Herder, Johann Gottfried von: Ueber die neuere Deutsche Litteratur. Bd. 2. Riga, 1767.lis: carmina rarius scribebantur, recita- 6. Jn der Poesie wird vieles von der Spra- Jn Q 2
lis: çarmina rarius ſcribebantur, recita- 6. Jn der Poeſie wird vieles von der Spra- Jn Q 2
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lis: çarmina rarius ſcribebantur, recita-
bantur cantabanturque frequentius. — —
Inter ſaltantium choros, non ſemper pios,
natam poeſin Hebraicam dixerim, cum
motum corporis canticis haecque illi ac-
comodarent: cui poeſis origini verſuum
parallelismos acceptos fero. Nun bleibt
es doch wohl immer unnatuͤrlich, Lieder, die
dort nach lermenden Choͤren eingerichtet wa-
ren, wie ſie ſind, nachahmen zu wollen, und
ſein eigues Chor zu ſeyn.
6.
Jn der Poeſie wird vieles von der Spra-
che beſtimmt: und ich glaube, aus dieſem
Unperiodiſchen Melodiſchen der Hebraͤiſchen
Gedichte zum Theil den kurzen Paraboliſchen
Ton erklaͤren zu koͤnnen, der Weisheit in ein
Bild kleidet, ohne dies Bild auszupuzzen,
und Periodiſch ordnen zu wollen. Nein!
kuͤhne Vergleichungen, und wenig ausgefuͤhr-
te Gleichniſſe; aber deſto oͤftere Wiederho-
lung deſſelben Bildes, deſſelben Gleichniſſes.
Jn
Q 2
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