[Herder, Johann Gottfried von]: Auch eine Philosophie der Geschichte zur Bildung der Menschheit. [Riga], 1774.Dritter Abschnitt. Zusätze. Die Himmelsluft ist so erquickend, daß man Großes Geschöpf Gottes! Werk dreyer Daß offenbar dies Erwachsen, dieser Fort- Saa- J 3
Dritter Abſchnitt. Zuſaͤtze. Die Himmelsluft iſt ſo erquickend, daß man Großes Geſchoͤpf Gottes! Werk dreyer Daß offenbar dies Erwachſen, dieſer Fort- Saa- J 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0137" n="133"/> <fw place="top" type="header"> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </fw> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Dritter Abſchnitt</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Zuſaͤtze</hi>.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Himmelsluft iſt ſo erquickend, daß man<lb/> gern zu lange uͤber Wipfel und Baͤumen<lb/> ſchwebet: hinunter an den traurigen Boden,<lb/> um etwa aufs Ganze oder Nichtganze einen<lb/> Blick zu werfen.</p><lb/> <p><hi rendition="#b">Großes Geſchoͤpf Gottes!</hi> Werk <hi rendition="#b">dreyer<lb/> Welttheile,</hi> und faſt <hi rendition="#b">ſechs Jahrtauſende!</hi> die<lb/> zarte ſaftvolle <hi rendition="#b">Wurzel,</hi> der ſchlanke, bluͤhende<lb/><hi rendition="#b">Sproͤßling,</hi> der maͤchtige <hi rendition="#b">Stamm,</hi> die ſtark-<lb/> ſtrebende verſchlungne <hi rendition="#b">Aeſte,</hi> die luftigen weit<lb/> verbreiteten <hi rendition="#b">Zweige</hi> — wie ruhet alles auf<lb/> einander, iſt aus einander erwachſen. — <hi rendition="#b">Groſ-<lb/> ſes Geſchoͤpf Gottes!</hi> aber <hi rendition="#b">wozu? zu wel-<lb/> chem Zwecke?</hi></p><lb/> <p>Daß offenbar dies <hi rendition="#b">Erwachſen,</hi> dieſer <hi rendition="#b">Fort-<lb/> gang</hi> aus einander nicht „<hi rendition="#b">Vervollkommung</hi><lb/> „im eingeſchraͤnkten Schulſinne ſey, hat, duͤnkt<lb/> „mich, der ganze Blick gezeigt.„ Nicht mehr<lb/> <fw place="bottom" type="sig">J 3</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#b">Saa-</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [133/0137]
Dritter Abſchnitt.
Zuſaͤtze.
Die Himmelsluft iſt ſo erquickend, daß man
gern zu lange uͤber Wipfel und Baͤumen
ſchwebet: hinunter an den traurigen Boden,
um etwa aufs Ganze oder Nichtganze einen
Blick zu werfen.
Großes Geſchoͤpf Gottes! Werk dreyer
Welttheile, und faſt ſechs Jahrtauſende! die
zarte ſaftvolle Wurzel, der ſchlanke, bluͤhende
Sproͤßling, der maͤchtige Stamm, die ſtark-
ſtrebende verſchlungne Aeſte, die luftigen weit
verbreiteten Zweige — wie ruhet alles auf
einander, iſt aus einander erwachſen. — Groſ-
ſes Geſchoͤpf Gottes! aber wozu? zu wel-
chem Zwecke?
Daß offenbar dies Erwachſen, dieſer Fort-
gang aus einander nicht „Vervollkommung
„im eingeſchraͤnkten Schulſinne ſey, hat, duͤnkt
„mich, der ganze Blick gezeigt.„ Nicht mehr
Saa-
J 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |