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Herzl, Theodor: Der Judenstaat. Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage. Leipzig u. a., 1896.

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Den Siebenstundentag aber brauchen wir als Weltsammelruf
für unsere Leute, die ja frei herankommen sollen. Es muss
wirklich das gelobte Land sein ..

Wer nun länger als sieben Stunden arbeitet, bekommt für
die Ueberzeit den Ueberlohn in Geld. Da alle seine Bedürfnisse
gedeckt sind, die Arbeitsunfähigen seiner Familie aus den hinüber
verpflanzten centralisirten Wohlthätigkeitsanstalten versorgt
werden, so kann er sich etwas ersparen. Wir wollen den bei
unseren Leuten ohnehin vorhandenen Spartrieb fördern, weil er
das Aufsteigen des Individuums in höhere Schichten erleichtert
und weil wir uns damit ein ungeheures Capitalsreservoir für
künftige Anleihen vorbereiten.

Die Ueberzeit des Siebenstundentages darf nicht mehr als
drei Stunden dauern und auch nur nach ärztlicher Untersuchung.
Denn unsere Leute werden sich im neuen Leben zur Arbeit
herandrängen, und die Welt wird erst sehen, welch ein arbeitsames
Volk wir sind.

Wie das Trucksystem der Landnehmer einzurichten ist
(Bons etc.), führe ich jetzt ebensowenig aus, wie andere unzählige
Details, um nicht zu verwirren. Die Frauen werden zu
schweren Arbeiten überhaupt nicht zugelassen und dürfen keine
Ueberzeit leisten.

Schwangere Frauen sind von jeder Arbeit befreit und
werden vom Truck reichlicher genährt. Denn wir brauchen in
der Zukunft starke Geschlechter.

Die Kinder erziehen wir gleich von Anfang an, wie wir
sie wünschen. Darauf gehe ich jetzt nicht ein.

Was ich soeben von den Arbeiterwohnungen ausgehend
über die Unskilleds und ihre Lebensweise gesagt habe, ist
ebensowenig eine Utopie, wie das übrige. Das alles kommt
schon in der Wirklichkeit vor, nur unendlich klein, unbeachtet,
unverstanden. Für die Lösung der Judenfrage war mir die
"Assistance par le travail", die ich in Paris kennen und verstehen
lernte, von grossem Werthe.



Die Arbeitshilfe.

Die Arbeitshilfe, wie sie jetzt in Paris und verschiedenen
Städten Frankreichs, in England, in der Schweiz und in Amerika

Den Siebenstundentag aber brauchen wir als Weltsammelruf
für unsere Leute, die ja frei herankommen sollen. Es muss
wirklich das gelobte Land sein ..

Wer nun länger als sieben Stunden arbeitet, bekommt für
die Ueberzeit den Ueberlohn in Geld. Da alle seine Bedürfnisse
gedeckt sind, die Arbeitsunfähigen seiner Familie aus den hinüber
verpflanzten centralisirten Wohlthätigkeitsanstalten versorgt
werden, so kann er sich etwas ersparen. Wir wollen den bei
unseren Leuten ohnehin vorhandenen Spartrieb fördern, weil er
das Aufsteigen des Individuums in höhere Schichten erleichtert
und weil wir uns damit ein ungeheures Capitalsreservoir für
künftige Anleihen vorbereiten.

Die Ueberzeit des Siebenstundentages darf nicht mehr als
drei Stunden dauern und auch nur nach ärztlicher Untersuchung.
Denn unsere Leute werden sich im neuen Leben zur Arbeit
herandrängen, und die Welt wird erst sehen, welch ein arbeitsames
Volk wir sind.

Wie das Trucksystem der Landnehmer einzurichten ist
(Bons etc.), führe ich jetzt ebensowenig aus, wie andere unzählige
Details, um nicht zu verwirren. Die Frauen werden zu
schweren Arbeiten überhaupt nicht zugelassen und dürfen keine
Ueberzeit leisten.

Schwangere Frauen sind von jeder Arbeit befreit und
werden vom Truck reichlicher genährt. Denn wir brauchen in
der Zukunft starke Geschlechter.

Die Kinder erziehen wir gleich von Anfang an, wie wir
sie wünschen. Darauf gehe ich jetzt nicht ein.

Was ich soeben von den Arbeiterwohnungen ausgehend
über die Unskilleds und ihre Lebensweise gesagt habe, ist
ebensowenig eine Utopie, wie das übrige. Das alles kommt
schon in der Wirklichkeit vor, nur unendlich klein, unbeachtet,
unverstanden. Für die Lösung der Judenfrage war mir die
„Assistance par le travail“, die ich in Paris kennen und verstehen
lernte, von grossem Werthe.



Die Arbeitshilfe.

Die Arbeitshilfe, wie sie jetzt in Paris und verschiedenen
Städten Frankreichs, in England, in der Schweiz und in Amerika

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[0039] Den Siebenstundentag aber brauchen wir als Weltsammelruf für unsere Leute, die ja frei herankommen sollen. Es muss wirklich das gelobte Land sein .. Wer nun länger als sieben Stunden arbeitet, bekommt für die Ueberzeit den Ueberlohn in Geld. Da alle seine Bedürfnisse gedeckt sind, die Arbeitsunfähigen seiner Familie aus den hinüber verpflanzten centralisirten Wohlthätigkeitsanstalten versorgt werden, so kann er sich etwas ersparen. Wir wollen den bei unseren Leuten ohnehin vorhandenen Spartrieb fördern, weil er das Aufsteigen des Individuums in höhere Schichten erleichtert und weil wir uns damit ein ungeheures Capitalsreservoir für künftige Anleihen vorbereiten. Die Ueberzeit des Siebenstundentages darf nicht mehr als drei Stunden dauern und auch nur nach ärztlicher Untersuchung. Denn unsere Leute werden sich im neuen Leben zur Arbeit herandrängen, und die Welt wird erst sehen, welch ein arbeitsames Volk wir sind. Wie das Trucksystem der Landnehmer einzurichten ist (Bons etc.), führe ich jetzt ebensowenig aus, wie andere unzählige Details, um nicht zu verwirren. Die Frauen werden zu schweren Arbeiten überhaupt nicht zugelassen und dürfen keine Ueberzeit leisten. Schwangere Frauen sind von jeder Arbeit befreit und werden vom Truck reichlicher genährt. Denn wir brauchen in der Zukunft starke Geschlechter. Die Kinder erziehen wir gleich von Anfang an, wie wir sie wünschen. Darauf gehe ich jetzt nicht ein. Was ich soeben von den Arbeiterwohnungen ausgehend über die Unskilleds und ihre Lebensweise gesagt habe, ist ebensowenig eine Utopie, wie das übrige. Das alles kommt schon in der Wirklichkeit vor, nur unendlich klein, unbeachtet, unverstanden. Für die Lösung der Judenfrage war mir die „Assistance par le travail“, die ich in Paris kennen und verstehen lernte, von grossem Werthe. Die Arbeitshilfe. Die Arbeitshilfe, wie sie jetzt in Paris und verschiedenen Städten Frankreichs, in England, in der Schweiz und in Amerika

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Zitationshilfe: Herzl, Theodor: Der Judenstaat. Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage. Leipzig u. a., 1896, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herzl_judenstaat_1896/39>, abgerufen am 21.11.2024.