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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.

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gleichmäßigen Aufklärung schuldig. Meine
Mutter war im Grunde auch nicht zufrieden,
daß der Ehrn Einhorn Weiland, zweiter
Superintendent in Curland, Alexander ge-
heißen, vielmehr sagte sie, welches mich er-
schrecklich befremdete, Herr Superintendent
Einhorn hätte beßer gethan, wenn er bey
der heiligen Schrifft geblieben wäre. Ich
kanns nicht bergen, fuhr sie fort, daß ich
dem Namen Habacuc vorzüglich zugethan bin,
und wenn du so hießest, ich würde den silber-
nen Becher mißen, der noch von meinem Gros-
vater ist. Wenn ichs ändern könnte, Ha-
bacuc solte mir gewiß nicht unter den klei-
nen Propheten seyn. War aber der Na-
me Habacuc Sr. Hochwürden dem seelgen
Herrn Superintendenten nicht genehm, wa-
rum nicht einer von den großen Propheten,
Jesaias, Jeremias, Klaglieder Jeremiä,
Ezechiel oder Daniel? Warum denn Alexander,
ein Name, der in der heiligen Schrifft nicht
sonderlich angeschrieben ist, und von dem es
in der zweyten Epistel an den Timotheum,
im vierten Capitel und vierzehnten Vers
etwas mißlich heißt: Alexander der Schmid
hat mir viel Böses beweiset, der Herr be-
zahl ihm nach seinen Wercken, vor wel-

chem
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gleichmaͤßigen Aufklaͤrung ſchuldig. Meine
Mutter war im Grunde auch nicht zufrieden,
daß der Ehrn Einhorn Weiland, zweiter
Superintendent in Curland, Alexander ge-
heißen, vielmehr ſagte ſie, welches mich er-
ſchrecklich befremdete, Herr Superintendent
Einhorn haͤtte beßer gethan, wenn er bey
der heiligen Schrifft geblieben waͤre. Ich
kanns nicht bergen, fuhr ſie fort, daß ich
dem Namen Habacuc vorzuͤglich zugethan bin,
und wenn du ſo hießeſt, ich wuͤrde den ſilber-
nen Becher mißen, der noch von meinem Gros-
vater iſt. Wenn ichs aͤndern koͤnnte, Ha-
bacuc ſolte mir gewiß nicht unter den klei-
nen Propheten ſeyn. War aber der Na-
me Habacuc Sr. Hochwuͤrden dem ſeelgen
Herrn Superintendenten nicht genehm, wa-
rum nicht einer von den großen Propheten,
Jeſaias, Jeremias, Klaglieder Jeremiaͤ,
Ezechiel oder Daniel? Warum denn Alexander,
ein Name, der in der heiligen Schrifft nicht
ſonderlich angeſchrieben iſt, und von dem es
in der zweyten Epiſtel an den Timotheum,
im vierten Capitel und vierzehnten Vers
etwas mißlich heißt: Alexander der Schmid
hat mir viel Boͤſes beweiſet, der Herr be-
zahl ihm nach ſeinen Wercken, vor wel-

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[289/0301] gleichmaͤßigen Aufklaͤrung ſchuldig. Meine Mutter war im Grunde auch nicht zufrieden, daß der Ehrn Einhorn Weiland, zweiter Superintendent in Curland, Alexander ge- heißen, vielmehr ſagte ſie, welches mich er- ſchrecklich befremdete, Herr Superintendent Einhorn haͤtte beßer gethan, wenn er bey der heiligen Schrifft geblieben waͤre. Ich kanns nicht bergen, fuhr ſie fort, daß ich dem Namen Habacuc vorzuͤglich zugethan bin, und wenn du ſo hießeſt, ich wuͤrde den ſilber- nen Becher mißen, der noch von meinem Gros- vater iſt. Wenn ichs aͤndern koͤnnte, Ha- bacuc ſolte mir gewiß nicht unter den klei- nen Propheten ſeyn. War aber der Na- me Habacuc Sr. Hochwuͤrden dem ſeelgen Herrn Superintendenten nicht genehm, wa- rum nicht einer von den großen Propheten, Jeſaias, Jeremias, Klaglieder Jeremiaͤ, Ezechiel oder Daniel? Warum denn Alexander, ein Name, der in der heiligen Schrifft nicht ſonderlich angeſchrieben iſt, und von dem es in der zweyten Epiſtel an den Timotheum, im vierten Capitel und vierzehnten Vers etwas mißlich heißt: Alexander der Schmid hat mir viel Boͤſes beweiſet, der Herr be- zahl ihm nach ſeinen Wercken, vor wel- chem T 2

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/301>, abgerufen am 22.11.2024.