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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

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Ich. Ein zu spitzer Mund. -- Er fieng
Worte, wie er Wild fieng -- vielleicht
verdarb ihn die Jagd. --
Er. Mich soll sie nicht verderben, weder
Herz noch Styl. -- Eins bekenn ich --
ein Hund gilt mir zween Bauren. Hunde
sind aber auch Geschöpfe, die wenigstens
Wackers verdienten zu seyn. (Aufseher
über die Bauren.) Wir brachen gestern
zu schnell ab von den Hunden. Es giebt
Hundsinseln, warum nicht festes Land
von der Art? Mein Vater hetzt nicht
gerne, das hast du wohl gestern beym
Schuß gehöret, wie man die Hunde los-
lies. Dein Vater hingegen -- "Die
"Sternseher haben diesen Namen in den
"Himmel versetzt. Die Dichter schildern
"uns die Diana in Gesellschaft einer Kup-
"pel Hunde." Das ist ein Weib! "Die
"griechischen Damen hatten schon Hünd-
"chens." Es ist nur zu wenig für die
Hunde, sonst wäre der Gedanke was
werth; Gott wolte nicht, daß ein Mensch
dem andern aufwarten solte, drum Hunde,
die sind gebohrne Lakaien und Kammer-
diener. Sie bieten sich gleich zur Miethe
an, wo sie einen Menschen sehen. Ein
Mensch
Ich. Ein zu ſpitzer Mund. — Er fieng
Worte, wie er Wild fieng — vielleicht
verdarb ihn die Jagd. —
Er. Mich ſoll ſie nicht verderben, weder
Herz noch Styl. — Eins bekenn ich —
ein Hund gilt mir zween Bauren. Hunde
ſind aber auch Geſchoͤpfe, die wenigſtens
Wackers verdienten zu ſeyn. (Aufſeher
uͤber die Bauren.) Wir brachen geſtern
zu ſchnell ab von den Hunden. Es giebt
Hundsinſeln, warum nicht feſtes Land
von der Art? Mein Vater hetzt nicht
gerne, das haſt du wohl geſtern beym
Schuß gehoͤret, wie man die Hunde los-
lies. Dein Vater hingegen — „Die
„Sternſeher haben dieſen Namen in den
„Himmel verſetzt. Die Dichter ſchildern
„uns die Diana in Geſellſchaft einer Kup-
„pel Hunde.„ Das iſt ein Weib! „Die
„griechiſchen Damen hatten ſchon Huͤnd-
„chens.„ Es iſt nur zu wenig fuͤr die
Hunde, ſonſt waͤre der Gedanke was
werth; Gott wolte nicht, daß ein Menſch
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[62/0068] Ich. Ein zu ſpitzer Mund. — Er fieng Worte, wie er Wild fieng — vielleicht verdarb ihn die Jagd. — Er. Mich ſoll ſie nicht verderben, weder Herz noch Styl. — Eins bekenn ich — ein Hund gilt mir zween Bauren. Hunde ſind aber auch Geſchoͤpfe, die wenigſtens Wackers verdienten zu ſeyn. (Aufſeher uͤber die Bauren.) Wir brachen geſtern zu ſchnell ab von den Hunden. Es giebt Hundsinſeln, warum nicht feſtes Land von der Art? Mein Vater hetzt nicht gerne, das haſt du wohl geſtern beym Schuß gehoͤret, wie man die Hunde los- lies. Dein Vater hingegen — „Die „Sternſeher haben dieſen Namen in den „Himmel verſetzt. Die Dichter ſchildern „uns die Diana in Geſellſchaft einer Kup- „pel Hunde.„ Das iſt ein Weib! „Die „griechiſchen Damen hatten ſchon Huͤnd- „chens.„ Es iſt nur zu wenig fuͤr die Hunde, ſonſt waͤre der Gedanke was werth; Gott wolte nicht, daß ein Menſch dem andern aufwarten ſolte, drum Hunde, die ſind gebohrne Lakaien und Kammer- diener. Sie bieten ſich gleich zur Miethe an, wo ſie einen Menſchen ſehen. Ein Menſch

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/68>, abgerufen am 23.11.2024.