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[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843.

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Parabel.

Erlaubt mir, daß ich 'mal berichte
Euch eine alberne Geschichte:
Sie kommt mir eben in den Sinn,
Geduld ist deutsch, drum nehmt sie hin.
War eine brave, brave Frau,
Die nahm's im Dienste wohl genau,
Und macht', so brav sie auch gewesen,
Doch niemals vieles Federlesen.
Die Frau hatt' einen muntern Hahn,
Der kräht' ihr stets den Morgen an,
Und war, nach seiner Hahn-Natur,
Für sie die allerbeste Uhr.
Parabel.

Erlaubt mir, daß ich 'mal berichte
Euch eine alberne Geſchichte:
Sie kommt mir eben in den Sinn,
Geduld iſt deutſch, drum nehmt ſie hin.
War eine brave, brave Frau,
Die nahm's im Dienſte wohl genau,
Und macht', ſo brav ſie auch geweſen,
Doch niemals vieles Federleſen.
Die Frau hatt' einen muntern Hahn,
Der kräht' ihr ſtets den Morgen an,
Und war, nach ſeiner Hahn-Natur,
Für ſie die allerbeſte Uhr.
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[[80]/0090] Parabel. Erlaubt mir, daß ich 'mal berichte Euch eine alberne Geſchichte: Sie kommt mir eben in den Sinn, Geduld iſt deutſch, drum nehmt ſie hin. War eine brave, brave Frau, Die nahm's im Dienſte wohl genau, Und macht', ſo brav ſie auch geweſen, Doch niemals vieles Federleſen. Die Frau hatt' einen muntern Hahn, Der kräht' ihr ſtets den Morgen an, Und war, nach ſeiner Hahn-Natur, Für ſie die allerbeſte Uhr.

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Zitationshilfe: [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843, S. [80]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte02_1843/90>, abgerufen am 24.11.2024.