Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herder, Johann Gottfried von: Ueber die neuere Deutsche Litteratur. Bd. 1. Riga, 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

"klang sind, aber kein bestimmtes Sylben-
"maas haben." Er hebt am Fest der Sou-
veränität in Dännemark an:

Weht sanft, auf ihrenBreve GrüftenBreve, ihBrever WindeBreve!
UnBreved hat eBrevein uBrevenwissenBrevederBreve Arm
DeBrever PatrBreveiotenBreve Staub woBreve ausgeBrevegrabeBreven,
VeBreverweht ihBreven nicht!
VerBreveacht ihn, LeyerBreve, wer sie nicht ehrt,
UnBreved stammt' erBreve auch aus altemBreve HeldenBrevestammeBreve,
VerBreveacht ihn!
SiBrevee habeBreven uns deBrever hundeBrevertköpfiBrevegeBreven Herrschsucht
eBreventrissenBreve
UnBreved einenBreve KöniBreveg geBrevegebenBreve.

Man sezze dies fort: Spondäen, Trochäen
und Jamben wird jedes Naturgenie antref-
fen; Daktylen -- wird es nur in Partici-
pien und wenig andern Wörtern finden; und
zu den übrigen vielsylbigen Tritten, sind unsre

ein-

„klang ſind, aber kein beſtimmtes Sylben-
„maas haben.„ Er hebt am Feſt der Sou-
veraͤnitaͤt in Daͤnnemark an:

We̅ht ſan̅ft, au̅f ih̅ren⏑ Gruͤ̅ften⏑, ih̅⏑r Wi̅nde⏑!
Un⏑d ha̅t e⏑in u⏑nw̅iſſen⏑der⏑ Ar̅m
De⏑r P̅atr⏑iot̅en⏑ Stau̅b wo⏑ au̅sge⏑gra̅be⏑n,
Ve⏑rwe̅ht ih⏑̅n ni̅cht!
Ver⏑ach̅t ih̅n, Le̅yer⏑, we̅r ſie̅ ni̅cht ehr̅t,
Un⏑d ſtam̅mt’ er⏑ au̅ch au̅s al̅tem⏑ Hel̅den⏑ſtam̅me⏑,
Ver⏑ach̅t ih̅n!
Si⏑e ha̅be⏑n un̅s de⏑r hu̅nde⏑rtkoͤ̅pfi⏑ge⏑n Her̅rſchſu̅cht
e⏑ntri̅ſſen⏑
Un⏑d e̅inen⏑ Koͤ̅ni⏑g ge⏑ge̅ben⏑.

Man ſezze dies fort: Spondaͤen, Trochaͤen
und Jamben wird jedes Naturgenie antref-
fen; Daktylen — wird es nur in Partici-
pien und wenig andern Woͤrtern finden; und
zu den uͤbrigen vielſylbigen Tritten, ſind unſre

ein-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0129" n="125"/>
&#x201E;klang &#x017F;ind, aber kein be&#x017F;timmtes Sylben-<lb/>
&#x201E;maas haben.&#x201E; Er hebt am Fe&#x017F;t der Sou-<lb/>
vera&#x0364;nita&#x0364;t in Da&#x0364;nnemark an:</p><lb/>
        <lg type="poem">
          <l>We&#x0305;ht &#x017F;an&#x0305;ft, au&#x0305;f ih&#x0305;ren&#x23D1; Gru&#x0364;&#x0305;ften&#x23D1;, ih&#x0305;&#x23D1;r Wi&#x0305;nde&#x23D1;!</l><lb/>
          <l>Un&#x23D1;d ha&#x0305;t e&#x23D1;in u&#x23D1;nw&#x0305;i&#x017F;&#x017F;en&#x23D1;der&#x23D1; Ar&#x0305;m</l><lb/>
          <l>De&#x23D1;r P&#x0305;atr&#x23D1;iot&#x0305;en&#x23D1; Stau&#x0305;b wo&#x23D1; au&#x0305;sge&#x23D1;gra&#x0305;be&#x23D1;n,</l><lb/>
          <l>Ve&#x23D1;rwe&#x0305;ht ih&#x23D1;&#x0305;n ni&#x0305;cht!</l><lb/>
          <l>Ver&#x23D1;ach&#x0305;t ih&#x0305;n, Le&#x0305;yer&#x23D1;, we&#x0305;r &#x017F;ie&#x0305; ni&#x0305;cht ehr&#x0305;t,</l><lb/>
          <l>Un&#x23D1;d &#x017F;tam&#x0305;mt&#x2019; er&#x23D1; au&#x0305;ch au&#x0305;s al&#x0305;tem&#x23D1; Hel&#x0305;den&#x23D1;&#x017F;tam&#x0305;me&#x23D1;,</l><lb/>
          <l>Ver&#x23D1;ach&#x0305;t ih&#x0305;n!</l><lb/>
          <l>Si&#x23D1;e ha&#x0305;be&#x23D1;n un&#x0305;s de&#x23D1;r hu&#x0305;nde&#x23D1;rtko&#x0364;&#x0305;pfi&#x23D1;ge&#x23D1;n Her&#x0305;r&#x017F;ch&#x017F;u&#x0305;cht</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">e&#x23D1;ntri&#x0305;&#x017F;&#x017F;en&#x23D1;</hi> </l><lb/>
          <l>Un&#x23D1;d e&#x0305;inen&#x23D1; Ko&#x0364;&#x0305;ni&#x23D1;g ge&#x23D1;ge&#x0305;ben&#x23D1;.</l>
        </lg><lb/>
        <p>Man &#x017F;ezze dies fort: Sponda&#x0364;en, Trocha&#x0364;en<lb/>
und Jamben wird jedes Naturgenie antref-<lb/>
fen; Daktylen &#x2014; wird es nur in Partici-<lb/>
pien und wenig andern Wo&#x0364;rtern finden; und<lb/>
zu den u&#x0364;brigen viel&#x017F;ylbigen Tritten, &#x017F;ind un&#x017F;re<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ein-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[125/0129] „klang ſind, aber kein beſtimmtes Sylben- „maas haben.„ Er hebt am Feſt der Sou- veraͤnitaͤt in Daͤnnemark an: We̅ht ſan̅ft, au̅f ih̅ren⏑ Gruͤ̅ften⏑, ih̅⏑r Wi̅nde⏑! Un⏑d ha̅t e⏑in u⏑nw̅iſſen⏑der⏑ Ar̅m De⏑r P̅atr⏑iot̅en⏑ Stau̅b wo⏑ au̅sge⏑gra̅be⏑n, Ve⏑rwe̅ht ih⏑̅n ni̅cht! Ver⏑ach̅t ih̅n, Le̅yer⏑, we̅r ſie̅ ni̅cht ehr̅t, Un⏑d ſtam̅mt’ er⏑ au̅ch au̅s al̅tem⏑ Hel̅den⏑ſtam̅me⏑, Ver⏑ach̅t ih̅n! Si⏑e ha̅be⏑n un̅s de⏑r hu̅nde⏑rtkoͤ̅pfi⏑ge⏑n Her̅rſchſu̅cht e⏑ntri̅ſſen⏑ Un⏑d e̅inen⏑ Koͤ̅ni⏑g ge⏑ge̅ben⏑. Man ſezze dies fort: Spondaͤen, Trochaͤen und Jamben wird jedes Naturgenie antref- fen; Daktylen — wird es nur in Partici- pien und wenig andern Woͤrtern finden; und zu den uͤbrigen vielſylbigen Tritten, ſind unſre ein-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/herder_litteratur01_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/herder_litteratur01_1767/129
Zitationshilfe: Herder, Johann Gottfried von: Ueber die neuere Deutsche Litteratur. Bd. 1. Riga, 1767, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_litteratur01_1767/129>, abgerufen am 21.11.2024.