben mag und nicht vielmehr <hi rendition="#g">Frei</hi>-<lb/><hi rendition="#g">muͤthigkeit</hi> bedeuten ſoll. Dieſe <hi rendition="#g">Frei</hi>-<lb/><hi rendition="#g">muͤthigkeit</hi> iſt hier Rechtskraͤftig. Vor<lb/> die hoͤchſte Inſtanz des Denkens werden<lb/> ſowohl oͤffentliche Anordnungen, als rich-<lb/> terliche Ausſpruͤche gezogen. Nur die Kan-<lb/> zelvortraͤge wurden privilegirt.“</p><lb/> <p>Hier ein Opfer der Achtung „dem lie-<lb/> benswuͤrdigen Greiſe, der die Lehren des<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [188/0203]
wiſſenſchaftliche Unterhaltung, worinn Ci-
cero die Beluſtigung der Alten ſetzt, iſt
hier geſorget. Gelehrte in und auſſerhalb
Geſchaͤften verſammeln ſich; wider gelehr-
ten und politiſchen Betrug, fuͤr Wahrheit
waren alle eingenommen; auſſer dieſer Ue-
bereinſtimmung fuͤr gute Aufklaͤrung fand
ich uͤbrigens die Meinungen uͤber Perſo-
nen und Sachen ſo verſchieden, daß der
Berlinismus hier wenigſtens ſeinen
Sitz nicht hat, wenn uͤberhaupt das Wort
Sinn haben mag und nicht vielmehr Frei-
muͤthigkeit bedeuten ſoll. Dieſe Frei-
muͤthigkeit iſt hier Rechtskraͤftig. Vor
die hoͤchſte Inſtanz des Denkens werden
ſowohl oͤffentliche Anordnungen, als rich-
terliche Ausſpruͤche gezogen. Nur die Kan-
zelvortraͤge wurden privilegirt.“
Hier ein Opfer der Achtung „dem lie-
benswuͤrdigen Greiſe, der die Lehren des
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |