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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

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mit einer güldenen Aberegel: minus est actio-
nem habere, quam rem.
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Unser Begleiter begegnete mir mit einer
ganz vorzüglichen Achtung. Beym Schmause
sagt' er der ganzen Landsmannschaft, was
ich für ein Kerl wäre, und daß ich von zehn
Tafeln mehr wüßte, als er bis heute gewußt
hätte. Man versicherte mich, daß kein Cur-
länder bey Menschen Gedenken durch so viel
Trübsal des Examens in das akademische
Reich eingegangen wäre, und daß besonders
Se. Spektabilität gar kein beißiger Hund
wären. --

Wer Henker, setzt' er hinzu, konnt' es
wissen, daß er eben die Nacht vorher Gros-
vater geworden. -- Ich dachte bey dieser
Gelegenheit an den Backofen, der bey mei-
ner Geburt, wie der Tempel zu Ephesus,
als Alexander gebohren ward -- abbrannte,
und hatt' in Verbindung mit diesem Examen-
vorfall, nach meiner Mutter Anweisung,
recht erbauliche Gedanken. Das Testimo-
nium unsers Begleiters setzte mich in eine
solche Achtung bey meinen Landsleuten, daß
ich dux fax et tuba war, und kein Duell
konnte vorfallen, keine Fackel angezündet,
keine Musik gebracht werden, wo mir nicht,

der

mit einer guͤldenen Aberegel: minus eſt actio-
nem habere, quam rem.

Unſer Begleiter begegnete mir mit einer
ganz vorzuͤglichen Achtung. Beym Schmauſe
ſagt’ er der ganzen Landsmannſchaft, was
ich fuͤr ein Kerl waͤre, und daß ich von zehn
Tafeln mehr wuͤßte, als er bis heute gewußt
haͤtte. Man verſicherte mich, daß kein Cur-
laͤnder bey Menſchen Gedenken durch ſo viel
Truͤbſal des Examens in das akademiſche
Reich eingegangen waͤre, und daß beſonders
Se. Spektabilitaͤt gar kein beißiger Hund
waͤren. —

Wer Henker, ſetzt’ er hinzu, konnt’ es
wiſſen, daß er eben die Nacht vorher Gros-
vater geworden. — Ich dachte bey dieſer
Gelegenheit an den Backofen, der bey mei-
ner Geburt, wie der Tempel zu Epheſus,
als Alexander gebohren ward — abbrannte,
und hatt’ in Verbindung mit dieſem Examen-
vorfall, nach meiner Mutter Anweiſung,
recht erbauliche Gedanken. Das Teſtimo-
nium unſers Begleiters ſetzte mich in eine
ſolche Achtung bey meinen Landsleuten, daß
ich dux fax et tuba war, und kein Duell
konnte vorfallen, keine Fackel angezuͤndet,
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[253/0261] mit einer guͤldenen Aberegel: minus eſt actio- nem habere, quam rem. — Unſer Begleiter begegnete mir mit einer ganz vorzuͤglichen Achtung. Beym Schmauſe ſagt’ er der ganzen Landsmannſchaft, was ich fuͤr ein Kerl waͤre, und daß ich von zehn Tafeln mehr wuͤßte, als er bis heute gewußt haͤtte. Man verſicherte mich, daß kein Cur- laͤnder bey Menſchen Gedenken durch ſo viel Truͤbſal des Examens in das akademiſche Reich eingegangen waͤre, und daß beſonders Se. Spektabilitaͤt gar kein beißiger Hund waͤren. — Wer Henker, ſetzt’ er hinzu, konnt’ es wiſſen, daß er eben die Nacht vorher Gros- vater geworden. — Ich dachte bey dieſer Gelegenheit an den Backofen, der bey mei- ner Geburt, wie der Tempel zu Epheſus, als Alexander gebohren ward — abbrannte, und hatt’ in Verbindung mit dieſem Examen- vorfall, nach meiner Mutter Anweiſung, recht erbauliche Gedanken. Das Teſtimo- nium unſers Begleiters ſetzte mich in eine ſolche Achtung bey meinen Landsleuten, daß ich dux fax et tuba war, und kein Duell konnte vorfallen, keine Fackel angezuͤndet, keine Muſik gebracht werden, wo mir nicht, der

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/261>, abgerufen am 22.11.2024.