der Wohlthäter! -- Doch ein Hochgebohr- ner lieber Mann! Nicht wahr? Das übel angebrachte weiße Federbüschchen thut wenig, oder gar nichts zur Sache. Wir Menschen incliniren so zu zwey Principien, daß es mich nicht wundert, wenn man ein gutes und böses Wesen angenommen, die auf dem Weltthron Sitz und Stimme haben. Frey- lich wenn man erwägt, daß eines das an- dere herunterstoßen müßte; so sieht man wohl, daß die Vernunft hiebey Anstöße fin- det, wo kann aber auch die Vernunft durch, ohne daß sie sich den Kopf stößt? -- Eine große Maschiene, sagt man von einem un- gewöhnlich großen Menschen! Warum Ma- schiene? Könnte man diesen Ausdruck nicht weit eher von der Vernunft brauchen, wenn sie gleich übrigens recht fein aussieht, und sich so rein gewaschen, wie möglich? -- --
Bey der rechtlichen Abstellung der beyden Principien, kann man freylich dem Aus- spruch der Vernunft nichts entgegen stellen; indessen haben wir doch Einen, Gott dem Herrn untergeordneten Bösen, noch bis jetzt in unsern Glaubensbüchern, worüber meine Mutter singt Für den Teufel uns bewahre! --
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der Wohlthaͤter! — Doch ein Hochgebohr- ner lieber Mann! Nicht wahr? Das uͤbel angebrachte weiße Federbuͤſchchen thut wenig, oder gar nichts zur Sache. Wir Menſchen incliniren ſo zu zwey Principien, daß es mich nicht wundert, wenn man ein gutes und boͤſes Weſen angenommen, die auf dem Weltthron Sitz und Stimme haben. Frey- lich wenn man erwaͤgt, daß eines das an- dere herunterſtoßen muͤßte; ſo ſieht man wohl, daß die Vernunft hiebey Anſtoͤße fin- det, wo kann aber auch die Vernunft durch, ohne daß ſie ſich den Kopf ſtoͤßt? — Eine große Maſchiene, ſagt man von einem un- gewoͤhnlich großen Menſchen! Warum Ma- ſchiene? Koͤnnte man dieſen Ausdruck nicht weit eher von der Vernunft brauchen, wenn ſie gleich uͤbrigens recht fein ausſieht, und ſich ſo rein gewaſchen, wie moͤglich? — —
Bey der rechtlichen Abſtellung der beyden Principien, kann man freylich dem Aus- ſpruch der Vernunft nichts entgegen ſtellen; indeſſen haben wir doch Einen, Gott dem Herrn untergeordneten Boͤſen, noch bis jetzt in unſern Glaubensbuͤchern, woruͤber meine Mutter ſingt Fuͤr den Teufel uns bewahre! —
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der Wohlthaͤter! — Doch ein Hochgebohr-
ner lieber Mann! Nicht wahr? Das uͤbel
angebrachte weiße Federbuͤſchchen thut wenig,
oder gar nichts zur Sache. Wir Menſchen
incliniren ſo zu zwey Principien, daß es
mich nicht wundert, wenn man ein gutes
und boͤſes Weſen angenommen, die auf dem
Weltthron Sitz und Stimme haben. Frey-
lich wenn man erwaͤgt, daß eines das an-
dere herunterſtoßen muͤßte; ſo ſieht man
wohl, daß die Vernunft hiebey Anſtoͤße fin-
det, wo kann aber auch die Vernunft durch,
ohne daß ſie ſich den Kopf ſtoͤßt? — Eine
große Maſchiene, ſagt man von einem un-
gewoͤhnlich großen Menſchen! Warum Ma-
ſchiene? Koͤnnte man dieſen Ausdruck nicht
weit eher von der Vernunft brauchen, wenn
ſie gleich uͤbrigens recht fein ausſieht, und
ſich ſo rein gewaſchen, wie moͤglich? — —
Bey der rechtlichen Abſtellung der beyden
Principien, kann man freylich dem Aus-
ſpruch der Vernunft nichts entgegen ſtellen;
indeſſen haben wir doch Einen, Gott dem
Herrn untergeordneten Boͤſen, noch bis jetzt
in unſern Glaubensbuͤchern, woruͤber meine
Mutter ſingt
Fuͤr den Teufel uns bewahre! —
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/434>, abgerufen am 22.11.2024.
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