Herder, Johann Gottfried von: Ueber die neuere Deutsche Litteratur. Bd. 3. Riga, 1767.Erdichtungen so schön, daß sie wieder zu ei-
und * Critische Nachrichten aus dem Reiche der Ge- lehrs. Berl. bei Haude und Sp. 1750. St. 6. 1) Sie wächst im heißen Orient und verirrt sich nach Norden. 2) Proserpine ward vom Pluto entführt. Ceres
bekam die Erlaubniß, ihre Tochter wieder zu holen, Erdichtungen ſo ſchoͤn, daß ſie wieder zu ei-
und * Critiſche Nachrichten aus dem Reiche der Ge- lehrſ. Berl. bei Haude und Sp. 1750. St. 6. 1) Sie waͤchſt im heißen Orient und verirrt ſich nach Norden. 2) Proſerpine ward vom Pluto entfuͤhrt. Ceres
bekam die Erlaubniß, ihre Tochter wieder zu holen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0184" n="176"/> Erdichtungen ſo ſchoͤn, daß ſie wieder zu ei-<lb/> nem Ganzen Gelegenheit geben koͤnnen. Die<lb/> Ode an einen <hi rendition="#fr">Granatapfel,</hi> in <hi rendition="#fr">Berlin</hi> ge-<lb/> wachſen, hat hierinne viele vorzuͤgliche Bei-<lb/> ſpiele, und weil ich in einer ſeltengewordnen<lb/> Wochenſchrift <note place="foot" n="*">Critiſche Nachrichten aus dem Reiche der Ge-<lb/> lehrſ. Berl. bei Haude und Sp. 1750. St. 6.</note> Erlaͤuterungen finde, die<lb/> nicht blos die Ode erklaͤren; ſondern uns auf<lb/> die feinſten Schoͤnheiten aufmerkſam, und<lb/> mit den Jdeen der poetiſchen Kunſt ver-<lb/> traut machen, nach welchen der Dichter ar-<lb/> beitete: ſo mache ich meinen Leſern und mir<lb/> ein Vergnuͤgen, wenn ich ſie herſetze:</p><lb/> <cit> <quote> <lg type="poem"> <l>O die du dich zur Koͤniginu der Fruͤchte</l><lb/> <l>mit deinem eignen Laube kroͤnen mußt,</l><lb/> <l>Aurorens Kind <note place="foot" n="1)">Sie waͤchſt im heißen Orient und verirrt ſich<lb/> nach Norden.</note>, an welchem Sonnenlichte</l><lb/> <l>Zerſpalteſt du die Purpurrothe Bruſt,</l><lb/> <l>Die Proſerpinen<note xml:id="seg2pn_4_1" next="#seg2pn_4_2" place="foot" n="2)">Proſerpine ward vom Pluto entfuͤhrt. Ceres<lb/> bekam die Erlaubniß, ihre Tochter wieder zu<lb/> <fw place="bottom" type="catch">holen,</fw></note> ihre Koͤrner</l><lb/> <l>Jm Tartarus zu koſten trieb</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/> </lg> </quote> </cit> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [176/0184]
Erdichtungen ſo ſchoͤn, daß ſie wieder zu ei-
nem Ganzen Gelegenheit geben koͤnnen. Die
Ode an einen Granatapfel, in Berlin ge-
wachſen, hat hierinne viele vorzuͤgliche Bei-
ſpiele, und weil ich in einer ſeltengewordnen
Wochenſchrift * Erlaͤuterungen finde, die
nicht blos die Ode erklaͤren; ſondern uns auf
die feinſten Schoͤnheiten aufmerkſam, und
mit den Jdeen der poetiſchen Kunſt ver-
traut machen, nach welchen der Dichter ar-
beitete: ſo mache ich meinen Leſern und mir
ein Vergnuͤgen, wenn ich ſie herſetze:
O die du dich zur Koͤniginu der Fruͤchte
mit deinem eignen Laube kroͤnen mußt,
Aurorens Kind 1), an welchem Sonnenlichte
Zerſpalteſt du die Purpurrothe Bruſt,
Die Proſerpinen 2) ihre Koͤrner
Jm Tartarus zu koſten trieb
und
* Critiſche Nachrichten aus dem Reiche der Ge-
lehrſ. Berl. bei Haude und Sp. 1750. St. 6.
1) Sie waͤchſt im heißen Orient und verirrt ſich
nach Norden.
2) Proſerpine ward vom Pluto entfuͤhrt. Ceres
bekam die Erlaubniß, ihre Tochter wieder zu
holen,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |