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[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841.

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Kette, o du klirrend Bild,
Schreckwort aller Zungen,
Welch ein Gott hat grausam wild
Dich ums All geschlungen?
Daß er seine Sterne wohl
Vor dem Falle rette,
Muß der Ewigkeit Symbol
Bleiben eine Kette?
Kann der Jahre Trauerschar,
Herr, Dir nicht genügen?
Wirst Du immer, immerdar
Ring zum Ringe fügen?
Endigt nie der Menschheit Qual?
Hebt sie nie ihr Bette?
Wächst sie nie, der Freien Zahl?
Wächst nur Deine Kette?
Kette, o du klirrend Bild,
Schreckwort aller Zungen,
Welch ein Gott hat grauſam wild
Dich ums All geſchlungen?
Daß er ſeine Sterne wohl
Vor dem Falle rette,
Muß der Ewigkeit Symbol
Bleiben eine Kette?
Kann der Jahre Trauerſchar,
Herr, Dir nicht genügen?
Wirſt Du immer, immerdar
Ring zum Ringe fügen?
Endigt nie der Menſchheit Qual?
Hebt ſie nie ihr Bette?
Wächſt ſie nie, der Freien Zahl?
Wächſt nur Deine Kette?
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[57/0063] Kette, o du klirrend Bild, Schreckwort aller Zungen, Welch ein Gott hat grauſam wild Dich ums All geſchlungen? Daß er ſeine Sterne wohl Vor dem Falle rette, Muß der Ewigkeit Symbol Bleiben eine Kette? Kann der Jahre Trauerſchar, Herr, Dir nicht genügen? Wirſt Du immer, immerdar Ring zum Ringe fügen? Endigt nie der Menſchheit Qual? Hebt ſie nie ihr Bette? Wächſt ſie nie, der Freien Zahl? Wächſt nur Deine Kette?

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Zitationshilfe: [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte01_1841/63>, abgerufen am 28.11.2024.