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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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sey die Hauptsache bey dieser Arbeit; sie war
ihm Ja und Amen! Aber, lieber Grosva-
ter! -- Aber, lieber Major! Mag es
beym Aber bleiben, und jeder lebe seines
Glaubens! --

Ich kann mich irren; allein mich dünkt
mein Vater besaß das, was die Griechen,
apophthegmatiken brakhulogian kai lakoniken
nannten. Herr v. G --, der Selige, pflegte
um dem frühen Spargel und der Pfeife im
Freien meines Vaters nicht zu nahe zu kom-
men, zu sagen, er sey aus Lacedämon. Herr
v. G -- ehrte meines Vaters Wortgriffe.
Schade, sagte mein Vater, daß ich nur auf
Worte herabgesetzt bin -- Zum Glück auf
Volksworte, wie ich zu Gott hoffe. Freund,
sagte Herr v. G --, kommen Sie wenns Ge-
legenheit giebt, auf die Bärenjagd! Mein
Vater zeigte auf seine Reverende. Jagd,
fügt' er hinzu, um kein Wort schuldig zu
bleiben, ist nur Thatenspiel, Ballschlag!
Zum Wort Funken selbst gehört Stahl und
Feurstein! Pastor! beschloß Herr v. G --
Sie Stahl! ich Kiesel! --

Mein Vater war kein Freund von
Sprüchwörtern, von faulen Knechten, von

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ſey die Hauptſache bey dieſer Arbeit; ſie war
ihm Ja und Amen! Aber, lieber Grosva-
ter! — Aber, lieber Major! Mag es
beym Aber bleiben, und jeder lebe ſeines
Glaubens! —

Ich kann mich irren; allein mich duͤnkt
mein Vater beſaß das, was die Griechen,
ἀποφϑεγματικὴν βραχυλογίαν καὶ λακωνικὴν
nannten. Herr v. G —, der Selige, pflegte
um dem fruͤhen Spargel und der Pfeife im
Freien meines Vaters nicht zu nahe zu kom-
men, zu ſagen, er ſey aus Lacedaͤmon. Herr
v. G — ehrte meines Vaters Wortgriffe.
Schade, ſagte mein Vater, daß ich nur auf
Worte herabgeſetzt bin — Zum Gluͤck auf
Volksworte, wie ich zu Gott hoffe. Freund,
ſagte Herr v. G —, kommen Sie wenns Ge-
legenheit giebt, auf die Baͤrenjagd! Mein
Vater zeigte auf ſeine Reverende. Jagd,
fuͤgt’ er hinzu, um kein Wort ſchuldig zu
bleiben, iſt nur Thatenſpiel, Ballſchlag!
Zum Wort Funken ſelbſt gehoͤrt Stahl und
Feurſtein! Paſtor! beſchloß Herr v. G —
Sie Stahl! ich Kieſel! —

Mein Vater war kein Freund von
Spruͤchwoͤrtern, von faulen Knechten, von

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[375/0383] ſey die Hauptſache bey dieſer Arbeit; ſie war ihm Ja und Amen! Aber, lieber Grosva- ter! — Aber, lieber Major! Mag es beym Aber bleiben, und jeder lebe ſeines Glaubens! — Ich kann mich irren; allein mich duͤnkt mein Vater beſaß das, was die Griechen, ἀποφϑεγματικὴν βραχυλογίαν καὶ λακωνικὴν nannten. Herr v. G —, der Selige, pflegte um dem fruͤhen Spargel und der Pfeife im Freien meines Vaters nicht zu nahe zu kom- men, zu ſagen, er ſey aus Lacedaͤmon. Herr v. G — ehrte meines Vaters Wortgriffe. Schade, ſagte mein Vater, daß ich nur auf Worte herabgeſetzt bin — Zum Gluͤck auf Volksworte, wie ich zu Gott hoffe. Freund, ſagte Herr v. G —, kommen Sie wenns Ge- legenheit giebt, auf die Baͤrenjagd! Mein Vater zeigte auf ſeine Reverende. Jagd, fuͤgt’ er hinzu, um kein Wort ſchuldig zu bleiben, iſt nur Thatenſpiel, Ballſchlag! Zum Wort Funken ſelbſt gehoͤrt Stahl und Feurſtein! Paſtor! beſchloß Herr v. G — Sie Stahl! ich Kieſel! — Mein Vater war kein Freund von Spruͤchwoͤrtern, von faulen Knechten, von ſtum- A a 4

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/383>, abgerufen am 25.11.2024.