Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 9. Riga, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite

nen Spielraum, seinen Fähigkeiten, die je-
dermann anerkannte, Wirksamkeit und ihm
nur einige Bequemlichkeit verschaffte, die-
se Ideen auszubilden, auszuführen?" --
Ich wage es nicht, diese Fragen zu beant-
worten; mir ists gnug, den männlichen
Verstand
, die biedere Denkart zu
bemerken, die sich in jedem seiner Lebens-
zeichen äußert. Heil dem Jünglinge, der
sich diese Bogen zum Kanon seines
Geschmacks
wählet und zugleich frühe
lernet, was er zu thun und zu vermeiden,
endlich auch was er von seinem Vaterlan-
de zu erwarten habe.

nen Spielraum, ſeinen Faͤhigkeiten, die je-
dermann anerkannte, Wirkſamkeit und ihm
nur einige Bequemlichkeit verſchaffte, die-
ſe Ideen auszubilden, auszufuͤhren?“ —
Ich wage es nicht, dieſe Fragen zu beant-
worten; mir iſts gnug, den maͤnnlichen
Verſtand
, die biedere Denkart zu
bemerken, die ſich in jedem ſeiner Lebens-
zeichen aͤußert. Heil dem Juͤnglinge, der
ſich dieſe Bogen zum Kanon ſeines
Geſchmacks
waͤhlet und zugleich fruͤhe
lernet, was er zu thun und zu vermeiden,
endlich auch was er von ſeinem Vaterlan-
de zu erwarten habe.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0070" n="63"/>
nen Spielraum, &#x017F;einen Fa&#x0364;higkeiten, die je-<lb/>
dermann anerkannte, Wirk&#x017F;amkeit und ihm<lb/>
nur einige Bequemlichkeit ver&#x017F;chaffte, die-<lb/>
&#x017F;e Ideen auszubilden, auszufu&#x0364;hren?&#x201C; &#x2014;<lb/>
Ich wage es nicht, die&#x017F;e Fragen zu beant-<lb/>
worten; mir i&#x017F;ts gnug, den <hi rendition="#g">ma&#x0364;nnlichen<lb/>
Ver&#x017F;tand</hi>, die <hi rendition="#g">biedere Denkart</hi> zu<lb/>
bemerken, die &#x017F;ich in jedem &#x017F;einer Lebens-<lb/>
zeichen a&#x0364;ußert. Heil dem Ju&#x0364;nglinge, der<lb/>
&#x017F;ich die&#x017F;e Bogen zum <hi rendition="#g">Kanon &#x017F;eines<lb/>
Ge&#x017F;chmacks</hi> wa&#x0364;hlet und zugleich fru&#x0364;he<lb/>
lernet, was er zu thun und zu vermeiden,<lb/>
endlich auch was er von &#x017F;einem Vaterlan-<lb/>
de zu erwarten habe.</p>
      </div><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[63/0070] nen Spielraum, ſeinen Faͤhigkeiten, die je- dermann anerkannte, Wirkſamkeit und ihm nur einige Bequemlichkeit verſchaffte, die- ſe Ideen auszubilden, auszufuͤhren?“ — Ich wage es nicht, dieſe Fragen zu beant- worten; mir iſts gnug, den maͤnnlichen Verſtand, die biedere Denkart zu bemerken, die ſich in jedem ſeiner Lebens- zeichen aͤußert. Heil dem Juͤnglinge, der ſich dieſe Bogen zum Kanon ſeines Geſchmacks waͤhlet und zugleich fruͤhe lernet, was er zu thun und zu vermeiden, endlich auch was er von ſeinem Vaterlan- de zu erwarten habe.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet09_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet09_1797/70
Zitationshilfe: Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 9. Riga, 1797, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet09_1797/70>, abgerufen am 27.11.2024.