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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

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che ohnehin beständig, so wie mit allen Lastern
so vorzüglich mit der Dieberey, in Geselschaft
zu treten pflegt. Wenn also ein Verhör mit
ihr veranlasset werden solte; so würd' ihre
Verschlagenheit, die alle Gestalten sich zuzu-
eignen versteht, der Sache ganz andere Wen-
dungen beylegen. Dieses zwingt mich zu einer
Beyschrift meines unterthänigen Gesuchs:
die Königliche Preußische Landes-Regie-
rung zu requiriren, die Wilhelmine --
-- ohne alle Weitläuftigkeiten einzuzie-
hen und zu transportiren.

Der Einfluß, den dieser ins Publicum drin-
gende Vorfall auf meine Güter hat, ist un-
aussprechlich, und kann nur dadurch den
Fremden, die unsre Landsart nicht kennen, be-
greiflich gemacht werden, daß die Letten, so wie
alle begränzte eingeschränkte Menschen, mehr
nach Exempeln, als nach Grundsätzen leben.

Damit allendlich wegen der Person der
Wilhelmine -- -- -- keine Irrung entste-
he; ist

selbige in Absicht ihres Körpers das Ge-
gentheil von dem was man Gewöhnlich nennt,
ihr Wuchs selbst ist zwey Finger breit über
das Gewöhnliche, den gang und gäben Wei-
berwuchs. Sie hat nichts kleinigliches, und

nichts

che ohnehin beſtaͤndig, ſo wie mit allen Laſtern
ſo vorzuͤglich mit der Dieberey, in Geſelſchaft
zu treten pflegt. Wenn alſo ein Verhoͤr mit
ihr veranlaſſet werden ſolte; ſo wuͤrd’ ihre
Verſchlagenheit, die alle Geſtalten ſich zuzu-
eignen verſteht, der Sache ganz andere Wen-
dungen beylegen. Dieſes zwingt mich zu einer
Beyſchrift meines unterthaͤnigen Geſuchs:
die Koͤnigliche Preußiſche Landes-Regie-
rung zu requiriren, die Wilhelmine —
— ohne alle Weitlaͤuftigkeiten einzuzie-
hen und zu transportiren.

Der Einfluß, den dieſer ins Publicum drin-
gende Vorfall auf meine Guͤter hat, iſt un-
ausſprechlich, und kann nur dadurch den
Fremden, die unſre Landsart nicht kennen, be-
greiflich gemacht werden, daß die Letten, ſo wie
alle begraͤnzte eingeſchraͤnkte Menſchen, mehr
nach Exempeln, als nach Grundſaͤtzen leben.

Damit allendlich wegen der Perſon der
Wilhelmine — — — keine Irrung entſte-
he; iſt

ſelbige in Abſicht ihres Koͤrpers das Ge-
gentheil von dem was man Gewoͤhnlich nennt,
ihr Wuchs ſelbſt iſt zwey Finger breit uͤber
das Gewoͤhnliche, den gang und gaͤben Wei-
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[436/0446] che ohnehin beſtaͤndig, ſo wie mit allen Laſtern ſo vorzuͤglich mit der Dieberey, in Geſelſchaft zu treten pflegt. Wenn alſo ein Verhoͤr mit ihr veranlaſſet werden ſolte; ſo wuͤrd’ ihre Verſchlagenheit, die alle Geſtalten ſich zuzu- eignen verſteht, der Sache ganz andere Wen- dungen beylegen. Dieſes zwingt mich zu einer Beyſchrift meines unterthaͤnigen Geſuchs: die Koͤnigliche Preußiſche Landes-Regie- rung zu requiriren, die Wilhelmine — — ohne alle Weitlaͤuftigkeiten einzuzie- hen und zu transportiren. Der Einfluß, den dieſer ins Publicum drin- gende Vorfall auf meine Guͤter hat, iſt un- ausſprechlich, und kann nur dadurch den Fremden, die unſre Landsart nicht kennen, be- greiflich gemacht werden, daß die Letten, ſo wie alle begraͤnzte eingeſchraͤnkte Menſchen, mehr nach Exempeln, als nach Grundſaͤtzen leben. Damit allendlich wegen der Perſon der Wilhelmine — — — keine Irrung entſte- he; iſt ſelbige in Abſicht ihres Koͤrpers das Ge- gentheil von dem was man Gewoͤhnlich nennt, ihr Wuchs ſelbſt iſt zwey Finger breit uͤber das Gewoͤhnliche, den gang und gaͤben Wei- berwuchs. Sie hat nichts kleinigliches, und nichts

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 436. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/446>, abgerufen am 22.11.2024.