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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

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andere, wiewohl mit der gegenwärtigen ver
schwägerte Materien, wie Herr a sich aus-
drückte, ein, daß die Städte in Curland gar
nicht zum Gutachten gehörten, indem von
Preußen die Rede sey.

Ich besitze eine Abschrift des bey diesem
Blutgerichte geführten Protokols. Herr a
brachte, des Kopfs wegen, in Vorschlag,
daß das Pro und Contra bey dieser Sache
genau verzeichnet werden möchte, und eben
dieser Vorschlag des Herrn a würde mich
in Stand setzen eben so ganz, als ich diese
Verhandlung empfangen habe, sie meinen
Lesern mitzutheilen; wenn das meist' in die-
sem Protocol nicht Dinge wären, die ganz
und gar keine Beziehung auf den gegenwär-
tigen Fall haben. Juristische Hobelspäne. --
Wozu die kunsterfahrnen Einschaltungen: wie
es mit dem Großherzogthum Litthauen und
mit Liefland ehemals in dergleichen Angele-
genheiten gehalten worden? und jetzt gehal-
ten werde? welches der Protokollist alles ge-
treulich und sonder Gefährde mit einverzeich-
net. Der gelehrte a hatt' ihm befohlen,
nichts auf die Erde fallen zu lassen, was sie
quirlen und nach Beschaffenheit kochen wür-
den, und dies war die Ursache, warum der

Pro-

andere, wiewohl mit der gegenwaͤrtigen ver
ſchwaͤgerte Materien, wie Herr α ſich aus-
druͤckte, ein, daß die Staͤdte in Curland gar
nicht zum Gutachten gehoͤrten, indem von
Preußen die Rede ſey.

Ich beſitze eine Abſchrift des bey dieſem
Blutgerichte gefuͤhrten Protokols. Herr α
brachte, des Kopfs wegen, in Vorſchlag,
daß das Pro und Contra bey dieſer Sache
genau verzeichnet werden moͤchte, und eben
dieſer Vorſchlag des Herrn α wuͤrde mich
in Stand ſetzen eben ſo ganz, als ich dieſe
Verhandlung empfangen habe, ſie meinen
Leſern mitzutheilen; wenn das meiſt’ in die-
ſem Protocol nicht Dinge waͤren, die ganz
und gar keine Beziehung auf den gegenwaͤr-
tigen Fall haben. Juriſtiſche Hobelſpaͤne. —
Wozu die kunſterfahrnen Einſchaltungen: wie
es mit dem Großherzogthum Litthauen und
mit Liefland ehemals in dergleichen Angele-
genheiten gehalten worden? und jetzt gehal-
ten werde? welches der Protokolliſt alles ge-
treulich und ſonder Gefaͤhrde mit einverzeich-
net. Der gelehrte α hatt’ ihm befohlen,
nichts auf die Erde fallen zu laſſen, was ſie
quirlen und nach Beſchaffenheit kochen wuͤr-
den, und dies war die Urſache, warum der

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[427/0437] andere, wiewohl mit der gegenwaͤrtigen ver ſchwaͤgerte Materien, wie Herr α ſich aus- druͤckte, ein, daß die Staͤdte in Curland gar nicht zum Gutachten gehoͤrten, indem von Preußen die Rede ſey. Ich beſitze eine Abſchrift des bey dieſem Blutgerichte gefuͤhrten Protokols. Herr α brachte, des Kopfs wegen, in Vorſchlag, daß das Pro und Contra bey dieſer Sache genau verzeichnet werden moͤchte, und eben dieſer Vorſchlag des Herrn α wuͤrde mich in Stand ſetzen eben ſo ganz, als ich dieſe Verhandlung empfangen habe, ſie meinen Leſern mitzutheilen; wenn das meiſt’ in die- ſem Protocol nicht Dinge waͤren, die ganz und gar keine Beziehung auf den gegenwaͤr- tigen Fall haben. Juriſtiſche Hobelſpaͤne. — Wozu die kunſterfahrnen Einſchaltungen: wie es mit dem Großherzogthum Litthauen und mit Liefland ehemals in dergleichen Angele- genheiten gehalten worden? und jetzt gehal- ten werde? welches der Protokolliſt alles ge- treulich und ſonder Gefaͤhrde mit einverzeich- net. Der gelehrte α hatt’ ihm befohlen, nichts auf die Erde fallen zu laſſen, was ſie quirlen und nach Beſchaffenheit kochen wuͤr- den, und dies war die Urſache, warum der Pro-

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 427. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/437>, abgerufen am 22.11.2024.