Es war indessen niemand aus der heilig- schmermüthigen Gesellschaft, der diesen Ap- pel zu schlagen, und den Versuch zu machen Lust hatte, ob die liegende Herren hierdurch aufzuwiegeln wären? Daß sie nicht still ge- blieben, ist zuverläßig: ob sie aber aufgebro- chen wären -- daran zweifl' ich. Giebts denn nicht Agenten von Haus aus? --
Ein Wort der Ermunterung wär' es auch gewesen, wenn man den Hunden ein Patent als Adjudanten des Menschen aus- gefertigt: oder einen meerschaumen Pfeifenkopfs- handel aufgebracht hätte.
Die gnädigen Frauen v. X. Y. Z. saßen, die Hände um den Magen kreuzweise gelegt, als ob sie ihre Magen zur Verdauung ein- seegnen wolten. Sie sahen hierbey die Frau v. G. steif und fest an, als ob sie sich für die empfangene Gaben bedanken, und sich, vor wie nach, ihrer Protektion empfeh- len wolten. Der Frau v. G. Aushülfe bei Gelegenheit des Schooshündchens war ihnen, und das mit Recht, im frischen An- denken. --
Mein Reisegeferth war nicht Fisch nicht Fleisch. Er hatte mit mir Brüderschaft
gemacht,
Es war indeſſen niemand aus der heilig- ſchmermuͤthigen Geſellſchaft, der dieſen Ap- pel zu ſchlagen, und den Verſuch zu machen Luſt hatte, ob die liegende Herren hierdurch aufzuwiegeln waͤren? Daß ſie nicht ſtill ge- blieben, iſt zuverlaͤßig: ob ſie aber aufgebro- chen waͤren — daran zweifl’ ich. Giebts denn nicht Agenten von Haus aus? —
Ein Wort der Ermunterung waͤr’ es auch geweſen, wenn man den Hunden ein Patent als Adjudanten des Menſchen aus- gefertigt: oder einen meerſchaumen Pfeifenkopfs- handel aufgebracht haͤtte.
Die gnaͤdigen Frauen v. X. Y. Z. ſaßen, die Haͤnde um den Magen kreuzweiſe gelegt, als ob ſie ihre Magen zur Verdauung ein- ſeegnen wolten. Sie ſahen hierbey die Frau v. G. ſteif und feſt an, als ob ſie ſich fuͤr die empfangene Gaben bedanken, und ſich, vor wie nach, ihrer Protektion empfeh- len wolten. Der Frau v. G. Aushuͤlfe bei Gelegenheit des Schooshuͤndchens war ihnen, und das mit Recht, im friſchen An- denken. —
Mein Reiſegeferth war nicht Fiſch nicht Fleiſch. Er hatte mit mir Bruͤderſchaft
gemacht,
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0018"n="12"/><p>Es war indeſſen niemand aus der heilig-<lb/>ſchmermuͤthigen Geſellſchaft, der dieſen Ap-<lb/>
pel zu ſchlagen, und den Verſuch zu machen<lb/>
Luſt hatte, ob die liegende Herren hierdurch<lb/>
aufzuwiegeln waͤren? Daß ſie nicht ſtill ge-<lb/>
blieben, iſt zuverlaͤßig: ob ſie aber aufgebro-<lb/>
chen waͤren — daran zweifl’ ich. Giebts<lb/>
denn nicht <hirendition="#fr">Agenten</hi> von <hirendition="#fr">Haus aus</hi>? —</p><lb/><p>Ein Wort der Ermunterung waͤr’ es<lb/>
auch geweſen, wenn man den Hunden ein<lb/>
Patent als Adjudanten des Menſchen aus-<lb/>
gefertigt:<lb/><hirendition="#et">oder einen meerſchaumen Pfeifenkopfs-<lb/>
handel aufgebracht haͤtte.</hi></p><lb/><p>Die gnaͤdigen Frauen v. X. Y. Z. ſaßen,<lb/>
die Haͤnde um den Magen kreuzweiſe gelegt,<lb/>
als ob ſie ihre Magen zur Verdauung ein-<lb/>ſeegnen wolten. Sie ſahen hierbey die Frau<lb/>
v. G. ſteif und feſt an, als ob ſie ſich<lb/>
fuͤr die empfangene Gaben bedanken, und<lb/>ſich, vor wie nach, ihrer Protektion empfeh-<lb/>
len wolten. Der Frau v. G. Aushuͤlfe<lb/>
bei Gelegenheit des Schooshuͤndchens war<lb/>
ihnen, und das mit Recht, im friſchen An-<lb/>
denken. —</p><lb/><p>Mein Reiſegeferth war nicht Fiſch nicht<lb/>
Fleiſch. Er hatte mit mir Bruͤderſchaft<lb/><fwplace="bottom"type="catch">gemacht,</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[12/0018]
Es war indeſſen niemand aus der heilig-
ſchmermuͤthigen Geſellſchaft, der dieſen Ap-
pel zu ſchlagen, und den Verſuch zu machen
Luſt hatte, ob die liegende Herren hierdurch
aufzuwiegeln waͤren? Daß ſie nicht ſtill ge-
blieben, iſt zuverlaͤßig: ob ſie aber aufgebro-
chen waͤren — daran zweifl’ ich. Giebts
denn nicht Agenten von Haus aus? —
Ein Wort der Ermunterung waͤr’ es
auch geweſen, wenn man den Hunden ein
Patent als Adjudanten des Menſchen aus-
gefertigt:
oder einen meerſchaumen Pfeifenkopfs-
handel aufgebracht haͤtte.
Die gnaͤdigen Frauen v. X. Y. Z. ſaßen,
die Haͤnde um den Magen kreuzweiſe gelegt,
als ob ſie ihre Magen zur Verdauung ein-
ſeegnen wolten. Sie ſahen hierbey die Frau
v. G. ſteif und feſt an, als ob ſie ſich
fuͤr die empfangene Gaben bedanken, und
ſich, vor wie nach, ihrer Protektion empfeh-
len wolten. Der Frau v. G. Aushuͤlfe
bei Gelegenheit des Schooshuͤndchens war
ihnen, und das mit Recht, im friſchen An-
denken. —
Mein Reiſegeferth war nicht Fiſch nicht
Fleiſch. Er hatte mit mir Bruͤderſchaft
gemacht,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/18>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.