Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 7. Riga, 1796.sie an ihren Höfen und in ihren Schlös- *) der Aufschriften, Millots histoire des
Troubadours, Abbt Andres storia d'ogni literatura T. I. II. kann man sich über diese merkwürdige Erscheinung weiter belehren. Sie ist die Morgenröthe der neueren Eu- ropäischen Cultur und Dichtkunst. ſie an ihren Hoͤfen und in ihren Schloͤſ- *) der Aufſchriften, Millots hiſtoire des
Troubadours, Abbt Andrès ſtoria d'ogni literatura T. I. II. kann man ſich uͤber dieſe merkwuͤrdige Erſcheinung weiter belehren. Sie iſt die Morgenroͤthe der neueren Eu- ropaͤiſchen Cultur und Dichtkunſt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0093" n="76"/> ſie an ihren Hoͤfen und in ihren Schloͤſ-<lb/> ſern, die kleine Hoͤfe waren, zierlich zu<lb/> ſprechen. Die Damen nahmen daran Theil,<lb/> nicht nur als Richterinnen und als der<lb/> vielfaͤltige Gegenſtand der Gedichte, ſon-<lb/> dern zuweilen auch als Dichterinnen ſelbſt.<lb/> Die Provenzal-Poeſie ward das <hi rendition="#g">Organ<lb/> des galanten Rittergeiſtes in allen<lb/> Zweigen ſeiner Denkart</hi>. Man be-<lb/> ſang die Liebe und warf Fragen der Liebe<lb/> auf, die in ſogenannten <hi rendition="#aq">Corte d'amore</hi><lb/> verhandelt wurden; man nannte ihre Vers-<lb/> art <hi rendition="#g">Tenzonen</hi>. Kleine und große Aben-<lb/> theuer, Begebenheiten des Lebens und der<lb/><note xml:id="note-0093" next="#note-0092" place="foot" n="*)">der Aufſchriften, <hi rendition="#g">Millots</hi> <hi rendition="#aq">hiſtoire des<lb/> Troubadours,</hi> Abbt <hi rendition="#g">Andrès</hi> <hi rendition="#aq">ſtoria d'ogni<lb/> literatura T. I. II.</hi> kann man ſich uͤber dieſe<lb/> merkwuͤrdige Erſcheinung weiter belehren.<lb/> Sie iſt die Morgenroͤthe der <hi rendition="#g">neueren</hi> Eu-<lb/> ropaͤiſchen Cultur und Dichtkunſt.</note><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [76/0093]
ſie an ihren Hoͤfen und in ihren Schloͤſ-
ſern, die kleine Hoͤfe waren, zierlich zu
ſprechen. Die Damen nahmen daran Theil,
nicht nur als Richterinnen und als der
vielfaͤltige Gegenſtand der Gedichte, ſon-
dern zuweilen auch als Dichterinnen ſelbſt.
Die Provenzal-Poeſie ward das Organ
des galanten Rittergeiſtes in allen
Zweigen ſeiner Denkart. Man be-
ſang die Liebe und warf Fragen der Liebe
auf, die in ſogenannten Corte d'amore
verhandelt wurden; man nannte ihre Vers-
art Tenzonen. Kleine und große Aben-
theuer, Begebenheiten des Lebens und der
*)
*) der Aufſchriften, Millots hiſtoire des
Troubadours, Abbt Andrès ſtoria d'ogni
literatura T. I. II. kann man ſich uͤber dieſe
merkwuͤrdige Erſcheinung weiter belehren.
Sie iſt die Morgenroͤthe der neueren Eu-
ropaͤiſchen Cultur und Dichtkunſt.
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