Stück hab' ich ihm nach der Zeit Recht ein- geräumt)
Ich, wenn dir Brod oder Bibel, Gesang- buch und Luthers Catechismus, aus den Hän- den fält, küß, Brod, Bibel, Gesangbuch und Luthers Catechismum.
Dein Vater, küß weder Brod, Bibel, Gesangbuch noch Luthers Catechismus, heb auf was fält und Aufhebens werth ist, was Erd ist laß zur Erde werden --
Ich gratulir' am ersten Advents Sonn- tag zum neuen Jahre; denn es ist der erste Tag im Kirchenjahre, und wünsche nicht nur dieses, sondern noch viele neue Kirchenjahre in Seelen und Leibes Wolergehen anzufan- gen und zu beschließen. Ihm ist der erste Advent, wie der erste Sonntag nach Trini- tatis -- mir nichts dir nichts. Kaum daß er am Laien Neujahrstage, das ist den er- sten Januar, Glück wünscht. Was ich eine Nickel, und unehrlich nenne, heißt er unehe- lich. Bey dem letzten Umstande denck ich mehr, als ich sagen kann. --
Aus dem schnaubenden Saul ward ein frommer Apostel Paul, und auch du mein lieber! kann gleich aus keinem Alexander ein
Haba-
Stuͤck hab’ ich ihm nach der Zeit Recht ein- geraͤumt)
Ich, wenn dir Brod oder Bibel, Geſang- buch und Luthers Catechismus, aus den Haͤn- den faͤlt, kuͤß, Brod, Bibel, Geſangbuch und Luthers Catechismum.
Dein Vater, kuͤß weder Brod, Bibel, Geſangbuch noch Luthers Catechismus, heb auf was faͤlt und Aufhebens werth iſt, was Erd iſt laß zur Erde werden —
Ich gratulir’ am erſten Advents Sonn- tag zum neuen Jahre; denn es iſt der erſte Tag im Kirchenjahre, und wuͤnſche nicht nur dieſes, ſondern noch viele neue Kirchenjahre in Seelen und Leibes Wolergehen anzufan- gen und zu beſchließen. Ihm iſt der erſte Advent, wie der erſte Sonntag nach Trini- tatis — mir nichts dir nichts. Kaum daß er am Laien Neujahrstage, das iſt den er- ſten Januar, Gluͤck wuͤnſcht. Was ich eine Nickel, und unehrlich nenne, heißt er unehe- lich. Bey dem letzten Umſtande denck ich mehr, als ich ſagen kann. —
Aus dem ſchnaubenden Saul ward ein frommer Apoſtel Paul, und auch du mein lieber! kann gleich aus keinem Alexander ein
Haba-
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0304"n="292"/>
Stuͤck hab’ ich ihm nach der Zeit Recht ein-<lb/>
geraͤumt)</p><lb/><p>Ich, wenn dir Brod oder Bibel, Geſang-<lb/>
buch und Luthers Catechismus, aus den Haͤn-<lb/>
den faͤlt, kuͤß, Brod, Bibel, Geſangbuch<lb/>
und Luthers Catechismum.</p><lb/><p>Dein Vater, kuͤß weder Brod, Bibel,<lb/>
Geſangbuch noch Luthers Catechismus, heb<lb/>
auf was faͤlt und Aufhebens werth iſt, was<lb/>
Erd iſt laß zur Erde werden —</p><lb/><p>Ich gratulir’ am erſten Advents Sonn-<lb/>
tag zum neuen Jahre; denn es iſt der erſte<lb/>
Tag im Kirchenjahre, und wuͤnſche nicht nur<lb/>
dieſes, ſondern noch viele neue Kirchenjahre<lb/>
in Seelen und Leibes Wolergehen anzufan-<lb/>
gen und zu beſchließen. Ihm iſt der erſte<lb/>
Advent, wie der erſte Sonntag nach Trini-<lb/>
tatis — mir nichts dir nichts. Kaum daß<lb/>
er am Laien Neujahrstage, das iſt den er-<lb/>ſten Januar, Gluͤck wuͤnſcht. Was ich eine<lb/>
Nickel, und <hirendition="#fr">unehrlich</hi> nenne, heißt er <hirendition="#fr">unehe-<lb/>
lich.</hi> Bey dem letzten Umſtande denck ich<lb/>
mehr, als ich ſagen kann. —</p><lb/><p>Aus dem ſchnaubenden Saul ward ein<lb/>
frommer Apoſtel Paul, und auch du mein<lb/>
lieber! kann gleich aus keinem Alexander ein<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Haba-</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[292/0304]
Stuͤck hab’ ich ihm nach der Zeit Recht ein-
geraͤumt)
Ich, wenn dir Brod oder Bibel, Geſang-
buch und Luthers Catechismus, aus den Haͤn-
den faͤlt, kuͤß, Brod, Bibel, Geſangbuch
und Luthers Catechismum.
Dein Vater, kuͤß weder Brod, Bibel,
Geſangbuch noch Luthers Catechismus, heb
auf was faͤlt und Aufhebens werth iſt, was
Erd iſt laß zur Erde werden —
Ich gratulir’ am erſten Advents Sonn-
tag zum neuen Jahre; denn es iſt der erſte
Tag im Kirchenjahre, und wuͤnſche nicht nur
dieſes, ſondern noch viele neue Kirchenjahre
in Seelen und Leibes Wolergehen anzufan-
gen und zu beſchließen. Ihm iſt der erſte
Advent, wie der erſte Sonntag nach Trini-
tatis — mir nichts dir nichts. Kaum daß
er am Laien Neujahrstage, das iſt den er-
ſten Januar, Gluͤck wuͤnſcht. Was ich eine
Nickel, und unehrlich nenne, heißt er unehe-
lich. Bey dem letzten Umſtande denck ich
mehr, als ich ſagen kann. —
Aus dem ſchnaubenden Saul ward ein
frommer Apoſtel Paul, und auch du mein
lieber! kann gleich aus keinem Alexander ein
Haba-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/304>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.