Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841.

Bild:
<< vorherige Seite
O wehe, wer dem Franken traut
Und ihn zu froh begrüßt;
Er bringt uns immer unsre Braut,
Wenn Er sie satt geküßt.
Noch gibt's in unsren Reihen
Pulver und Blei --
Drum laßt uns selber freien,
So sind wir frei!
Die Freiheit wohnt am Don und Belt,
Sie trinkt aus unsrem Rhein,
Die Freiheit schläft im Wüstenzelt
Und glänzt im Sternenschein;
Doch muß man um sie werben,
Wo 's immer sei,
Doch muß man für sie sterben,
Dann wird man frei!
O wehe, wer dem Franken traut
Und ihn zu froh begrüßt;
Er bringt uns immer unſre Braut,
Wenn Er ſie ſatt geküßt.
Noch gibt's in unſren Reihen
Pulver und Blei —
Drum laßt uns ſelber freien,
So ſind wir frei!
Die Freiheit wohnt am Don und Belt,
Sie trinkt aus unſrem Rhein,
Die Freiheit ſchläft im Wüſtenzelt
Und glänzt im Sternenſchein;
Doch muß man um ſie werben,
Wo 's immer ſei,
Doch muß man für ſie ſterben,
Dann wird man frei!
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0027" n="21"/>
          <lg n="2">
            <l>O wehe, wer dem Franken traut</l><lb/>
            <l>Und ihn zu froh begrüßt;</l><lb/>
            <l>Er bringt uns immer un&#x017F;re Braut,</l><lb/>
            <l>Wenn Er &#x017F;ie &#x017F;att geküßt.</l><lb/>
            <l>Noch gibt's in <hi rendition="#g">un&#x017F;ren</hi> Reihen</l><lb/>
            <l>Pulver und Blei &#x2014;</l><lb/>
            <l>Drum laßt uns &#x017F;elber freien,</l><lb/>
            <l>So &#x017F;ind wir frei!</l><lb/>
          </lg>
          <lg n="3">
            <l>Die Freiheit wohnt am Don und Belt,</l><lb/>
            <l>Sie trinkt aus un&#x017F;rem Rhein,</l><lb/>
            <l>Die Freiheit &#x017F;chläft im Wü&#x017F;tenzelt</l><lb/>
            <l>Und glänzt im Sternen&#x017F;chein;</l><lb/>
            <l>Doch muß man um &#x017F;ie werben,</l><lb/>
            <l>Wo 's immer &#x017F;ei,</l><lb/>
            <l>Doch muß man für &#x017F;ie &#x017F;terben,</l><lb/>
            <l>Dann wird man frei!</l><lb/>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[21/0027] O wehe, wer dem Franken traut Und ihn zu froh begrüßt; Er bringt uns immer unſre Braut, Wenn Er ſie ſatt geküßt. Noch gibt's in unſren Reihen Pulver und Blei — Drum laßt uns ſelber freien, So ſind wir frei! Die Freiheit wohnt am Don und Belt, Sie trinkt aus unſrem Rhein, Die Freiheit ſchläft im Wüſtenzelt Und glänzt im Sternenſchein; Doch muß man um ſie werben, Wo 's immer ſei, Doch muß man für ſie ſterben, Dann wird man frei!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte01_1841
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte01_1841/27
Zitationshilfe: [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte01_1841/27>, abgerufen am 25.11.2024.