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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

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nichts kindisches, sondern gränzt ans männ-
liche; allein es ist demunerachtet nichts männ-
lich an ihr. -- Sie ist schlank, sehr gesund,
roth und weiß, hat schwarzes Tint, allein
nicht Zigeuner Haar, große stimmige schwar-
ze Augen, wo aber nichts gutes wohnt. In
der Mund Gegend, die Zähne nicht ausge-
nommen, liegt Spott und Hohn. Ihre
Sprache ist klingend, ihr Gang kräftig und
entschieden. Sie sieht mehrentheils aus, als
ob sie Kreuz trüge; allein es ist eine Heuch-
lerin und Spitzbübin von Hauß aus.

Die mir durch die Willfahrung meines
auf Gleich und Recht sich gründenden Gesuchs
zu erzeigende Landesväterliche Huld, Gnade
und Gerechtigkeit werd ich lebenslang vereh-
ren und niemals aufhören, mit so viel Ehr-
furcht als Treue zu seyn

Ew. Hochfürstlichen Durchlaucht
unterthänigst gehorsamster
v. E. -- -- --
Actum -- -- den -- --

Des Herrn v. E. auf -- -- Hochwohlgebohr-
nen erklären, wie sehr entfernt sie wären, gleich
bey dem Antritt der väterlichen Erbgüther,
auch nur durch eine anscheinende Härte sich

die
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nichts kindiſches, ſondern graͤnzt ans maͤnn-
liche; allein es iſt demunerachtet nichts maͤnn-
lich an ihr. — Sie iſt ſchlank, ſehr geſund,
roth und weiß, hat ſchwarzes Tint, allein
nicht Zigeuner Haar, große ſtimmige ſchwar-
ze Augen, wo aber nichts gutes wohnt. In
der Mund Gegend, die Zaͤhne nicht ausge-
nommen, liegt Spott und Hohn. Ihre
Sprache iſt klingend, ihr Gang kraͤftig und
entſchieden. Sie ſieht mehrentheils aus, als
ob ſie Kreuz truͤge; allein es iſt eine Heuch-
lerin und Spitzbuͤbin von Hauß aus.

Die mir durch die Willfahrung meines
auf Gleich und Recht ſich gruͤndenden Geſuchs
zu erzeigende Landesvaͤterliche Huld, Gnade
und Gerechtigkeit werd ich lebenslang vereh-
ren und niemals aufhoͤren, mit ſo viel Ehr-
furcht als Treue zu ſeyn

Ew. Hochfuͤrſtlichen Durchlaucht
unterthaͤnigſt gehorſamſter
v. E. — — —
Actum — — den — —

Des Herrn v. E. auf — — Hochwohlgebohr-
nen erklaͤren, wie ſehr entfernt ſie waͤren, gleich
bey dem Antritt der vaͤterlichen Erbguͤther,
auch nur durch eine anſcheinende Haͤrte ſich

die
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[437/0447] nichts kindiſches, ſondern graͤnzt ans maͤnn- liche; allein es iſt demunerachtet nichts maͤnn- lich an ihr. — Sie iſt ſchlank, ſehr geſund, roth und weiß, hat ſchwarzes Tint, allein nicht Zigeuner Haar, große ſtimmige ſchwar- ze Augen, wo aber nichts gutes wohnt. In der Mund Gegend, die Zaͤhne nicht ausge- nommen, liegt Spott und Hohn. Ihre Sprache iſt klingend, ihr Gang kraͤftig und entſchieden. Sie ſieht mehrentheils aus, als ob ſie Kreuz truͤge; allein es iſt eine Heuch- lerin und Spitzbuͤbin von Hauß aus. Die mir durch die Willfahrung meines auf Gleich und Recht ſich gruͤndenden Geſuchs zu erzeigende Landesvaͤterliche Huld, Gnade und Gerechtigkeit werd ich lebenslang vereh- ren und niemals aufhoͤren, mit ſo viel Ehr- furcht als Treue zu ſeyn Ew. Hochfuͤrſtlichen Durchlaucht unterthaͤnigſt gehorſamſter v. E. — — — Actum — — den — — Des Herrn v. E. auf — — Hochwohlgebohr- nen erklaͤren, wie ſehr entfernt ſie waͤren, gleich bey dem Antritt der vaͤterlichen Erbguͤther, auch nur durch eine anſcheinende Haͤrte ſich die E e 3

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/447>, abgerufen am 22.11.2024.