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Heyden, Friedrich von: Der graue John. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 177–231. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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riethen immer tiefer zwischen die verödeten Bauplätze, bis sie aus dem Labyrinthe von Mauern, Planken, Verschlägen und Baumaterialien sich gar nicht mehr herausfinden konnten und rathlos stehen blieben. Die Erinnerung an alle Raub- und Mordgeschichten, die sie, als kürzlich in London begangen, im Laufe des verflossenen Winters vernommen, wurde in ihnen lebendig, und sie beschlossen zuletzt hinter eine Mauer zu treten und sich still zu verhalten, bis der Mond aufgehe, welches in einer halben Stunde geschehen mußte. Noch nicht lange befanden sie sich in ihrem Schlupfwinkel, als sie, bei der tiefen Stille der Nacht, Schritte schon in weiter Ferne vernahmen, welche sich näherten. Durch eine kleine Lücke des Mauerwerks spähten sie nach den Herankommenden und erkannten, der Dunkelheit ungeachtet, zwei große starke Männer in langen dunkeln Mänteln, gewaltige Knittel in den Händen, welche mehr daherliefen als wandelten und dicht vor den beiden jungen Deutschen stehen blieben, ohne diese wahrzunehmen.

Verdammt! -- sagte der Eine der Kerle zum Andern; -- es lohnt der Mühe nicht. Wenn er ein Lord wäre mit der Tasche voll Guineen, -- aber so ein Lumpenhund. -- Was wird er denn bei sich haben? -- ein paar Dutzend die Woche zusammengebettelte Schillinge. -- Ich passe deßhalb nicht auf. -- Komm in die nächste Taverne und laß uns den Aerger in einer Flasche Branntwein ersäufen.

riethen immer tiefer zwischen die verödeten Bauplätze, bis sie aus dem Labyrinthe von Mauern, Planken, Verschlägen und Baumaterialien sich gar nicht mehr herausfinden konnten und rathlos stehen blieben. Die Erinnerung an alle Raub- und Mordgeschichten, die sie, als kürzlich in London begangen, im Laufe des verflossenen Winters vernommen, wurde in ihnen lebendig, und sie beschlossen zuletzt hinter eine Mauer zu treten und sich still zu verhalten, bis der Mond aufgehe, welches in einer halben Stunde geschehen mußte. Noch nicht lange befanden sie sich in ihrem Schlupfwinkel, als sie, bei der tiefen Stille der Nacht, Schritte schon in weiter Ferne vernahmen, welche sich näherten. Durch eine kleine Lücke des Mauerwerks spähten sie nach den Herankommenden und erkannten, der Dunkelheit ungeachtet, zwei große starke Männer in langen dunkeln Mänteln, gewaltige Knittel in den Händen, welche mehr daherliefen als wandelten und dicht vor den beiden jungen Deutschen stehen blieben, ohne diese wahrzunehmen.

Verdammt! — sagte der Eine der Kerle zum Andern; — es lohnt der Mühe nicht. Wenn er ein Lord wäre mit der Tasche voll Guineen, — aber so ein Lumpenhund. — Was wird er denn bei sich haben? — ein paar Dutzend die Woche zusammengebettelte Schillinge. — Ich passe deßhalb nicht auf. — Komm in die nächste Taverne und laß uns den Aerger in einer Flasche Branntwein ersäufen.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T11:12:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T11:12:58Z)

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Zitationshilfe: Heyden, Friedrich von: Der graue John. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 177–231. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heyden_john_1910/10>, abgerufen am 23.11.2024.