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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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gewonnen, so daß sich alles ziemlich heben
wird.

Es ward Gretchen zu kalt. Sie zeigte
bey aller Gelegenheit eine schwache Brust.
Wenn nur die Lindenkrankheit ihrer Mutter
ihr nicht den Stof zur Hektik eingepflanzt! --
Schonen Sie sich! Gretchen, hören Sie? scho-
nen sie sich -- Ein großer Theil meiner Leser
vereinigt seine Bitte mit der meinigen: Scho-
nen Sie sich --

Ich wendete mich zum Wege, auf dem
wir gekommen waren; allein Gretchen zog
mich seitwärts, um mir einen Gang zu zeigen,
der nach einem meiner Vornamen hieß. Auch
Einen Minchenberg gab es, wo wir uns we-
nige Augenblicke niedersetzten! -- Daß wir
doch nicht Geister sehen können, sagte Gret-
chen. Der Graf glaubt zwar drey Seelen
bey ihrem Aufflug mit einem Blick erhascht
zu haben! -- Im Fluge, Gretchen, trügt das
Gesicht am meisten -- Zum Collationiren,
sagte sie, gehört Original und Copie! Liebes
Gretchen, erwiederte ich, reden sie doch wie
eine wahre Justizräthin --

Wir kamen zurück und fanden den Herrn
Schwiegervater und Sohn noch in gelehrten
Streitigkeiten. Der Justizrath sprach über

die

gewonnen, ſo daß ſich alles ziemlich heben
wird.

Es ward Gretchen zu kalt. Sie zeigte
bey aller Gelegenheit eine ſchwache Bruſt.
Wenn nur die Lindenkrankheit ihrer Mutter
ihr nicht den Stof zur Hektik eingepflanzt! —
Schonen Sie ſich! Gretchen, hoͤren Sie? ſcho-
nen ſie ſich — Ein großer Theil meiner Leſer
vereinigt ſeine Bitte mit der meinigen: Scho-
nen Sie ſich —

Ich wendete mich zum Wege, auf dem
wir gekommen waren; allein Gretchen zog
mich ſeitwaͤrts, um mir einen Gang zu zeigen,
der nach einem meiner Vornamen hieß. Auch
Einen Minchenberg gab es, wo wir uns we-
nige Augenblicke niederſetzten! — Daß wir
doch nicht Geiſter ſehen koͤnnen, ſagte Gret-
chen. Der Graf glaubt zwar drey Seelen
bey ihrem Aufflug mit einem Blick erhaſcht
zu haben! — Im Fluge, Gretchen, truͤgt das
Geſicht am meiſten — Zum Collationiren,
ſagte ſie, gehoͤrt Original und Copie! Liebes
Gretchen, erwiederte ich, reden ſie doch wie
eine wahre Juſtizraͤthin —

Wir kamen zuruͤck und fanden den Herrn
Schwiegervater und Sohn noch in gelehrten
Streitigkeiten. Der Juſtizrath ſprach uͤber

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[413/0421] gewonnen, ſo daß ſich alles ziemlich heben wird. Es ward Gretchen zu kalt. Sie zeigte bey aller Gelegenheit eine ſchwache Bruſt. Wenn nur die Lindenkrankheit ihrer Mutter ihr nicht den Stof zur Hektik eingepflanzt! — Schonen Sie ſich! Gretchen, hoͤren Sie? ſcho- nen ſie ſich — Ein großer Theil meiner Leſer vereinigt ſeine Bitte mit der meinigen: Scho- nen Sie ſich — Ich wendete mich zum Wege, auf dem wir gekommen waren; allein Gretchen zog mich ſeitwaͤrts, um mir einen Gang zu zeigen, der nach einem meiner Vornamen hieß. Auch Einen Minchenberg gab es, wo wir uns we- nige Augenblicke niederſetzten! — Daß wir doch nicht Geiſter ſehen koͤnnen, ſagte Gret- chen. Der Graf glaubt zwar drey Seelen bey ihrem Aufflug mit einem Blick erhaſcht zu haben! — Im Fluge, Gretchen, truͤgt das Geſicht am meiſten — Zum Collationiren, ſagte ſie, gehoͤrt Original und Copie! Liebes Gretchen, erwiederte ich, reden ſie doch wie eine wahre Juſtizraͤthin — Wir kamen zuruͤck und fanden den Herrn Schwiegervater und Sohn noch in gelehrten Streitigkeiten. Der Juſtizrath ſprach uͤber die

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/421>, abgerufen am 22.11.2024.