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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.

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er sich versteckt hatte, und kein Mensch glaubt,
daß du so lange gesucht hast. Dein Vater
würde sagen: Windbeuteley, faul Holz statt
Licht; allein klimpern gehört zum Handwerk.
Einem Geistlichen stehts am wenigsten an,
zu sagen, ich will dies und das thun. Er
steht in Gottesdienst. Sage also, zu reden
aus Jacobi im vierten Capittel und funfzehn-
ten Vers. So der Herr will und ich lebe,
will ich dies oder jenes thun.
Fliehe die
vergängliche Lust der Welt; denn nur hiedurch
wirst du theilhaftig werden der göttlichen
Natur. Um eines faulen Astes willen reiß
nicht Stamm und Wurzel aus. Jeder
Mensch hat was Gutes. Lege auf die Fin-
gerspitze, wo der verdorbene Saft aus der
Hand sich hingezogen, und wo er schwört,
Kraut und Pflaster; so behältst du die Hand.
Brich hervor, wie ein Feu'r, und dein Wort
brenne wie ein Kirchenlicht. (Ein Wachsstock
ist nur eine Pfeife zu entzünden) Tröste den
Bußfertigen, und laß über ihn aufgehen
den Regenbogen mit seinen schönen Farben.
Wenn dich eine Kälte im Ausdruck überfält,
wärme dich an ein Paar Psalmen in der hei-
ligen Schrift, und wenn böse Buben auf die
Bibel lästern, denck dran, daß es Gottesschul-

buch

er ſich verſteckt hatte, und kein Menſch glaubt,
daß du ſo lange geſucht haſt. Dein Vater
wuͤrde ſagen: Windbeuteley, faul Holz ſtatt
Licht; allein klimpern gehoͤrt zum Handwerk.
Einem Geiſtlichen ſtehts am wenigſten an,
zu ſagen, ich will dies und das thun. Er
ſteht in Gottesdienſt. Sage alſo, zu reden
aus Jacobi im vierten Capittel und funfzehn-
ten Vers. So der Herr will und ich lebe,
will ich dies oder jenes thun.
Fliehe die
vergaͤngliche Luſt der Welt; denn nur hiedurch
wirſt du theilhaftig werden der goͤttlichen
Natur. Um eines faulen Aſtes willen reiß
nicht Stamm und Wurzel aus. Jeder
Menſch hat was Gutes. Lege auf die Fin-
gerſpitze, wo der verdorbene Saft aus der
Hand ſich hingezogen, und wo er ſchwoͤrt,
Kraut und Pflaſter; ſo behaͤltſt du die Hand.
Brich hervor, wie ein Feu’r, und dein Wort
brenne wie ein Kirchenlicht. (Ein Wachsſtock
iſt nur eine Pfeife zu entzuͤnden) Troͤſte den
Bußfertigen, und laß uͤber ihn aufgehen
den Regenbogen mit ſeinen ſchoͤnen Farben.
Wenn dich eine Kaͤlte im Ausdruck uͤberfaͤlt,
waͤrme dich an ein Paar Pſalmen in der hei-
ligen Schrift, und wenn boͤſe Buben auf die
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[326/0338] er ſich verſteckt hatte, und kein Menſch glaubt, daß du ſo lange geſucht haſt. Dein Vater wuͤrde ſagen: Windbeuteley, faul Holz ſtatt Licht; allein klimpern gehoͤrt zum Handwerk. Einem Geiſtlichen ſtehts am wenigſten an, zu ſagen, ich will dies und das thun. Er ſteht in Gottesdienſt. Sage alſo, zu reden aus Jacobi im vierten Capittel und funfzehn- ten Vers. So der Herr will und ich lebe, will ich dies oder jenes thun. Fliehe die vergaͤngliche Luſt der Welt; denn nur hiedurch wirſt du theilhaftig werden der goͤttlichen Natur. Um eines faulen Aſtes willen reiß nicht Stamm und Wurzel aus. Jeder Menſch hat was Gutes. Lege auf die Fin- gerſpitze, wo der verdorbene Saft aus der Hand ſich hingezogen, und wo er ſchwoͤrt, Kraut und Pflaſter; ſo behaͤltſt du die Hand. Brich hervor, wie ein Feu’r, und dein Wort brenne wie ein Kirchenlicht. (Ein Wachsſtock iſt nur eine Pfeife zu entzuͤnden) Troͤſte den Bußfertigen, und laß uͤber ihn aufgehen den Regenbogen mit ſeinen ſchoͤnen Farben. Wenn dich eine Kaͤlte im Ausdruck uͤberfaͤlt, waͤrme dich an ein Paar Pſalmen in der hei- ligen Schrift, und wenn boͤſe Buben auf die Bibel laͤſtern, denck dran, daß es Gottesſchul- buch

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/338>, abgerufen am 22.11.2024.