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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.

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so unbrauchbar machen können, wie den
vorjährigen Calender ist freilich kein Strata-
gem: Eine liebe Frau Pastorinn aber die
keinen Beruf zur Amazonin hat, kann den
Vogel im Neste greifen --

Was für ein Brief erwiederte mein Va-
ter? Mich dünkt eine schlechte Deckung auf
Schach dem Könige. Meine Mutter war
auf diese Frage unbereitet; indessen verlohr
sie noch nicht den Muth: sie hatte Hülfs-
völker in Bereitschafft.

Den du eingeäschert hast sagte sie und
setzte in einem Tone mein Kind dazu, daß
man wohl einsahe, wie sie wenn es nicht
anders wäre auch zum edlen Frieden bereit
sey. Noch streckte sie indessen nicht das Ge-
wehr. Ich hielte ihn sagte sie für einen Brief
vom Herrn Docktor Saft (sie nanndte ihn
Herr welches sie mit Abwesenden selten that
es wäre denn daß sie vom Herrn Superin-
tendenten gesprochen hätte; auch die Herren
Präpositi hatten schon diesen Vorzug, nur
der Bauskesche und Seelburgsche ausgenom-
men, die Dichter hatten alle Herr)

Dieser Brief hat uns alle in Unordnung
und Verwirrung gebracht. Ich dachte Saft
sey todt.


Du

ſo unbrauchbar machen koͤnnen, wie den
vorjaͤhrigen Calender iſt freilich kein Strata-
gem: Eine liebe Frau Paſtorinn aber die
keinen Beruf zur Amazonin hat, kann den
Vogel im Neſte greifen —

Was fuͤr ein Brief erwiederte mein Va-
ter? Mich duͤnkt eine ſchlechte Deckung auf
Schach dem Koͤnige. Meine Mutter war
auf dieſe Frage unbereitet; indeſſen verlohr
ſie noch nicht den Muth: ſie hatte Huͤlfs-
voͤlker in Bereitſchafft.

Den du eingeaͤſchert haſt ſagte ſie und
ſetzte in einem Tone mein Kind dazu, daß
man wohl einſahe, wie ſie wenn es nicht
anders waͤre auch zum edlen Frieden bereit
ſey. Noch ſtreckte ſie indeſſen nicht das Ge-
wehr. Ich hielte ihn ſagte ſie fuͤr einen Brief
vom Herrn Docktor Saft (ſie nanndte ihn
Herr welches ſie mit Abweſenden ſelten that
es waͤre denn daß ſie vom Herrn Superin-
tendenten geſprochen haͤtte; auch die Herren
Praͤpoſiti hatten ſchon dieſen Vorzug, nur
der Bauskeſche und Seelburgſche ausgenom-
men, die Dichter hatten alle Herr)

Dieſer Brief hat uns alle in Unordnung
und Verwirrung gebracht. Ich dachte Saft
ſey todt.


Du
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[162/0170] ſo unbrauchbar machen koͤnnen, wie den vorjaͤhrigen Calender iſt freilich kein Strata- gem: Eine liebe Frau Paſtorinn aber die keinen Beruf zur Amazonin hat, kann den Vogel im Neſte greifen — Was fuͤr ein Brief erwiederte mein Va- ter? Mich duͤnkt eine ſchlechte Deckung auf Schach dem Koͤnige. Meine Mutter war auf dieſe Frage unbereitet; indeſſen verlohr ſie noch nicht den Muth: ſie hatte Huͤlfs- voͤlker in Bereitſchafft. Den du eingeaͤſchert haſt ſagte ſie und ſetzte in einem Tone mein Kind dazu, daß man wohl einſahe, wie ſie wenn es nicht anders waͤre auch zum edlen Frieden bereit ſey. Noch ſtreckte ſie indeſſen nicht das Ge- wehr. Ich hielte ihn ſagte ſie fuͤr einen Brief vom Herrn Docktor Saft (ſie nanndte ihn Herr welches ſie mit Abweſenden ſelten that es waͤre denn daß ſie vom Herrn Superin- tendenten geſprochen haͤtte; auch die Herren Praͤpoſiti hatten ſchon dieſen Vorzug, nur der Bauskeſche und Seelburgſche ausgenom- men, die Dichter hatten alle Herr) Dieſer Brief hat uns alle in Unordnung und Verwirrung gebracht. Ich dachte Saft ſey todt. Du

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/170>, abgerufen am 21.11.2024.