Herder, Johann Gottfried von: Kritische Wälder. Bd. 3. Riga, 1769.Kritische Wälder. "dung, die er sehr oft in seinem Leben erfah-"ren haben muß, die Vorzüge eines glücklichen "Geistes geschildert habe. "Ein Mensch, sagt er, "von einer geschärften Einbildungskraft, wird in "mancherlei große Vergnügungen geführt, die der "gemeine Mann zu bekommen nicht fähig ist." u. s. w. a) So aufmerksam man bei Erzählung solcher vornehmen Empfindungen und Erfahrun- gen seyn mag, wer kann dem Geschmackvollen Au- tor bis auf Felder und Wiesen folgen? Gläubig höre ich den Parenthyrsus unnennbarer Gefühls- arten: "entzückungsvolle Aufmerksamkeit, die die "Augen anheftet, die mit Verwunderung beglei- "tet wird: das Bewußtseyn, das sich wozu berech- "tigt fühlt: Die Bemerkungen an dem, was sich "dem Auge eines einzigen in einem reizenden Glanze "darstellt: die Entzückung, die Worte ablockt, und "die von den wenigsten auch nur begriffen werden "kann: die Bemerkung eines Grundsatzes, der den "Werken erhabnen Geschmack gibt: die Empfin- "dung, die der und jener sehr oft in seinem Leben "erfahren haben muß u. s. w." Diesen ästhetisch- psychologisch- mystisch erhabnen Jargon von Kunst- gefühlen, der jetzt in die Stelle abgelebter Theoso- phischer Empfindungen und Seelenerfahrungen tritt, höre ich andächtig zu, und antworte Hr. Klotzen auf a) S. 3. 4. 5. 6. &c.
Kritiſche Waͤlder. „dung, die er ſehr oft in ſeinem Leben erfah-„ren haben muß, die Vorzuͤge eines gluͤcklichen „Geiſtes geſchildert habe. „Ein Menſch, ſagt er, „von einer geſchaͤrften Einbildungskraft, wird in „mancherlei große Vergnuͤgungen gefuͤhrt, die der „gemeine Mann zu bekommen nicht faͤhig iſt.„ u. ſ. w. a) So aufmerkſam man bei Erzaͤhlung ſolcher vornehmen Empfindungen und Erfahrun- gen ſeyn mag, wer kann dem Geſchmackvollen Au- tor bis auf Felder und Wieſen folgen? Glaͤubig hoͤre ich den Parenthyrſus unnennbarer Gefuͤhls- arten: „entzuͤckungsvolle Aufmerkſamkeit, die die „Augen anheftet, die mit Verwunderung beglei- „tet wird: das Bewußtſeyn, das ſich wozu berech- „tigt fuͤhlt: Die Bemerkungen an dem, was ſich „dem Auge eines einzigen in einem reizenden Glanze „darſtellt: die Entzuͤckung, die Worte ablockt, und „die von den wenigſten auch nur begriffen werden „kann: die Bemerkung eines Grundſatzes, der den „Werken erhabnen Geſchmack gibt: die Empfin- „dung, die der und jener ſehr oft in ſeinem Leben „erfahren haben muß u. ſ. w.„ Dieſen aͤſthetiſch- pſychologiſch- myſtiſch erhabnen Jargon von Kunſt- gefuͤhlen, der jetzt in die Stelle abgelebter Theoſo- phiſcher Empfindungen und Seelenerfahrungen tritt, hoͤre ich andaͤchtig zu, und antworte Hr. Klotzen auf a) S. 3. 4. 5. 6. &c.
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Kritiſche Waͤlder.
„dung, die er ſehr oft in ſeinem Leben erfah-
„ren haben muß, die Vorzuͤge eines gluͤcklichen
„Geiſtes geſchildert habe. „Ein Menſch, ſagt er,
„von einer geſchaͤrften Einbildungskraft, wird in
„mancherlei große Vergnuͤgungen gefuͤhrt, die der
„gemeine Mann zu bekommen nicht faͤhig iſt.„ u.
ſ. w. a) So aufmerkſam man bei Erzaͤhlung
ſolcher vornehmen Empfindungen und Erfahrun-
gen ſeyn mag, wer kann dem Geſchmackvollen Au-
tor bis auf Felder und Wieſen folgen? Glaͤubig
hoͤre ich den Parenthyrſus unnennbarer Gefuͤhls-
arten: „entzuͤckungsvolle Aufmerkſamkeit, die die
„Augen anheftet, die mit Verwunderung beglei-
„tet wird: das Bewußtſeyn, das ſich wozu berech-
„tigt fuͤhlt: Die Bemerkungen an dem, was ſich
„dem Auge eines einzigen in einem reizenden Glanze
„darſtellt: die Entzuͤckung, die Worte ablockt, und
„die von den wenigſten auch nur begriffen werden
„kann: die Bemerkung eines Grundſatzes, der den
„Werken erhabnen Geſchmack gibt: die Empfin-
„dung, die der und jener ſehr oft in ſeinem Leben
„erfahren haben muß u. ſ. w.„ Dieſen aͤſthetiſch-
pſychologiſch- myſtiſch erhabnen Jargon von Kunſt-
gefuͤhlen, der jetzt in die Stelle abgelebter Theoſo-
phiſcher Empfindungen und Seelenerfahrungen tritt,
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