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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

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Ein Geschenk, warum das?

Beym Geschenk, liebes Kind, frägt nie-
mand warum?

Mine konnt' und wolte nicht, ihren Va-
ter an seine Schwüre erinnern. Sie zit-
terte. --

Wenn sich zu seiner Zeit ein Candidat
fände, der dich heyrathen wolte, fuhr Herr-
mann fort, er solte gewiß nicht lange auf
ein Pastorat warten dörfen. -- Hat der
Herr v. E. Pastorate zu vergeben, frug
Mine bitter? Das nicht; allein die Con-
nexion der Edelleute untereinander --

Wieder nach einer Weile. Magdalene
wird meine Frau! Das war nicht der erste
Blitz, der Minen durchs Herz gieng. --
Meine Frau! wiederholte Herrmann: ob du
aber ihre Tochter werden willst, hängt von
dir ab -- die alte gnädige Frau will dich --
du solst nichts mit der jungen Herrschaft zu
thun haben. Herr v. E. heyrathet, das
weißt du doch?

Ja, sagte Mine, ich weiß --

Wieder nach einer Weile. Er will,
wenn du verlangst, noch herkommen und

sich

Ein Geſchenk, warum das?

Beym Geſchenk, liebes Kind, fraͤgt nie-
mand warum?

Mine konnt’ und wolte nicht, ihren Va-
ter an ſeine Schwuͤre erinnern. Sie zit-
terte. —

Wenn ſich zu ſeiner Zeit ein Candidat
faͤnde, der dich heyrathen wolte, fuhr Herr-
mann fort, er ſolte gewiß nicht lange auf
ein Paſtorat warten doͤrfen. — Hat der
Herr v. E. Paſtorate zu vergeben, frug
Mine bitter? Das nicht; allein die Con-
nexion der Edelleute untereinander —

Wieder nach einer Weile. Magdalene
wird meine Frau! Das war nicht der erſte
Blitz, der Minen durchs Herz gieng. —
Meine Frau! wiederholte Herrmann: ob du
aber ihre Tochter werden willſt, haͤngt von
dir ab — die alte gnaͤdige Frau will dich —
du ſolſt nichts mit der jungen Herrſchaft zu
thun haben. Herr v. E. heyrathet, das
weißt du doch?

Ja, ſagte Mine, ich weiß —

Wieder nach einer Weile. Er will,
wenn du verlangſt, noch herkommen und

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[330/0338] Ein Geſchenk, warum das? Beym Geſchenk, liebes Kind, fraͤgt nie- mand warum? Mine konnt’ und wolte nicht, ihren Va- ter an ſeine Schwuͤre erinnern. Sie zit- terte. — Wenn ſich zu ſeiner Zeit ein Candidat faͤnde, der dich heyrathen wolte, fuhr Herr- mann fort, er ſolte gewiß nicht lange auf ein Paſtorat warten doͤrfen. — Hat der Herr v. E. Paſtorate zu vergeben, frug Mine bitter? Das nicht; allein die Con- nexion der Edelleute untereinander — Wieder nach einer Weile. Magdalene wird meine Frau! Das war nicht der erſte Blitz, der Minen durchs Herz gieng. — Meine Frau! wiederholte Herrmann: ob du aber ihre Tochter werden willſt, haͤngt von dir ab — die alte gnaͤdige Frau will dich — du ſolſt nichts mit der jungen Herrſchaft zu thun haben. Herr v. E. heyrathet, das weißt du doch? Ja, ſagte Mine, ich weiß — Wieder nach einer Weile. Er will, wenn du verlangſt, noch herkommen und ſich

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/338>, abgerufen am 22.11.2024.