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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

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O Mine, warum warst aber du mit ihm
beschweret. Warum? du Dulderin, du
Märtyrinn! du Heilige! mit diesem Peini-
ger, mit diesem Tyrannen, mit diesem Un-
heiligen -- mit diesem --

Ich will abbrechen, bis ich beßer gefaßt
bin, sonst würd' ich dein heiliges Gebot über-
treten, du heiliger Engel, und ihm doch --
fluchen. --

Auf heute, morgen und übermorgen,
nehm ich von meinen Lesern Abschied. -- Ich
will mir ordentlich Zeit nehmen, mich zu fas-
sen -- und wenn ich es in dreyen Tagen
nicht bin, noch einen und noch einen -- zu-
geben, und bis acht Tage zu dieser Faßung
aussetzen! In dieser stillen Woche soll meine
Seele gen Himmel sich aufrichten, und mit
meiner Mutter will ich beten:

Herr, wie du wilst, so schicks mit mir,
im Leben und im Sterben. -- --

Rede, Herr! dein Knecht höret. -- Thue
mit mir, wie's dir wohlgefält. In deine
Hände befehl ich meinen Geist. --

An einem schwarz bezogenen Tage, da
es Vormittag donnerte.
--

Ich habe meine Leser nur drey Tag' al-
lein gelaßen. -- Jemehr ich mir Zeit nehme,

mich

O Mine, warum warſt aber du mit ihm
beſchweret. Warum? du Dulderin, du
Maͤrtyrinn! du Heilige! mit dieſem Peini-
ger, mit dieſem Tyrannen, mit dieſem Un-
heiligen — mit dieſem —

Ich will abbrechen, bis ich beßer gefaßt
bin, ſonſt wuͤrd’ ich dein heiliges Gebot uͤber-
treten, du heiliger Engel, und ihm doch —
fluchen. —

Auf heute, morgen und uͤbermorgen,
nehm ich von meinen Leſern Abſchied. — Ich
will mir ordentlich Zeit nehmen, mich zu faſ-
ſen — und wenn ich es in dreyen Tagen
nicht bin, noch einen und noch einen — zu-
geben, und bis acht Tage zu dieſer Faßung
ausſetzen! In dieſer ſtillen Woche ſoll meine
Seele gen Himmel ſich aufrichten, und mit
meiner Mutter will ich beten:

Herr, wie du wilſt, ſo ſchicks mit mir,
im Leben und im Sterben. — —

Rede, Herr! dein Knecht hoͤret. — Thue
mit mir, wie’s dir wohlgefaͤlt. In deine
Haͤnde befehl ich meinen Geiſt. —

An einem ſchwarz bezogenen Tage, da
es Vormittag donnerte.

Ich habe meine Leſer nur drey Tag’ al-
lein gelaßen. — Jemehr ich mir Zeit nehme,

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[276/0284] O Mine, warum warſt aber du mit ihm beſchweret. Warum? du Dulderin, du Maͤrtyrinn! du Heilige! mit dieſem Peini- ger, mit dieſem Tyrannen, mit dieſem Un- heiligen — mit dieſem — Ich will abbrechen, bis ich beßer gefaßt bin, ſonſt wuͤrd’ ich dein heiliges Gebot uͤber- treten, du heiliger Engel, und ihm doch — fluchen. — Auf heute, morgen und uͤbermorgen, nehm ich von meinen Leſern Abſchied. — Ich will mir ordentlich Zeit nehmen, mich zu faſ- ſen — und wenn ich es in dreyen Tagen nicht bin, noch einen und noch einen — zu- geben, und bis acht Tage zu dieſer Faßung ausſetzen! In dieſer ſtillen Woche ſoll meine Seele gen Himmel ſich aufrichten, und mit meiner Mutter will ich beten: Herr, wie du wilſt, ſo ſchicks mit mir, im Leben und im Sterben. — — Rede, Herr! dein Knecht hoͤret. — Thue mit mir, wie’s dir wohlgefaͤlt. In deine Haͤnde befehl ich meinen Geiſt. — An einem ſchwarz bezogenen Tage, da es Vormittag donnerte. — Ich habe meine Leſer nur drey Tag’ al- lein gelaßen. — Jemehr ich mir Zeit nehme, mich

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/284>, abgerufen am 22.11.2024.