Herder, Johann Gottfried von: Ueber die neuere Deutsche Litteratur. Bd. 3. Riga, 1767.und Kragen, für unsre Zuhörer gepredigt. Nunc quoque in alitibus facundia prisca remansit Jch frage vielmehr: Haben denn die Al- ihren * Litt. Br. Th. 3. p. 317. Fragm. III S. T
und Kragen, fuͤr unſre Zuhoͤrer gepredigt. Nunc quoque in alitibus facundia priſca remanſit Jch frage vielmehr: Haben denn die Al- ihren * Litt. Br. Th. 3. p. 317. Fragm. III S. T
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und Kragen, fuͤr unſre Zuhoͤrer gepredigt.
Und Paulus macht in ſeiner Sprache,
nach ſeiner Denkart, zu ſeinem Zweck doch
auch bisweilen Perioden, welche mit allen
ihren Parentheſen nie von uns nachgeahmt
werden koͤnnen. Eben ſo mag ein andrer
unterſuchen: „ob Cicero ſolche labyrinthiſche
„Perioden alsdenn geflochten, wenn er die
„Ohren einer unwiſſenden Menge kitzeln,
„wenn er gerichtliche Raͤnke brauchen wollte
„u. ſ. w. *.„ Jch weiß nicht, ob Cicero
ſolch ein Sophiſt geweſen, ich breche gar
vom Kanzelſtil ab, damit nicht, wenn dies
waͤre, ein witziger Kopf, der gemeiniglich an
der Homiletik zuerſt zum Ritter werden will,
mir gar zu dieſem Stuͤck der Parallele ſalutire
mit jenen Worten aus Ovids Verwandlungen:
Nunc quoque in alitibus facundia priſca remanſit
Raucaque garrulitas, ſtudiumque immane loquendi.
Jch frage vielmehr: Haben denn die Al-
ten — haben ſelbſt die Roͤmer — haben
ſie ſelbſt in der politiſchen Beredſamkeit
ihren
* Litt. Br. Th. 3. p. 317.
Fragm. III S. T
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