Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.Styl so sehr von den Feldreden beybehalten daß Bei der Nutzanwendung z. E. gab ich Die ersten vierzehn Tage erzählte meine Theil-
Styl ſo ſehr von den Feldreden beybehalten daß Bei der Nutzanwendung z. E. gab ich Die erſten vierzehn Tage erzaͤhlte meine Theil-
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Styl ſo ſehr von den Feldreden beybehalten daß
alles Trommel und Trompete war und zum
Cammerton herabgeſtimmet werden mußte.
Bei der Nutzanwendung z. E. gab ich
Canonenfeuer auf die Suͤnder ich verſicherte
ſie, daß ſie im Pfuhl der mit Pech und
Schwefel brennt o Solon Solon rufen wuͤr-
den. Den Pech und Schwefel ſtrich mein
Vater und ſetzte in den Flammen des Gewiſ-
ſens. Den Solon Solon ließ er ſtehen —
Die erſten vierzehn Tage erzaͤhlte meine
Mutter mir vielerley Begebenheiten die ihren
verſtorbenen Hochwohlehrwuͤrdigen Ahnher-
ren begegnet! und durch die Tradition bis
auf den heutigen Tag unverloſchen bey der
Familie geblieben waͤren. Ein Litteratus
haͤtte nehmlich ſehr pathetiſch ſeine heilige
Rede angefangen; allein er waͤre gleich beym
erſten Theile in die Irre gerathen. Mein
ſeel’ger Aelter oder Großvater haͤtte ihm latei-
niſch zugerufen ab initio (von vorn) und der
Litteratus waͤre wieder nur bis auf dieſe un-
gluͤckliche Stelle wo er ſchon einmal den Fa-
den verlohren gekommen. Noch einmal hoͤrte
der nun Troſtbange die Stimme ab initio und
da er wieder dieſe ungluͤckliche Stelle beruͤhrte
fiel (meine Mutter ſagte dies mit vieler
Theil-
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