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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

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meinem lezten Todesstoß, bey meinem lezten
warmen Hauch -- dich zu seiner Zeit ehe-
lich zu verbinden! Gott segne dein Weib
und die Kinder, die sie dir schenken wird!
Wir sind geschieden! Gott hat uns verbunden
und geschieden; der Tod bringt uns den
Scheidebrief. Von diesem Augenblick an,
da ich dieses schreibe, bist du nicht mehr mein
Mann! Das leztemal nenn' ich dich meinen
Mann, o Gott, das leztemal! -- und von
diesem leztenmal bist du nicht der Meinige,
sondern der Mann deines künftigen Weibes.
Wenn dir ein Sohn stirbt, schreckliche Ahn-
dung! sey er mein, in der andern Welt --
ich will mich mit ihm verbinden, wie sich Engel
Gottes verbinden, und deine himmlische
Schwiegertochter werden. Da kommen dir
dann und deinem künftigen Weib' entgegen,
ich, meine Mutter, dein Sohn -- und
lehren dich in der Stadt Gottes die Häuser
kennen. Halleluja! Halleluja! Amen! --

Ich bat Gott um einen Engel, mit
Stärkung aus seiner Höhe; er sandte mir sei-
nen Knecht auf Erden, die auch des Herrn
ist. Er ließ mich essen aus seiner Hand, und
trinken aus seinem Becher. Es ist bey wei-
tem nicht dein Vater; allein er ist auch ein

treu-

meinem lezten Todesſtoß, bey meinem lezten
warmen Hauch — dich zu ſeiner Zeit ehe-
lich zu verbinden! Gott ſegne dein Weib
und die Kinder, die ſie dir ſchenken wird!
Wir ſind geſchieden! Gott hat uns verbunden
und geſchieden; der Tod bringt uns den
Scheidebrief. Von dieſem Augenblick an,
da ich dieſes ſchreibe, biſt du nicht mehr mein
Mann! Das leztemal nenn’ ich dich meinen
Mann, o Gott, das leztemal! — und von
dieſem leztenmal biſt du nicht der Meinige,
ſondern der Mann deines kuͤnftigen Weibes.
Wenn dir ein Sohn ſtirbt, ſchreckliche Ahn-
dung! ſey er mein, in der andern Welt —
ich will mich mit ihm verbinden, wie ſich Engel
Gottes verbinden, und deine himmliſche
Schwiegertochter werden. Da kommen dir
dann und deinem kuͤnftigen Weib’ entgegen,
ich, meine Mutter, dein Sohn — und
lehren dich in der Stadt Gottes die Haͤuſer
kennen. Halleluja! Halleluja! Amen! —

Ich bat Gott um einen Engel, mit
Staͤrkung aus ſeiner Hoͤhe; er ſandte mir ſei-
nen Knecht auf Erden, die auch des Herrn
iſt. Er ließ mich eſſen aus ſeiner Hand, und
trinken aus ſeinem Becher. Es iſt bey wei-
tem nicht dein Vater; allein er iſt auch ein

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[538/0550] meinem lezten Todesſtoß, bey meinem lezten warmen Hauch — dich zu ſeiner Zeit ehe- lich zu verbinden! Gott ſegne dein Weib und die Kinder, die ſie dir ſchenken wird! Wir ſind geſchieden! Gott hat uns verbunden und geſchieden; der Tod bringt uns den Scheidebrief. Von dieſem Augenblick an, da ich dieſes ſchreibe, biſt du nicht mehr mein Mann! Das leztemal nenn’ ich dich meinen Mann, o Gott, das leztemal! — und von dieſem leztenmal biſt du nicht der Meinige, ſondern der Mann deines kuͤnftigen Weibes. Wenn dir ein Sohn ſtirbt, ſchreckliche Ahn- dung! ſey er mein, in der andern Welt — ich will mich mit ihm verbinden, wie ſich Engel Gottes verbinden, und deine himmliſche Schwiegertochter werden. Da kommen dir dann und deinem kuͤnftigen Weib’ entgegen, ich, meine Mutter, dein Sohn — und lehren dich in der Stadt Gottes die Haͤuſer kennen. Halleluja! Halleluja! Amen! — Ich bat Gott um einen Engel, mit Staͤrkung aus ſeiner Hoͤhe; er ſandte mir ſei- nen Knecht auf Erden, die auch des Herrn iſt. Er ließ mich eſſen aus ſeiner Hand, und trinken aus ſeinem Becher. Es iſt bey wei- tem nicht dein Vater; allein er iſt auch ein treu-

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 538. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/550>, abgerufen am 22.11.2024.