Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite
Ich. Verstehst du nicht latein?
Er. Hier und da erjag' ich ein Wort.
Den Plinius hab' ich nicht übersetzt: es
soll den Mund zu sehr spitzen, sagt mein
Vater. --
Ich. Plinius hat drey, und was noch
mehr ist, recht schöne wilde Schwein' er-
jagt. --
Er. Das ist mein Mann. -- Schoß er?
Ich. Plinius?
Er. Uebereilt, Bruder! freylich -- das
Pulver ist spätere christliche Erfindung. --
Ich. Er jagt' und studirte.
Er. Siehst du!
Ich. Bey der Jagdtasche und Hirschfänger,
um in unsrer Mundart zu reden, hatt' er
Bleyfeder und Schreibtafel, und was
noch mehr ist, er versicherte seinem
Freund --
Er. Hoffentlich ein Jagdspötter, wie du. --
Ich. Daß Diana und Minerva Geschwi-
sterkind wären, und zuweilen auf Jagd-
bergen sich verlören, aber!
Er. Aber! beym Plinius ein aber? --
Ich.
Ich. Verſtehſt du nicht latein?
Er. Hier und da erjag’ ich ein Wort.
Den Plinius hab’ ich nicht uͤberſetzt: es
ſoll den Mund zu ſehr ſpitzen, ſagt mein
Vater. —
Ich. Plinius hat drey, und was noch
mehr iſt, recht ſchoͤne wilde Schwein’ er-
jagt. —
Er. Das iſt mein Mann. — Schoß er?
Ich. Plinius?
Er. Uebereilt, Bruder! freylich — das
Pulver iſt ſpaͤtere chriſtliche Erfindung. —
Ich. Er jagt’ und ſtudirte.
Er. Siehſt du!
Ich. Bey der Jagdtaſche und Hirſchfaͤnger,
um in unſrer Mundart zu reden, hatt’ er
Bleyfeder und Schreibtafel, und was
noch mehr iſt, er verſicherte ſeinem
Freund —
Er. Hoffentlich ein Jagdſpoͤtter, wie du. —
Ich. Daß Diana und Minerva Geſchwi-
ſterkind waͤren, und zuweilen auf Jagd-
bergen ſich verloͤren, aber!
Er. Aber! beym Plinius ein aber? —
Ich.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0067" n="61"/>
        <list>
          <item><hi rendition="#fr">Ich.</hi> Ver&#x017F;teh&#x017F;t du nicht latein?</item><lb/>
          <item><hi rendition="#fr">Er.</hi> Hier und da erjag&#x2019; ich ein Wort.<lb/>
Den Plinius hab&#x2019; ich nicht u&#x0364;ber&#x017F;etzt: es<lb/>
&#x017F;oll den Mund zu &#x017F;ehr &#x017F;pitzen, &#x017F;agt mein<lb/>
Vater. &#x2014;</item><lb/>
          <item><hi rendition="#fr">Ich.</hi> Plinius hat drey, und was noch<lb/>
mehr i&#x017F;t, recht &#x017F;cho&#x0364;ne wilde Schwein&#x2019; er-<lb/>
jagt. &#x2014;</item><lb/>
          <item><hi rendition="#fr">Er.</hi> Das i&#x017F;t mein Mann. &#x2014; Schoß er?</item><lb/>
          <item><hi rendition="#fr">Ich.</hi> Plinius?</item><lb/>
          <item><hi rendition="#fr">Er.</hi> Uebereilt, Bruder! freylich &#x2014; das<lb/>
Pulver i&#x017F;t &#x017F;pa&#x0364;tere chri&#x017F;tliche Erfindung. &#x2014;</item><lb/>
          <item><hi rendition="#fr">Ich.</hi> Er jagt&#x2019; und &#x017F;tudirte.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#fr">Er.</hi> Sieh&#x017F;t du!</item><lb/>
          <item><hi rendition="#fr">Ich.</hi> Bey der Jagdta&#x017F;che und Hir&#x017F;chfa&#x0364;nger,<lb/>
um in un&#x017F;rer Mundart zu reden, hatt&#x2019; er<lb/>
Bleyfeder und Schreibtafel, und was<lb/>
noch mehr i&#x017F;t, er ver&#x017F;icherte &#x017F;einem<lb/>
Freund &#x2014;</item><lb/>
          <item><hi rendition="#fr">Er.</hi> Hoffentlich ein Jagd&#x017F;po&#x0364;tter, wie du. &#x2014;</item><lb/>
          <item><hi rendition="#fr">Ich.</hi> Daß Diana und Minerva Ge&#x017F;chwi-<lb/>
&#x017F;terkind wa&#x0364;ren, und zuweilen auf Jagd-<lb/>
bergen &#x017F;ich verlo&#x0364;ren, aber!</item><lb/>
          <item><hi rendition="#fr">Er.</hi> Aber! beym Plinius ein aber? &#x2014;</item>
        </list><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Ich.</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[61/0067] Ich. Verſtehſt du nicht latein? Er. Hier und da erjag’ ich ein Wort. Den Plinius hab’ ich nicht uͤberſetzt: es ſoll den Mund zu ſehr ſpitzen, ſagt mein Vater. — Ich. Plinius hat drey, und was noch mehr iſt, recht ſchoͤne wilde Schwein’ er- jagt. — Er. Das iſt mein Mann. — Schoß er? Ich. Plinius? Er. Uebereilt, Bruder! freylich — das Pulver iſt ſpaͤtere chriſtliche Erfindung. — Ich. Er jagt’ und ſtudirte. Er. Siehſt du! Ich. Bey der Jagdtaſche und Hirſchfaͤnger, um in unſrer Mundart zu reden, hatt’ er Bleyfeder und Schreibtafel, und was noch mehr iſt, er verſicherte ſeinem Freund — Er. Hoffentlich ein Jagdſpoͤtter, wie du. — Ich. Daß Diana und Minerva Geſchwi- ſterkind waͤren, und zuweilen auf Jagd- bergen ſich verloͤren, aber! Er. Aber! beym Plinius ein aber? — Ich.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/67
Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/67>, abgerufen am 23.11.2024.