Christus forderte eine Reinigkeit des Her- zens, die noch nie jemand vor ihm gelehrt hat. Der Mensch soll, des Glaubens halber an Gott, und nicht aus Stolz, aus Gewinnsucht, seinen Obliegenheiten nachkommen. Es soll kein Wasser diesen Wein verderben, und ist sie denn nicht werth, die Tugend, daß man sie liebt? Hat sie denn nicht die glücklichsten Folgen, die bis in Ewigkeit dauren? Nichts vergeht ganz. Alles, der Körper selbst, ist ewig, und unsere Handlungen? Keine ist kinderlos. Jede pflanzt sich fort, und oft wird aus einem Adam von Handlung Eine ganze Welt! Lasset uns gutes thun, und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit wer- den wir erndten ohne Aufhören! Ueber die- sen Spruch hörte ich Sie predigen, lieber Pa- stor, und noch hör ich Sie, so wohl thut mir diese Predigt!
Der Mensch ist auf der Stufe seiner gött- lichen Natur nicht im Stande, so Herr seiner Handlungen zu seyn, daß er den moralischen
Ge-
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du finden, klopfe an, ſo wird dir aufge- than!
Chriſtus forderte eine Reinigkeit des Her- zens, die noch nie jemand vor ihm gelehrt hat. Der Menſch ſoll, des Glaubens halber an Gott, und nicht aus Stolz, aus Gewinnſucht, ſeinen Obliegenheiten nachkommen. Es ſoll kein Waſſer dieſen Wein verderben, und iſt ſie denn nicht werth, die Tugend, daß man ſie liebt? Hat ſie denn nicht die gluͤcklichſten Folgen, die bis in Ewigkeit dauren? Nichts vergeht ganz. Alles, der Koͤrper ſelbſt, iſt ewig, und unſere Handlungen? Keine iſt kinderlos. Jede pflanzt ſich fort, und oft wird aus einem Adam von Handlung Eine ganze Welt! Laſſet uns gutes thun, und nicht muͤde werden; denn zu ſeiner Zeit wer- den wir erndten ohne Aufhoͤren! Ueber die- ſen Spruch hoͤrte ich Sie predigen, lieber Pa- ſtor, und noch hoͤr ich Sie, ſo wohl thut mir dieſe Predigt!
Der Menſch iſt auf der Stufe ſeiner goͤtt- lichen Natur nicht im Stande, ſo Herr ſeiner Handlungen zu ſeyn, daß er den moraliſchen
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du finden, klopfe an, ſo wird dir aufge-
than!
Chriſtus forderte eine Reinigkeit des Her-
zens, die noch nie jemand vor ihm gelehrt hat.
Der Menſch ſoll, des Glaubens halber an
Gott, und nicht aus Stolz, aus Gewinnſucht,
ſeinen Obliegenheiten nachkommen. Es ſoll
kein Waſſer dieſen Wein verderben, und iſt ſie
denn nicht werth, die Tugend, daß man ſie
liebt? Hat ſie denn nicht die gluͤcklichſten
Folgen, die bis in Ewigkeit dauren? Nichts
vergeht ganz. Alles, der Koͤrper ſelbſt, iſt
ewig, und unſere Handlungen? Keine iſt
kinderlos. Jede pflanzt ſich fort, und oft
wird aus einem Adam von Handlung Eine
ganze Welt! Laſſet uns gutes thun, und
nicht muͤde werden; denn zu ſeiner Zeit wer-
den wir erndten ohne Aufhoͤren! Ueber die-
ſen Spruch hoͤrte ich Sie predigen, lieber Pa-
ſtor, und noch hoͤr ich Sie, ſo wohl thut mir
dieſe Predigt!
Der Menſch iſt auf der Stufe ſeiner goͤtt-
lichen Natur nicht im Stande, ſo Herr ſeiner
Handlungen zu ſeyn, daß er den moraliſchen
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/235>, abgerufen am 27.11.2024.
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