Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 10. Riga, 1797.Will ich zwei Weiße lieben." Da stürzten zu ihm zwei von unsern Sklaven: "Wir kennen dich, Sohn unsres Königes, Des mächtgen Damiels. Ich sah dich oft Zu Benin." -- "Ich zu Onebo." -- Sie traten Zurück. -- Er rief sie freundlich zu sich: "Bleibt, Ihr meine Landesleute, bleibt mir nah! Zum erstenmale wird Jamaika's Luft Mir angenehm, da ich mit Euch sie athme. Er faßte sich und sprach: "Ihr Friedens- männer, Will ich zwei Weiße lieben.“ Da ſtuͤrzten zu ihm zwei von unſern Sklaven: „Wir kennen dich, Sohn unſres Koͤniges, Des maͤchtgen Damiels. Ich ſah dich oft Zu Benin.“ — „Ich zu Onebo.“ — Sie traten Zuruͤck. — Er rief ſie freundlich zu ſich: „Bleibt, Ihr meine Landesleute, bleibt mir nah! Zum erſtenmale wird Jamaika's Luft Mir angenehm, da ich mit Euch ſie athme. Er faßte ſich und ſprach: „Ihr Friedens- maͤnner, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="4"> <pb facs="#f0036" n="29"/> <l>Will ich zwei Weiße lieben.“</l><lb/> <l>Nieder warf er</l><lb/> <l>Auf eine Matte ſich im Schatten. „Hoͤrt</l><lb/> <l>Den ungluͤckſelgen Zimeo! Er iſt</l><lb/> <l>Nicht grauſam! Beim Oriſſa! nicht; nur tief</l><lb/> <l>Ungluͤcklich.“ — Laut aufſchluchzend hielt' er</l><lb/> <l>ein.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Da ſtuͤrzten zu ihm zwei von unſern</l><lb/> <l>Sklaven:</l><lb/> <l>„Wir kennen dich, Sohn unſres Koͤniges,</l><lb/> <l>Des maͤchtgen <hi rendition="#g">Damiels</hi>. Ich ſah dich oft</l><lb/> <l>Zu <hi rendition="#g">Benin</hi>.“ — „Ich zu <hi rendition="#g">Onebo</hi>.“ —</l><lb/> <l>Sie traten</l><lb/> <l>Zuruͤck. — Er rief ſie freundlich zu ſich:</l><lb/> <l>„Bleibt,</l><lb/> <l>Ihr meine Landesleute, bleibt mir nah!</l><lb/> <l>Zum erſtenmale wird <hi rendition="#g">Jamaika</hi>'s Luft</l><lb/> <l>Mir angenehm, da ich mit Euch ſie athme.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Er faßte ſich und ſprach: „Ihr Friedens-</l><lb/> <l>maͤnner,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [29/0036]
Will ich zwei Weiße lieben.“
Nieder warf er
Auf eine Matte ſich im Schatten. „Hoͤrt
Den ungluͤckſelgen Zimeo! Er iſt
Nicht grauſam! Beim Oriſſa! nicht; nur tief
Ungluͤcklich.“ — Laut aufſchluchzend hielt' er
ein.
Da ſtuͤrzten zu ihm zwei von unſern
Sklaven:
„Wir kennen dich, Sohn unſres Koͤniges,
Des maͤchtgen Damiels. Ich ſah dich oft
Zu Benin.“ — „Ich zu Onebo.“ —
Sie traten
Zuruͤck. — Er rief ſie freundlich zu ſich:
„Bleibt,
Ihr meine Landesleute, bleibt mir nah!
Zum erſtenmale wird Jamaika's Luft
Mir angenehm, da ich mit Euch ſie athme.
Er faßte ſich und ſprach: „Ihr Friedens-
maͤnner,
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